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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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ergab.
    Beim Marsch ins Inselinnere sahen sie mitten auf dem Weg das Wrack eines großen Segelbootes: Opfer eines Tsunami oder einer Monsterwoge. Übelst verweste Gestalten hingen aus Türen und Luken heraus und in zerrissener Takelage. Sie bewegten sich noch.
    Die Drohne über ihnen meldete, dass hinter dem Boot zwar keine Horden auf der Lauer lagen, die Untotendichte aber weiterhin hoch sei. Die Adler-Drohne flog niedrig, und die Männer könnten das beruhigende Schnurren ihres kleinen Motors hören. Die Untoten hörten es auch.
    »Eins-fünf-eins Grad zum Ziel«, gab Griff die Richtung bekannt. »Vierzehneinhalb Kilometer.«
    »Verstanden, Griff, halt uns auf der Spur«, sagte Rex.
    Jemand anderes meldete sich. Kils Stimme wurde hörbar. »Die Drohne sieht euch eineinhalb Kilometer im Inland. Noch drei Kilometer lang herrscht hohe Dichte, dann seid ihr durch. Wir sehen nur vier Lichtpunkte. Hat jemand seinen verdeckt?«
    Rex hielt die Gruppe an und erzwang so eine instinktive Verteidigungsformation, in der alle, mit dem Rücken aneinander, nach vorn schauten und ihren kostbaren Pluspunkt beschützten: Commie. »Okay, Leute, ihr habt das Boot gehört. Überprüft eure Lichter. Sie müssen uns sehen, um die Bedrohung zu markieren.«
    Alle fünf Männer schlugen auf ihre Infrarot-Waffenleuchten. Grünes Licht erfüllte ihre Nachtsichtgeräte. Sie schauten nach einem 1,5 x 1,5 großen Stück Infrarot-Spiegelband aus, das jeder trug, um der am Himmel kreisenden Drohne seine Position anzuzeigen.
    »Scheiße, Mann. Ich war’s. Tut mir leid.« Huck riss die mit einem Klettverschluss befestigte US-Flagge vom Ärmel seines Schutzanzugs und enthüllte den darunter befindlichen Lichtpunkt.
    »Einer muss halt der Arsch sein, Mann«, erwiderte Rico, der keine Gelegenheit ausließ, Huck eins reinzuwürgen.
    » Virginia , wie viele seht ihr jetzt?«, fragte Rex über Funk.
    »Alles klar. Jetzt sehe ich alle fünf. Von mir aus Ende.«
    »Anweisung … Empfehle, ihr bewegt euch einen Kilometer weit in Richtung eins-acht-null. Zahlenmäßig große Gruppierung voraus bei eins-fünf-null, dreihundert Meter von euch entfernt.«
    »Verstanden«, erwiderte Rex. »Wir umgehen.«
    Die Männer änderten ihren Kurs nach Süden, um nicht mit der Untotenschar zusammenzustoßen. Rex blickte auf den Strahlungssensor hinab, der an seinem Gürtel hing. Das Strahlungsniveau war hoch, aber nicht höher als die Schutzfähigkeit ihrer Anzüge. Der Stützpunkt Kunia war knapp vierzehn Kilometer von der Küste entfernt und musste laut Explosionssimulation innerhalb der Parameter liegen, in denen man trotz Strahlung überlebte – sofern die Schutzanzüge dicht blieben,
    Hoffentlich.
    »Nasen auf dreißig Meter, verbindlich«, meldete Rico. Rex gab einen Schuss ab und eliminierte ein untotes Kind. Er zwang sich, dieses Eindrucksfragment des Grauens aus seinem Kopf zu verbannen, um das nächste Ding in der Reihe zu töten.
    Klick.
    Gottverdammte Doppelzuführung, dachte er. Rex warf das Magazin aus, riss das Schloss zurück und schob die Finger in den Magazinschacht. Er tastete mit den strahlungsresistenten Handschuhen nach einem Einsatz, bevor die beiden eingebeulten Patronen aus der Waffe und auf den Boden fielen. Er ließ das nächste Magazin in dem Moment einrasten, in dem Rico feuerte und radioaktive Fleischfetzen über die Vorderseite seiner Haube spritzte. Rex nickte Rico dankbar zu und wischte die Maske ab. Lieber beschmutzt und lebendig.
    Allein das Gewicht der Munition, das sie in den Tornistern mit sich schleppten, ließ einen wanken, nahm aber mit jeder Minute ab, in der sie wild um sich schossen, bis sie wieder allein waren. Und so ging es den größten Teil der Nacht. Sie schleppten sich stundenlang durch das warme hawaiianische Hügelland und töteten, wenn sie töten mussten, gingen potenziellen Gegnern aber meist aus dem Weg.
    Da niemand einen Anzugriss riskieren wollte, achtete man peinlich genau darauf, nie das Korn eines Gewehres zu berühren. Als sie den drei Meilen dicken Untotengürtel durchquert hatten, der die Insel umgab, waren alle Läufe glühend heiß.
    Gegen Mitternacht erreichten sie die Zielgerade des fast fünfzehn Kilometer langen Marsches zur Tunnelanlage. Nur die Geschwindigkeit und Manövrierbarkeit ihrer kurzen schallgedämpften Gewehre und die Sicherheit der Nacht bewahrten sie davor, zerrissen zu werden. Unterwegs hatte die Unterstützung der Drohne ihnen ebenfalls ein halbes Dutzend Mal das Leben gerettet. Rex

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