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Sydney Bridge Upside Down

Sydney Bridge Upside Down

Titel: Sydney Bridge Upside Down Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Ballantyne
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Meine Stiefel knirschten im Schotter, sie waren jetzt schon völlig staubig. Mein Ranzen kam mir beinahe leicht vor, dabei war er vollgestopft mit einem schweren Regenmantel, mit Turnschuhen, einem Hemd, einem Handtuch, einigen Butterbroten, zwei Äpfeln, Papas Peitsche, den Sammelkarten … Ich hatte allen Grund, mein Liedchen zu pfeifen, bis nach Bonnie Brae und über Bonnie Brae hinaus.
    Der Lastwagen rumpelte von hinten heran, ich hörte auf zu pfeifen und drehte mich um. Der Lastwagen blieb stehen. Bill Dobson selbst war der Fahrer, er war groß und braun gebrannt, er trug immer dasselbe schwarze Unterhemd, dieselbe kurze Khakihose. Papa und die anderen hatten immer gesagt, dass er ein netter Kerl sei.
    »Spring auf«, rief er und beugte sich über die Sitzbank, um die Beifahrertür zu öffnen.
    Ich fasste den Griff und zog mich hoch. Dabei sah ich den Schutt, den er geladen hatte, Backsteine, hier und da etwas Eisen, die Türen der Ofenhütte.
    »Willst du zum Laden?«, fragte er, als wir unterwegs waren.
    »Nein, ich muss weiter, nach Bonnie Brae«, sagte ich. »Wie weit fahren Sie denn, Mr Dobson?«
    »Da hast du aber Glück, Junge, ich fahre nämlich nach Bonnie Brae.«
    »Prima!«, rief ich. »Das hätte ich nicht gedacht, dass Sie so weit fahren.«
    »Ist eine Ausnahme«, sagte er, »ich habe einen Abnehmer für die Backsteine, die ich geladen habe. Der Schlachthof gibt einiges her, das Material, das sie damals verwendet haben, ist ziemlich gut.«
    »Ich habe da immer gespielt«, sagte ich.
    Er lachte. »Das hat dein Papa erzählt. Harry, sag mal, hast du heute eigentlich keine Schule?«
    »Ich muss was machen in Bonnie Brae, für – Papa.«
    »Und das da ist dein Mittagessen, ja?«, sagte er und klopfte auf den prallen Ranzen auf meinem Schoß.
    »Genau«, sagte ich.
    »Und? Was musst du da machen?«
    »Nichts«, sagte ich, »nur etwas abgeben. Ich muss eine Rechnung bezahlen. Ist dringend, hat Papa gesagt.«
    »Allerdings. Sonst hätte er dich wohl nicht an einem Schultag hingeschickt.«
    »Es macht überhaupt nichts, mal die Schule zu schwänzen«, sagte ich, um ihn von meinem Auftrag abzulenken. »Ehrlich gesagt komme ich mit dem Lehrer nicht gut zurecht, Mr Dobson. Er kennt sich überhaupt nicht aus. Bei uns heißt er nur der fette Norman.«
    »Ja, ja, ich habe schon gehört, dass er sich ziemlich unbeliebt macht«, antwortete Mr Dobson. »Er hat es auf Sam Phelps abgesehen, habe ich gehört. Hat er sich allerdings etwas leichter vorgestellt. Einer von meinen Jungs hat erzählt, dass Norman ordentlich eins übergebraten bekommen hat. Sam hat nicht lange gefackelt.« Dobson lachte. »Er ist nämlich längst nicht so klapperig, wie er aussieht. Er hat diesen Norman einfach umgehauen.«
    »Der fette Norman hat gedroht, die Polizei zu rufen«, erzählte ich. »Da hat er sich aber geschnitten! Sam Phelps hat ja nichts gemacht.«
    »Ja, ja, die Welt ist voll von Verrückten«, sagte er und hielt in einer Parkbucht vor dem Laden. »Ich spring nur mal kurz rein, Harry, ich habe keinen Tabak mehr.«
    Ich rutschte tiefer in den Sitz und wartete. Was für ein Glück, dachte ich, dass ich in einem Stück bis Bonnie Brae komme. Das hieß nämlich, dass ich schon kurz nach Mittag ankommen würde. Ich konnte mich gleich weiter auf den Weg machen, die Küste entlang bis – Ich war mir nicht sicher, wie die Orte an der Küste alle hießen, welcher als Nächstes kam. Ich nahm mir vor, die Schilder genau zu betrachten, die an der Landstraße südlich von Bonnie Brae standen. Kam Laxton vor Port Crummer? Wie weit war es bis zum Ende der Strecke, bis Wakefield? Ich wusste, dass es von Wakefield etwa zweihundert Meilen bis zur Stadt waren. Er wäre perfekt, wenn ich Wakefield vor dem Morgen erreichen würde, dann könnte ich gleich den Bus in die Stadt nehmen – oder weiter trampen. Es kam darauf an, ob ich Glück hatte. Bisher war alles glattgelaufen.
    Bill Dobson kam zurück und stieg auf seinen Fahrersitz. Wir fuhren weiter, ließen den Laden hinter uns.
    »Ich habe gestern Abend mit deinem Papa gesprochen, Harry«, sagte er. »Wir haben über dich und über Cal geredet. Da hat er gar nicht erwähnt, dass er dich nach Bonnie Brae schicken wollte.«
    »Das ist ihm auch erst beim Frühstück eingefallen«, sagte ich geistesgegenwärtig. Mist, dachte ich, ganz vergessen, dass Dobson manchmal nach der Arbeit auf ein Bier vorbeischaut. Wenn er das heute wieder vorhat, ist Papa mir viel schneller auf den

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