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Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition)

Titel: Tagebuch der Apokalypse 3: Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.L. Bourne
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eine gewisse Menge Glück, von der ich alles aufgebraucht habe. Um wieder einen klaren Kopf zu bekommen, pirsche ich mich gleich ins Quartier zurück, schaue mir Johns Schachzug an und plane meinen nächsten, bis man mich anderswo braucht. Johns letzter Zug sah eigenartig aus. Ich muss wohl eingehend darüber nachdenken, was er vorhat. Mit seinen sonstigen Zügen schickte er immer eine Nachricht wie:
    John an Kil: K auf 3C
    Sein letzter Zug war eine Reihe von Kombinationen, die aussahen wie:
    John an Kil: TzS s34 a3 w34 w55 – und die Kombination ist damit noch lange nicht zu Ende.
    Ich werde wohl einige Zeit vor dem Brett verbringen müssen, um zu erkennen, was er meint. Für nur einen Zug hat er zu viele Kombinationen geschickt. Vielleicht ist etwas verstümmelt.
    Maximale Klimmzüge: 10
    Liegestütze: 90
    1 km auf dem Laufband: 4,38 Min.
    Neunzigtausend Fuß über dem chinesischen Luftraum
    Hoch über der Erde bewegte sich ein dreieckiger Flugkörper mit Mach 6 dahin, seine Sensoren waren auf die Lage am Boden der Volksrepublik China abgestimmt.
    »Hier ist Tiefsee, überprüfe Stützpunkt, Bohai, Ende.«
    Die Übertragung klang mechanisch und gedämpft, da der Pilot in seine Sauerstoffmaske hineinsprach.
    »Höhe ansagen, Tiefsee.«
    »Tiefsee neunzigtausend, Mach sechs.«
    »Verstanden, Tiefsee. Bewegst dich ein bisschen langsam heute. Wie ist die Sicht?«
    »Kameras sind gedreht, keine Veränderungen seit dem letzten Einsatz. Etwa zwanzig Prozent von Peking stehen noch in Flammen. Kein Anzeichen unkonventioneller Detonationen in Sensorreichweite. Stützpunkt unversehrt, Heimatbasis.«
    »Hab verstanden, Tiefsee. Glaubst du, du hättest heute noch Zeit, nach Moskau rüberzufliegen?«
    »Das sind auf dem kürzesten Weg dreitausendzweihundert Seemeilen, Heimatbasis. Ich kann in achtunddreißig Minuten dort sein. Priorität eins?«
    »Nein, Tiefsee, diesmal keine Priorität.«
    »Verstanden, Heimatbasis, ich bleibe auf Notreg-Priorität eins und am Ball.«
    »Verstanden, Tiefsee, wollte nur wissen, ob du Zeit hast.«
    Die schwarze Maschine setzte die Überschallpatrouille über das Bohai-Meer fort. Der Pilot richtete die Multispektralkamera zur optischen Kalibrierung auf den Platz des Himmlischen Friedens und schaltete von Elektro- auf Thermooptik um. Die vielen Hunderttausend sich regenden und umhergehenden Untoten waren nicht verstrahlt. Dann gab der Pilot den Hauptschlüssel in sein multifunktionales Display ein, um auf die Koordinaten des Stützpunktes zuzugreifen – einen Ort, von dem er wusste, dass er irgendwo tief in seinen Eingeweiden etwas enthielt, das so geheim war, dass ein bloßes unautorisiertes Wissen einen schon vor der Anomalie den Kopf hatte kosten können.
    Bald, vielleicht in einer Woche, würde die Kampfgruppe Sanduhr ins Bohai-Meer und somit in chinesische Gewässer eindringen. Der Pilot würde einen letzten hochwichtigen Auftrag erhalten, einen Einsatz in diesem Gebiet, um die Kampfgruppe Sanduhr zu unterstützen. Danach würde die Gruppe angesichts dessen, was er über ihren möglichen Rückweg wusste, nicht mehr sicher sein.
    Die Maschine führte ihren Aufklärungsflug fort und machte Tausende von Digitalfotos und hochaufgelöste Filmaufzeichnungen, die man analysieren und zur Notregierung übertragen würde. Danach würde alles zur militärischen Führung und zur Einsatzleitung der Kampfgruppe Sanduhr weitergeleitet werden. Das Wissen um die Existenz dieser Flugmaschine und ihrer Fähigkeiten war in einem schwarz budgetierten Multimilliarden-Dollar-Sonderprogramm aus einer Zeit begraben, in der regierungsamtliche Akronyme und Tarnbezeichnungen noch von Bedeutung gewesen waren.

Vierunddreißig
    USS George Washington
    Dr. Dennis Bricker wischte sich mit dem Kittelärmel den Schweiß vom Gesicht und fügte dem Ellbogen des Kindes noch einen Stich hinzu. Janet assistierte ihm, da sie den Patienten gut kannte.
    »Danny, du musst besser aufpassen. Das Schiff ist ein gefährlicher Ort. Du hättest dir ebenso leicht den Schädel aufschlagen können.«
    Danny wich Janets Blick aus. Während der Monate, die sie zusammen im Hotel 23 verbracht hatten, war sie so etwas wie seine Tante geworden. »Verzeihung, Miss Jan. Ich hab nur Spaß gemacht und Zombie gespielt.«
    »Was hast du gespielt?«, fragte Janet. »Warum machst du denn so etwas?« Dr. Bricker nähte weiter.
    Danny zuckte schmerzhaft zusammen. »Autsch! Na, wir spielen es, weil es Spaß macht. Dann haben meine Freunde nachts weniger

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