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Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt

Titel: Tagebuch Eines Vampirs 04. In Der Schattenwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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diesen dicken Mantelärmeln ist. Ich wette, wenn du dich weit genug zwischen sie lehnst, fühlt sich das an, als würden sich Arme um dich schließen.“
    Vickie trat nach vorn, berührte einen baumelnden Ärmel und sah zu dem Regal hoch. Sie verbarg das Gesicht in den Händen. Ihr langes, seidiges Haar fiel darüber wie ein Vorhang.
    Einen schrecklichen Moment dachte Bonnie, sie würde in Tränen ausbrechen, dann hörte sie das Kichern. „Oh, und ich habe wirklich gedacht... Nein, bin ich blöd. Wartet, ich räume alles auf.“
    „Später“, erklärte Meredith fest. „Gehen wir ins Wohnzimmer.“
    Bonnie warf skeptisch einen letzten Blick auf den Schrank.
    Sie setzten sich alle um den großen Wohnzimmertisch. Nur wenige Lichter brannten, um die passende Stimmung zu erzeugen. Bonnie legte ihre Fingerspitzen leicht auf das Stückchen Plastik, auch Planchette genannt, das zum Spiel gehörte. Sie hatte zwar noch nie ein Quija-Brett benutzt, aber sie wußte, wie man es machte. Das Plastikdreieck bewegte sich mit der Spitze auf die Buchstaben des Brettes zu und überlieferte so eine
    Nachricht. Vorausgesetzt, die Geister waren bereit, Kontakt aufzunehmen. „Wir müssen es alle berühren“, meinte sie und beobachtete, wie die anderen gehorchten. Meredith' Finger waren elegant und schlank, die von Sue zierlich mit ovalen Nägeln. Carolines lange Nägel waren leuchtend pink lackiert, die von Vickie bis aufs Blut abgebissen.
    „Jetzt schließt die Augen und konzentriert euch“, sagte Bonnie leise. Angespanntes, leises Aufseufzen war zu hören, als die Freundinnen wieder gehorchten. Die Stimmung ließ keine kalt.

    „Denkt an Elena. Stellt sie euch vor. Wenn sie da draußen ist, wollen wir sie zu uns heranziehen.“ Das große Zimmer war nun völlig still. Hinter der Schwärze ihrer geschlossenen Lider sah Bonnie hellgoldenes Haar und Augen wie dunkelblaue Edelsteine. „Komm, Elena“, flüsterte sie. „Sprich mit mir.“
    Die Planchette bewegte sich. Keins der Mädchen konnte das bewirkt haben. Sie alle übten von verschiedenen Punkten Druck aus. Trotzdem glitt das kleine Dreieck geschmeidig über das Brett. Bonnie hielt die Augen weiter geschlossen. Als die Bewegung innehielt, sah sie hin. Die Spitze zeigte auf das Wort
    „ja“. Vickie stieß ein leises Schluchzen aus. Bonnie schaute zu den anderen. Caroline atmete hastig,
    die grünen Augen zu Schlitzen verengt. Meredith war blaß geworden. Sue hatte als einzige von ihnen die Augen noch fest geschlossen. Alle erwarteten nun, daß Bonnie wußte, wie es weiterging. „Konzentriert euch weiter“, sagte sie. Sie fühlte sich überrumpelt von den Geschehnissen und kam sich ein wenig blöd dabei vor, ins Leere zu sprechen. Aber sie war die Expertin. Sie mußte es tun.
    „Bist du es, Elena?“ Das Dreieck beschrieb einen kleinen Kreis und kehrte zum „Ja“ zurück. Plötzlich begann Bonnies Herz heftig zu klopfen. Sie bekam Angst, ihre Finger würden so sehr zittern, daß ihr die Planchette entglitt. Das Plastik unter ihren Fingerspitzen fühlte sich jetzt anders an. Es war wie elektrisiert, als ob eine übernatürliche Macht hindurchfließen würde. Jetzt kam Bonnie sich nicht mehr dumm vor. Ihre Augen füllten sich mit Tränen. Meredith' Augen glänzten ebenfalls verdächtig. „Wie können wir überhaupt sicher sein?“
    warf Caroline laut und mißtrauisch ein. Sie spürt nichts, dachte Bonnie. Was das Übernatürliche angeht, ist sie total unterentwickelt. Das Dreieck schob sich wieder über das Brett.
    Es berührte die Buchstaben so schnell, daß Meredith kaum nachkam, die Botschaft auszusprechen. Auch ohne Zeichensetzung
    war sie ganz deutlich. CAROLINE STELL DICH NICHT SO AN DU
    KANNST FROH SEIN DAß ICH ÜBERHAUPT NOCH MIT DIR
    SPRECHE „Typisch Elena“, kommentierte Meredith trocken. „Es klingt wie sie, aber...“ „Ach, halte den Mund, Caroline“, unterbrach Bonnie sie. „Elena, ich bin ja so froh...“ Ihr Hals war wie zugeschnürt, und sie machte einen neuen Ansatz. BONNIE
    WIR HABEN KEINE ZEIT HÖR AUF HERUMZUSCHNIEFEN UND
    KOMM ZUR SACHE Auch das war typisch Elena. Bonnie schniefte ein letztes Mal und machte weiter. „Ich habe letzte Nacht von dir geträumt.“ TEE „Ja.“ Bonnies Herz schlug schneller denn je. „Ich wollte mit dir reden, und dann haben wir den Kontakt verloren.“ BONNIE KEINE TRANCE KEINE
    TRANCE KEINE TRANCE „Okay.“ Das beantwortete ihre Frage.
    Sie war erleichtert. SCHLECHTE EINFLÜSSE STÖREN UNSERE
    UNTERHALTUNG

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