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Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 03. In Der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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schenkte ihm ein kleines, freudloses Lächeln.
    Als Elenas Exfreunde waren beide jetzt in derselben Lage. Er fragte sich, ob er so anständig wie Matt sein konnte und die Niederlage wie ein Gentleman wegstecken würde.
    Er zweifelte daran.
    Von weit her drangen Stimmen an ihn heran. Sie waren unhörbar für menschliche Ohren, und Stefan achtete fast nicht darauf. Bis die Worte in sein Bewußtsein drangen. Dann fiel ihm wieder ein, was er erst vor ein paar Stunden getan hatte.
    Bis zu diesem Moment hatte er Tyler Smallwood und dessen Schläger total vergessen.
    Jetzt kam die Erinnerung zurück. Entsetzen und Scham schnürten ihm die Kehle zu. Er war vor Trauer über Elenas Tod wie von Sinnen gewesen, und sein Verstand hatte unter dem übergroßen Druck ausgesetzt. Aber das war keine Entschuldigung für das, was er angerichtet hatte. Waren sie alle tot? Hatte er, der vor so langer Zeit geschworen hatte, nie jemanden zu töten, heute sechs Menschen umgebracht? „Stefan, warte. Wo willst du hin?“ Als keine Antwort kam, folgte Matt ihm halb rennend, um mit ihm mitzuhalten, aus dem Schulgebäude hinaus auf die Aschenbahn. Am anderen Ende des Sportfeldes stand Mr.
    Shelby bei der Quonset-Hütte.
    Das Gesicht des Hausmeisters war grau und von Entsetzen gezeichnet. Er versuchte zu rufen, doch nur ein heiseres Krächzen kam aus seiner Kehle. Stefan drängte sich an ihm vorbei in die Hütte.
    Drinnen sah es aus wie in einer Szene aus einem Horrorfilm.
    Inmitten von Glasscherben und zersplittertem Holz von dem eingeschlagenen Fenster lagen die Opfer. Boden und Wände waren mit eingetrockneten, rostbraunen Blutflecken bespritzt.
    Ein Blick auf die Körper enthüllte den Grund. An den Hälsen der Opfer befanden sich tiefe, purpurrote Wunden. Nur Caroline schien unverletzt. Aber ihr Blick war starr und leer.
    Matt rang hinter Stefan nach Luft. „Stefan! Elena, sie hat doch nicht...?“ „Sei ruhig“, antwortete Stefan angespannt. Er warf einen Blick auf Mr. Shelby, doch der Hausmeister lehnte erschöpft an seinem Karren mit Besen und Putzzeug. Glas knirschte unter Stefans Schritten, als er zu Tyler hinging und sich neben ihn kniete. Er war nicht tot. Stefan wurde fast schwindlig vor Erleichterung. Tylers Brust bewegte sich leicht.
    Als Stefan seinen Kopf anhob, öffnete er völlig benommen ein wenig die Augen. Du wirst dich an nichts erinnern, befahl ihm Stefan telepathisch. Im gleichen Moment fragte er sich, warum er sich überhaupt die Mühe machte. Er sollte Fell's Church den Rücken kehren und nie mehr zurückkommen. Aber das würde er nicht tun. Nicht, solange Elena hier war. Auch den anderen Bewußtlosen teilte er das gleiche mit: Ihr werdet nicht mehr wissen, wer euch angegriffen hat. Der ganze Nachmittag wird wie ausgelöscht sein. Während er das tat, fühlte er, wie seine übernatürlichen Kräfte langsam schwächer wurden. Bald würde er wieder völlig ausgebrannt sein. Draußen hatte Mr.
    Shelby endlich seine Stimme wiedergefunden und schrie um Hilfe. Müde ließ Stefan Tylers Kopf zurück auf den Boden gleiten und drehte sich um. Matts Lippen waren weiß, seine Nasenflügel blähten sich, als hätte er etwas Abstoßendes gerochen. Sein Blick war der eines Fremden. „Elena hat das nicht getan“, flüsterte er entsetzt. „Du warst es.“ Sei still!
    Stefan raste an ihm vorbei in die kalte Nacht hinaus und wollte möglichst großen Abstand legen zwischen sich und diesen Raum. Dankbar fühlte er die eisige Luft auf seiner heißen Haut. Eilige Schritte aus der Richtung der Cafeteria sagten ihm, daß man die Schreie des Hausmeisters gehört hatte.
    „Du warst es, nicht wahr?“ Matt war Stefan auf das Sportfeld gefolgt. Es war ihm deutlich anzumerken, daß er sich bemühte, alles zu verstehen. Stefan drehte sich zu ihm um. „Ja, ich habe das getan!“ fuhr er ihn an. Er starrte Matt lange und böse an, gab sich keine Mühe, die bedrohliche Wut in seinen Zügen zu verbergen. „Ich habe es dir gesagt, Matt. Wir sind Jäger. Wir töten. Ihr seid die Schafe, wir sind die Wölfe. Und Tyler hatte sein Schicksal herausgefordert, seit dem ersten Tag, an dem ich nach Fell's Church gekommen bin.“ „Eine ordentliche Tracht Prügel hatte er verdient. Die hast du ihm ja auch verpaßt. Aber... das?“ Matt sah ihm ohne jede Angst geradewegs in die Augen. Er hatte Mut, das mußte Stefan ihm lassen. „Tut es dir nicht einmal leid? Hast du kein schlechtes Gewissen?“
    „Warum?“ Stefans Stimme war kalt und leer. „Tut es

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