Tagebuch für Nikolas
Privatstrände, zu denen Matt irgendwie Zutritt bekommen hatte.
Wir wanderten Hand in Hand den Lighthouse Beach und den Lobsterville Beach entlang - und meinen Lieblingsstrand, den Bend In The Road Beach.
Wie viel Kraft es mir gab, diese Strände zusammen mit dir und Daddy zu besuchen. Ich kann sie jetzt noch vor mir sehen, und ich kann sogar uns drei sehen.
Wir haben eine Kutschfahrt auf der Scrubby Neck Farm gemacht, und du konntest gar nicht aufhören zu lachen. Du hast die Pferde mit Möhren gefüttert und so laut gelacht, dass ich Angst bekam, dir könnte schlecht davon werden. Du hast vor Begeisterung geglüht unter den Mähnen der prächtigen belgischen Kaltblutpferde.
Wir haben auch in den schönsten Restaurants gegessen. Im Red Cat, im Sweet Life Café, im Etoile.
Du hast schon wie ein großer Junge ausgesehen, wie du neben uns in deinem Hochstuhl gesessen und im Kerzenlicht gelächelt hast.
Im Tisbury-Amphitheater haben wir uns Rumpelstilzchen angeschaut und sind zur Nacht der Geschichtenerzähler ins Vineyard Playhouse gegangen. Du warst ein braver Junge im Theater.
Nicht weit entfernt vom Hob Knob Inn gab es eine Töpferwerkstatt namens Splatter. Wir haben unsere eigenen Tassen und Untertassen getöpfert.
Du hast deinen Teller selbst angemalt, Nicky, und hast kleine Kleckse gemalt, die mich und Daddy darstellen sollten, und dich selbst in leuchtendem Blau und hellem Gelb.
Und dann war es Zeit, nach Hause zu fahren.
Nicky,
kannst du dich an irgendetwas davon erinnern?
Mir fielen die Wagen auf, die an der ganzen Beach Road entlang geparkt waren, als wir um die letzte Kurve vor unserem Haus bogen. Noch ein paar Wagen, Freizeitwagen und Kleinlaster, standen auf dem Weg zur Auffahrt, aber sonderbarerweise war die Auffahrt nicht mehr da.
Stattdessen stand an ihrer Stelle ein neuer Anbau, und eine neue Auffahrt befand sich auf der anderen Seite des Anbaus, genau wie dein Vater es versprochen hatte.
»Was hat das alles zu bedeuten?«, fragte ich geschockt.
»Ein kleiner Ausbau, Suzanne. Zumindest der bescheidene Anfang. Es ist deine neue Praxis zu Hause, und sie hat alles, was deine alte Praxis nicht hatte. Nun musst du weniger Hausbesuche machen, oder gar keine mehr. Es ist alles hier in unserem Haus. Deine Praxis hat sogar Meerblick.«
Dutzende unserer Freunde und Matts Arbeitskollegen standen auf dem Rasen und applaudierten, als wir aus dem Wagen stiegen. Du hast auch angefangen, in die Hände zu klatschen, Nicky. Ich glaube allerdings, dass du für dich selbst geklatscht hast.
»Suzanne! Matt!«, riefen unsere Freunde im Takt des Händeklatschens. Ich war überwältigt, sprachlos, wie benommen. Drei Tage lang mussten Matts Mitarbeiter und Freunde Tag und Nacht durchgearbeitet haben, um dieses unglaubliche Bauwerk zu schaffen.
»Ich muss noch die elektrischen Leitungen legen und die Klempnerarbeiten machen«, erklärte Matt mit entschuldigendem Unterton.
»Das ist zu viel«, sagte ich leise und drückte ihn ganz fest.
»Nein«, flüsterte er zurück, »das ist nicht annähernd genug, Suzanne. Ich bin einfach nur wahnsinnig glücklich, dass du wieder daheim bist.«
Mein süßer Nikolas,
alles scheint sich wieder in die richtige Richtung zu bewegen. Die Zeit vergeht wirklich wie im Fluge. Morgen wirst du ein Jahr alt! Trara!
Was kann ich sagen, außer dass es ein Gottesgeschenk ist, zu erleben, wie du aufwächst, wie du deinen ersten Zahn bekommst, wie du deinen ersten Schritt machst, dein erstes Wort sagst, den ersten halben Satz, wie sich deine kleine Persönlichkeit von Tag zu Tag entwickelt.
Heute Morgen hast du mit Daddys großen, großen Arbeitsschuhen gespielt, die er unten in seinem Spind aufbewahrt; und als du wieder hervorgekommen bist, hast du in den Schuhen gestanden. Du hast zu lachen angefangen; offenbar hat du das für den komischsten Streich gehalten, den jemand sich ausdenken kann. Dann habe ich auch gelacht, und Daddy kam herein und fing ebenfalls zu lachen an.
Nikolas, Suzanne und Matt! Was für ein Trio.
Morgen werden wir deine ersten zwölf Monate feiern. Ich habe all deine Geschenke ausgesucht. Eines davon sind die Bilder von unserem Urlaub. Ich habe die besten Fotos ausgesucht und einrahmen lassen. Ich werde dir nicht verraten, welches Bild mir am besten gefällt; das wird eine Überraschung.
Aber ich verrate dir, dass es einen silbernen Rahmen hat, der rundherum mit Monden und Sternen und Engeln verziert ist. Ganz dein Stil.
Es ist schon fast Zeit, »Happy
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