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Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 02. Bei Dämmerung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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höfliches Unverständnis aus. „Wie bitte?“
    Tante Judith konnte kaum glauben, was sie da von ihrer Nichte zu hören bekam. „Hör auf!“ wiederholte Elena. „Du weißt genau, was ich meine. Hör sofort damit auf!“

15. KAPITEL
    „Elena, du bist sehr unhöflich!“ Tante Judith wurde nur selten ärgerlich, aber jetzt war es der Fall. „Du benimmst dich wie ein kleines Kind!“ „Tante Judith, du verstehst nicht...!“
    „Oh, doch! Dein Verhalten erinnert mich sehr an die Art, wie du Damon behandelt hast, als er bei uns zum Essen eingeladen war. Findest du nicht, daß ein Gast ein wenig mehr Rücksichtnahme verdient?“
    Elena hätte vor Frust am liebsten geschrien. „Du weißt nicht einmal, wovon du redest“, begann sie ungeduldig. Das war alles zuviel. Zu hören, wie Damons Worte über Tante Judiths Lippen kamen... Sie konnte es keine Sekunde länger ertragen.
    „Elena.“ Tante Judiths schmale Wangen färbten sich rot. „Ich bin entsetzt. Und ich muß es jetzt einmal aussprechen. Dieses kindische Benehmen hat erst angefangen, seit du mit diesem Jungen zusammen bist.“ „Ach so, das ist es. Dieser Junge“, betonte Elena und funkelte Damon böse an, der betont zurückhaltend neben ihnen stand, und die Szene beobachtete.

    „Ja, dieser Junge!“ antwortete Tante Judith heftig. „Seit du dich in ihn verliebt hast, bist du ein völlig anderer Mensch geworden. Rücksichtslos, voller Geheimnisse uns gegenüber und widerborstig! Er hatte von Anfang an einen schlechten Einfluß, und ich werde das nicht länger dulden! “
    „Ach, wirklich?“ Elena sprach sowohl zu Damon wie auch zu Tante Judith. Sie blickte zwischen beiden hin und her. Alle Gefühle, die sie die letzten Wochen, ja Monate unterdrückt hatte, seit sie Stefan kannte, ließen sich nicht länger zurückhalten.
    Sie merkte, daß sie zitterte. „Nun, das tut mir leid für dich, denn du wirst es dulden müssen. Ich werde Stefan niemals aufgeben, für niemanden! Und am allerwenigsten für dich!“
    Das letzte war an Damon gerichtet, doch Tante Judith holte empört Luft.
    „Elena, es reicht!“ warf Robert drohend ein. Er war mit Margaret hinzugekommen. Seine Miene war finster. „Wenn das der Tonfall ist, zu dem dich dieser... dieser Kerl uns gegenüber aufstachelt...“
    „Er ist nicht ,dieser Kerl’!“ Elena trat einen Schritt zurück, damit sie alle im Blickfeld hatte. Sie wußte, daß sie Aufsehen erregte, die Menge im Hof schaute inzwischen gebannt zu. Aber das war ihr egal. Sie hatte zu lange ihre Gefühle unter Verschluß gehalten, hatte alle Angst, Sorge und Wut tief in sich verborgen. Die Sorge um Stefan, der
    Terror, dem Damon sie ausgesetzt hatte, die ganze Scham und die Demütigungen, die sie in der Schule hatte ertragen müssen, alles hatte sie in sich hineingefressen. Doch jetzt brach es wie ein gewaltiger, glühender Lavastrom aus ihr heraus.
    Ihr Herz klopfte wie wild, in ihren Ohren rauschte es. Sie kannte nur noch ein Ziel, es denen heimzuzahlen, die da vor ihr standen, es ihnen einmal gründlich zu zeigen. „Er ist nicht ,dieser Kerl’“, wiederholte sie. Ihr Blick war eiskalt. „Sein Name ist Stefan. Er bedeutet mir alles auf der Welt. Und, wenn's euch interessiert, wir sind verlobt!“ „Das ist doch lächerlich!“
    tobte Robert. Seine Reaktion brachte das Faß zum Überlaufen.
    „So?“ Elena hielt ihre Hand hoch und zeigte den Ring. „Wir werden heiraten.“ „Gar nichts wirst du tun!“ begann Robert.
    Alle waren plötzlich wie aus dem Häuschen. Damon griff nach ihrer Hand, starrte auf den Ring, drehte sich abrupt um und ging weg. Jeder seiner Schritte drückte unverhohlene, nur mühsam unterdrückte Wut aus. Robert schnappte wortlos nach Luft. Tante Judith war außer sich.

    „Elena, ich verbiete dir...!“ „Du bist nicht meine Mutter!“ schrie Elena. Tränen traten ihr in die Augen. Sie wollte weg, wollte allein sein oder mit jemandem zusammensein, den sie aufrichtig liebte. „Wenn Stefan nach mir fragen sollte, sagt ihm, daß ich in seiner
    Pension bin!“ fügte sie hinzu und bahnte sich einen Weg durch die gebannten Zuschauer. Halb erwartete sie, daß Bonnie oder Meredith ihr folgen würden, und war froh, daß sie es nicht taten. Der Parkplatz stand voller Autos, doch nur wenige Menschen waren unterwegs. Die meisten Familien wollten sich noch die Nachmittagsveranstaltungen ansehen. Eine vertraute Gestalt schloß gerade die Tür eines alten, verbeulten Fords auf.
    „Matt! Fährst du weg?“

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