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Symbiose Herbstgewitter

Symbiose Herbstgewitter

Titel: Symbiose Herbstgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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nicht. Los, verschwinde.«
    Er schwang sich in das Luk hinein. Ich folgte sofort.
    Bei dem zylindrischen Körper handelte es sich nicht um ein U-Boot im Sinne des Wortes, sondern um eine enorm druckfeste Tiefseestation, wie sie für Forschungszwecke verwendet wurde.
    Sie besaß einen kleinen Eigenantrieb für geringe Fahrt über dem Meeresboden, eine recht komfortable Ausstattung und vor allem eine erstklassige Unterwasserelektronik.
    Die Grundstation war bereits vorgeflutet und ohne Auftrieb. Sie ruhte in einer Bodenschleuse des Jachtrumpfs, konnte von dort aus abgesenkt und auch wieder aufgenommen werden.
    Menere, der einzige maritime Fachmann an Bord, löste die üblichen Schleppverbindungen. Draußen dröhnte das Wasser in die Schleuse.
    Der Entlüftungsvorgang der großen, mindestens fünfundzwanzig Meter langen Kammer dicht über dem Kiel der Jacht mußte draußen in der Form von aufsteigenden und zerplatzenden Luftblasen gesehen werden.
    Das wußte auch die Besatzung des Schiffes! Sie hoben daher trotz des Beschusses durch die Flugzeuge ihre Fahrt noch nicht auf, damit die Entlüftungsblasen vom kochenden Brodem der Wasserstrahltriebwerke verborgen wurden.
    Lange konnte das aber nicht mehr gutgehen, zumal die großen Hubtrieb-Transporter mit den afrikanischen Landekommandos mittlerweile ebenfalls angekommen waren.
    Die Detonationen explodierender Raketen kamen näher. Mnakoro verlor nicht nur die Geduld, sondern auch die letzten Reste seines guten Willens.
    Kiny hatte uns mitgeteilt, daß Abel Gabriel Gmobala schon lange auf der Verdächtigen-Liste der Abwehr stand. Nur hatte man ihm bisher noch keine staatsgefährdenden Geschäfte oder Umtriebe nachweisen können.
    Es war klar, daß der afrikanische Geheimdienstchef nun seine Chance wahrnehmen wollte.
    »Schneller«, drängte die Ärztin. »Wir hätten uns nicht so lange aufhalten sollen.«
    Menere saß vor seinen Schaltungen im Kuppelteil des Turmaufbaus. Es dauerte noch eine Minute, bis sich die unteren Rumpfklappen endlich öffneten.
    Die Grundstation fiel durch ihre eigene Masse sofort nach unten. Auf den Bildschirmen konnte ich sehen, daß sich die beiden Klappen sofort wieder schlossen.
    Das war eine hochinteressante Schiffskonstruktion, denn an dieser Stelle konnte es keinen Kiel nach unserer Vorstellung geben.
    Wahrscheinlich hatte man das tragende Rückgrat des Schiffes am Falluk gabelförmig zweigeteilt, um es dahinter wieder zusammenzuführen. Das brachte besondere Festigkeitsprobleme mit sich, denn diese Jacht konnte immerhin etwas über siebzig Knoten laufen. Diese Kräfte mußten aufgenommen werden.
    Hannibal hatte sich beruhigt. Er stand weiter vorn, sah sich die teils schreienden Kinder an und legte hier und da eines der wei ßen Bündel richtig hin. Man hatte sie auf langen Regalen gebettet. Dort lagen sie nun, die Ärmsten der Armen.
    Ich verzichtete auf eine weitere Erklärung für sein Verhalten. Menere und die junge Frau widerten mich derart an, daß mir die richtigen Worte schwergefallen wären.
    Die Druckkammer fiel wie ein Stein. Menere schien es völlig gleichgültig zu sein, an welcher Stelle des Meeresgrunds sie zum Stillstand kam.
    Konstruktionen dieser Art hielten einen Wasserdruck bis zu zehntausend Meter Tiefe aus. Wir liefen also keine direkte Gefahr, es sei denn, wir wurden nicht schnell genug gefunden.
    Die Bildschirme der Außenbordaufnahme blieben stockdunkel. Menere riskierte es noch nicht, die Unterwasserbeleuchtung oder die Eigenortung einzuschalten.
    Ich setzte mich neben ihn auf die schmale Polsterbank.
    »Wie lange reicht die Atemluft?« wollte ich wissen. »Bedenken Sie dabei, daß die Kinder als zusätzliche Verbraucher anzusehen sind.«
    Er wandte keinen Blick vom Horchtaster. Die Nadel ging allmählich auf Null zurück. Die Jacht hatte endgültig gestoppt.
    »Das dürfte gerade noch gelungen sein«, stieß er unvermittelt hervor. »Was meinten Sie, Sir?«
    »Wieviel Atemluft wir haben.«
    »Normalerweise für viermal vierundzwanzig Stunden bei einer Besatzung von fünf Personen.«
    Ich schaute nach vorn. Miria Flabtone kümmerte sich endlich um die Kinder.
    »Sie brauchen ebenfalls Sauerstoff«, gab ich zu bedenken. »Rechnen Sie das einmal durch.«
    »Wenn wir angekommen sind, Sir. Das ist jetzt unmöglich. Wir haben hier mit Tiefen von fünftausend Meter und etwas mehr zu rechnen. Ich möchte einen möglichst flachen Graben mit gutem Sandboden finden und die Station dort auf Grund legen.«
    »Tun Sie das.

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