Tabu - Spiel mit dem Feuer: Erotische Phantasien (German Edition)
seine Mundwinkel, als er sie nun aufmerksam anblickte. »Kleine Freunde? So jung bin ich wohl kaum, Ella.«
»Aber nicht weit davon entfernt«, murmelte sie. »Ich muss was tun, James. Fühl dich wie zu Hause, und vielleicht reden wir dann später.«
Allerdings nicht, wenn ich es verhindern kann, dachte sie und wandte sich zum Gehen.
»Was musst du denn tun?« Wieder hielt seine Stimme sie zurück. »Du arbeitest? Jase hätte dir bei der Scheidung doch eine anständige Abfindung zahlen müssen.« Und bei Gott, wenn er das nicht getan hatte, würde James ihn deswegen ganz sicher zur Rede stellen.
»Das geht dich nichts an.« Finster blickte sie ihn an. »Was ich mache, James, mache ich zu meinem eigenen Vergnügen. Und wie Jase mich für die Scheidung bezahlt hat, sollte nicht dein Problem sein.«
Wie er sie für die Scheidung bezahlt hatte? James war sehr wohl bewusst, dass sie in ihrer Ehe alles andere als glücklich gewesen war. Und doch klang sie bitter, zurückgewiesen. Hatte sie doch mehr für Jase empfunden, als er gedacht hätte? Diese Vorstellung gefiel ihm überhaupt nicht – weder seinem Verstand noch seinem Herzen.
»Ella, du warst nicht glücklich, und Jase war es auch nicht«, sagte er leise.
»Ich weigere mich, mit dir über dieses Thema zu sprechen.« Hoheitsvoll straffte sie die Schultern und presste die Lippen aufeinander, während ihr Zorn wuchs. »Es macht mir nichts aus, dass du hier bist, James, aber ich habe nicht die Zeit, um dich zu unterhalten. Du musst dir dein Vergnügen woanders suchen.«
»Aber du hast doch gesagt, dass Frauen nicht erlaubt sind.«
Wieder hielt sie im Gehen inne. »Keine Frauen.« Sie schüttelte entschieden den Kopf, und ihre Stimme klang angespannt. »Nicht in meinem Haus, James. Nie wieder in meinem Haus.«
Drei
D u brauchst entweder eine Haushälterin oder einen Koch.« James’ Stimme ließ Ella erschrocken zusammenzucken. Die erste Nacht unter einem Dach hatten sie hinter sich gebracht, und Ella war am frühen Nachmittag des nächsten Tages gerade dabei, frischen Kaffee in eine Kanne zu füllen. Nun drehte sie sich um, sah ihn an und dachte unwillkürlich, was für ein Jammer es war, dass ausgerechnet dieser Mann eine solch sinnliche Ausstrahlung hatte.
Er stand an den Türrahmen gelehnt. Er trug eine dunkelblaue Hose und ein Seidenhemd in einem etwas helleren Blau; seine Jacke hatte er lässig über die Schulter geworfen. In seinen grünen Augen, die er auf sie gerichtet hatte, standen lustvolle Geheimnisse.
»Ich bin durchaus in der Lage, mein eigenes Essen zu kochen und mein Haus sauber zu halten.« Sie zuckte die Achseln. Sie war erzogen worden, das alles selbst zu tun. Und wenn sie putzte, hatte sie wenigstens etwas zu tun und ihre Hände waren beschäftigt, wenn sie sonst vor rastloser Energie schon regelrecht bebte.
Er stieß sich vom Türrahmen ab und schlenderte zum Tisch. Seine lässige männliche Anmut drohte ihr den Atem zu rauben. Hastig wandte sie sich ab und ging zum Schrank, um sich eine Tasse zu nehmen. Sie versuchte, das Zittern ihrer Hände zu unterdrücken, versuchte, die Nervosität in ihrem Magen zu verdrängen, die sie nicht mehr loslassen wollte. Sie fühlte sich unreif, wie ein Kind, das verschüchtert vor ihm stand. Es … brachte sie aus dem Gleichgewicht.
»Was ist, wenn du zu viel zu tun hast? Oder wenn du einen Liebhaber findest?«, fragte er sie.
Ella wehrte sich gegen die aufsteigende Panik. Sie war alt, zu alt, um sich über die Zukunft oder einen Mann in ihrem Leben Gedanken machen zu müssen.
»Ich bin nicht auf der Suche nach einem Liebhaber, James.« In der Hoffnung, dass sie lässige Unbekümmertheit ausstrahlte, schenkte sie sich Kaffee in die Tasse und trat an die Kochinsel in der Mitte der Küche.
Sie lehnte sich dagegen und senkte den Kopf, als sie scheinbar hochkonzentriert Sahne und Zucker in die dunkle Flüssigkeit rührte. Natürlich war sie sich bewusst, dass er sie aufmerksam beobachtete. Und sie war sich der Lust bewusst, die er auf sie hatte; einer Lust, von der sie sicher war, dass sie nur für den Moment dauerte. Sie machte sich nichts vor: Sie wurde nicht jünger, und ihr Körper zeigte allmählich die ersten Spuren des Alters. Eigentlich bereitete ihr das kein Kopfzerbrechen – zumindest bis sie James gegenübergestanden hatte. In seiner Nähe hatte sie das Gefühl, jung zu sein, begehrt zu werden, und es war zu gefährlich, sich zu gestatten, mehr dahinter zu vermuten. Es war zu
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