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Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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veränderte seine Gestalt sofort. Den Schmerz des gebrochenen Arms spürte er kaum. Bevor Damon sich umdrehen konnte, packte er ihn. Die Finger seiner unverletzten Hand bohrten sich in den Hals des Bruders und rissen ihn zu sich herum.
    Als Stefan sprach, klang es fast wie ein sanftes Flüstern.
    „Elena“, war die Antwort. Dann stürzte er sich auf Damons Kehle.
    Es war dunkel, sehr kalt, und jemand war verletzt. Er brauchte Hilfe. Aber sie war so entsetzlich müde. Elenas Lider flatterten, öffneten sich, und die Dunkelheit verschwand. Was die Kälte betraf... sie fror entsetzlich. Kein Wunder, denn ihr Körper war mit einer dünnen Eisschicht bedeckt.
    Tief in ihrem Innersten wußte sie, daß es mehr als nur das war.
    Was war geschehen? Sie war zu Hause gewesen und hatte geschlafen... Nein, heute war der Gründertag. Sie hatte in der Cafeteria der Schule auf der Bühne gestanden.

    Und jemand hatte sich lächerlich gemacht. Es war zuviel, sie konnte nicht denken. Körperlose Gesichter erschienen vor ihrem geistigen Auge, Satzfetzen
    klangen in ihren Ohren. Sie war total verwirrt. Und so müde.
    Besser weiterschlafen. Das Eis störte im Grunde nicht weiter.
    Sie wollte sich wieder hinlegen, da kamen die Schreie zurück.
    Sie hörte sie. Nicht mit ihren Ohren, sondern in ihrem Kopf.
    Schreie aus Wut, Schreie aus Schmerz. Jemand war sehr unglücklich. Elena saß ganz still und versuchte, Klarheit zu bekommen. Am Rand ihres Blickfelds registrierte sie eine Bewegung. Ein Eichhörnchen. Sie konnte es riechen. Das war merkwürdig, denn sie hatte noch nie den Geruch eines Eichhörnchens wahrgenommen. Es starrte sie mit schwarzen Augen an, dann kletterte es rasch die Weide hoch. Elena fiel erst auf, daß sie nach dem Tierchen gegriffen hatte, als sich die Finger ihrer leeren Hand in die Erde bohrten. Unmöglich!
    Was wollte sie überhaupt mit einem Eichhörnchen? Sie dachte eine Minute darüber nach, dann legte sie sich erschöpft zurück. Die Schreie hielten an. Sie versuchte, sich die Ohren zuzuhalten, aber nichts konnte sie zum Verstummen bringen. .Jemand war verletzt, unglücklich und kämpfte um sein Leben. Das war die Lösung. Ein Kampf war im Gange. Gut.
    Sie hatte es herausgefunden. Jetzt konnte sie schlafen. Doch es klappte nicht. Die Schreie lockten sie, zogen sie an. Sie fühlte einen unwiderstehlichen Drang, ihnen zu ihrer Quelle zu folgen. Dann konnte sie endlich schlafen.
    Nachdem sie... ihn gesehen hatte. Oh, ja. Alles kam zurück. Sie erinnerte sich an ihn. Er war derjenige, der sie verstand, der sie liebte. Mit ihm wollte sie für immer zusammensein. Sein Gesicht erhob sich als einziges klar aus dem Nebel, der in ihrem Kopf herrschte. Sie betrachtete es liebevoll. Für ihn würde sie aufstehen und durch den entsetzlichen Eisregen wandern, bis sie zur richtigen Lichtung kam. Bis sie ihn gefunden hatte und endlich mit ihm zusammen war. Schon der bloße Gedanke daran erwärmte sie. In ihm brannte ein Feuer, das nur wenige erkennen konnten. Sie jedoch sah es. Denn es glich dem Feuer, das in ihr selbst loderte. Er schien im Moment in großen Schwierigkeiten zu sein. Das Kampfgetöse wurde lauter. Sie war nahe genug, um es sowohl mit den Ohren wie auch im Kopf zu hören. Dort, hinter der riesigen, uralten Eiche.
    Daher kam der Lärm. Er war dort, mit seinen schwarzen, unergründlichen Augen und seinem geheimnisvollen Lächeln.
    Und er

    brauchte ihre Hilfe. Er würde sie bekommen. Elena schüttelte die Eiskristalle aus ihrem Haar und trat auf die Lichtung im Wald.
    - ENDE DES ZWEITEN TEILS -

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