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Symbiose Herbstgewitter

Symbiose Herbstgewitter

Titel: Symbiose Herbstgewitter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: K. H. Scheer
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wirklich wichtig, aber nicht für uns, sondern für die von ihm vertretene Organisation. Mache nur keine Dummheiten, Kleiner. Das kann alles verderben.«
    Narko Menere blieb vor den beiden Posten stehen. Sein Blick richtete sich auf eine Panzertür. Darüber waren elektronische Kommunikations- und Beobachtungsanlagen installiert.
    Ich spürte seine innere Erregung überdeutlich.
    »Wären Sie eventuell geneigt, Ihre Waffen vorübergehend abzulegen?« erkundigte er sich schließlich. Auf seiner Stirn perlte der Schweiß.
    »Nein!« entgegnete ich knapp.
    Er wartete auf eine Zusatzerklärung, die zu geben ich nicht bereit war.
    »Sir, an Bord dieses Schiffes ist es selbstverständlich, daß …«
    »Nein!«
    »Warum nicht, Apoll?« ertönte eine fremde Stimme. Sie drang aus den Türlautsprechern hervor.
    Ich lauschte ihr nach. Es war ein dünnes, zitterig klingendes Organ, das entweder einem sehr alten oder schwerkranken Menschen gehörte.
    Wo hatte ich diese Stimme schon einmal gehört? Ich kam nicht auf die richtige Idee.
    »Warum nicht?« wiederholte der Unbekannte. »Fühlen Sie sich gefährdet?«
    Ich schaute zu den Aufnahmeobjektiven der TV-Kameras empor.
    »Nein. Ich liebe jedoch keine Unklarheiten. Ich ersuche um Ihr Verständnis.«
    »Sie ersuchen, so«, wiederholte der Fremde. Ich vernahm ein seltsames Geräusch. Es klang wie ein Kichern.
    »Sie sehen aber doch hoffentlich ein, daß wir allerlei für Sie und Bockosch riskiert haben.«
    »Ich bin bereit, Ihre Hilfeleistung zu würdigen und sie auch entsprechend zu honorieren«, gestand ich reserviert zu. »Partnern sollte man nicht die Waffen abverlangen. Wir werden Sie nicht angreifen.«
    »Treten Sie näher«, forderte der Unbekannte.
    Als die Panzertür aufglitt, ahnte ich, daß wir es mit einem schnelldenkenden und entschlußfreudigen Mann zu tun bekamen.
    »Er könnte der große Unbekannte sein«, teilte Hannibal telepathisch mit.
    Meinen verweisenden Blick stufte er richtig ein. Es war gefährlich, in der Nähe eines Telepathen Nachrichten auszutauschen. Er konnte sie wahrscheinlich nicht empfangen, aber zweifellos spüren.
    Hannibal schwieg von da an.
    Wir traten ein, nur Menere folgte uns. Die Wachen blieben vor der Tür stehen.
    Wir gelangten in einen kleinen Vorraum, hinter dem sich die größte Schiffskabine erstreckte, die ich jemals gesehen hatte.
    Räume mit diesen Abmessungen hatte man auf historischen Ozeandampfern gefunden, nicht aber auf Jachten. Hier schien man einen erheblichen Teil des Decks speziell ausgebaut zu haben.
    Zwei gläserne Flügeltüren schwangen zurück. Menere deutete wortlos nach vorn.
    Wir betraten den luxuriös ausgestatteten Saal. Links im Hintergrund waren Kommunikationsgeräte in Hülle und Fülle eingebaut worden, dies aber so geschickt, daß man im ersten Augenblick den Eindruck gewinnen konnte, auf eine weitgeschwungene Bartheke zu sehen.
    Rechts davon stand eine Sesselgruppe – und dort sah ich den Mann, dessen Stimme ich nicht hatte identifizieren können.
    Ich wußte, daß er sehr groß, krankhaft dünn und überdies an den Rollstuhl gefesselt war.
    Das war niemand anders als Abel Gabriel Gmobala, der fast allmächtige Herrscher über einen der größten Wirtschaftskonzerne dieser Welt.
    Er war der größte Zulu, den ich jemals gesehen hatte. Das heißt – er hatte seinen hohen Körperwuchs nur so lange zur Geltung bringen können, bis ihn ein fortschreitendes Knochenmarkleiden an den Krankenstuhl fesselte.
    Das hatte ihn aber nicht daran gehindert, alle Chancen auszunutzen, die ihm die jungen afrikanischen Staaten nach der Gewinnung der Autarkie boten.
    Die südafrikanischen Diamanten- und Goldminen waren von seinem Trust übernommen worden. Offiziell gehörten sie weit über zehn Millionen Kleinaktionären, aber Gmobala traf die Entscheidungen.
    Die reichen Bodenschätze des schwarzen Kontinents hatten ihm weiterhin den Weg geebnet. Die großen Industrienationen waren darauf angewiesen, und man zahlte, was die neugegründete Afrikanische Staatenföderation verlangte.
    So hatte sich innerhalb kürzester Zeit ein Wirtschaftsimperium entwickelt, das sich mit dem besten Willen nicht mehr übersehen ließ.
    Vor wenigen Jahren erst hatte die NEW AFRICAN TRUST Ltd. wie der Konzern genannt worden war, große Industriewerke in Europa und den USA aufgekauft oder sich mit Milliardenbeträgen eingekauft. Was der NAT eigentlich alles gehörte, konnte niemand exakt bestimmen. Es gab tausendfältige Verschachtelungen in der

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