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Tai Chi Chuan

Tai Chi Chuan

Titel: Tai Chi Chuan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andrea Schönig
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Gesundheitswirkung regelmäßig geübten Tai Chi Chuans aus der subjektiven Sicht von Tai-Chi- Chuan-Lehrern (die erhaltenen Mittelwerte wurden positiv gewendet bzw. homogenisiert)

    Allerdings soll hierbei das Tai Chi Chuan nicht fälschlicherweise idealisiert werden, sondern es muss die Ganzheit der Existenz eines Menschen im Auge behalten werden. Daher kann das Tai Chi Chuan vor allem dann seine positive Wirkung entfalten, wenn sich auch andere wichtige Lebensumstände (Arbeit, Beziehungen …) positiv entwickeln. Vor allem, wenn ein Mensch sich mit allen wichtigen Lebensbezügen konstruktiv auseinandersetzt und hier zu sinnvollen Lösungen findet, kann sich die Gesundheitswirkung des Tai Chi Chuan am besten entfalten. Auch dürfen gesellschaftliche Umstände und Entwicklungen nicht vernachlässigt werden, die ebenfalls einen Einfluss auf Gesundheit und Krankheit haben. Dies bedeutet: Wenn sich ein Mensch aufmacht, allein – und in Kontakt mit anderen – seine Lebensverhältnisse zu ordnen und weiterzuentwickeln, dann kann das Tai Chi Chuan ein guter und zuverlässiger Begleiter sein.
    Wir wenden uns im Folgenden den physiologischen Grundlagen des Tai Chi Chuan zu.
    Wir versuchen, eine eigene Analyse der typischen Haltungs- und Bewegungsmuster unter einem funktionsgymnastischen Blickwinkel vorzunehmen. 3
3.1 Die physiologischen Grundlagen des Tai Chi Chuan
Die Tai-Chi-Grundhaltung

Funktionsgymnastische Analyse
    Eine gleichmäßige Verteilung des Körpergewichts auf Ferse und Ballen ist geeignet, das Längs- und Quergewölbe des Fußes sowie den stützenden Bandapparat zu entlasten. Die Öffnung des Knies nach außen in der Grundhaltung gewährleistet eine gleichmäßigere Druckverteilung im Kniegelenk. Der Aufbau muskulärer Spannung der Oberschenkelbinde und des Quadrizeps in der eingesunkenen Stellung der Grundhaltung kräftigt beide Muskeln und führt bei regelmäßigem Training zu einer isometrischen Kräftigung. Teile der Gesäßmuskeln und die Hüftstrecker übernehmen in der Grundhaltung die Beckenaufrichtung und entlasten hierdurch die Bauchmuskulatur. Somit kann der Bauchraum weich bleiben und die ungestörte Aktivität des Zwerchfells ermöglichen. Eine ungehinderte Zwerchfellaktivität ist wiederum für eine vertiefte Atmung (Bauchatmung) eine notwendige Voraussetzung.
    Die Senkrechtstellung der Wirbelsäule bei einhergehender Beckenaufrichtung entlastet in der Grundhaltung die in der Regel am meisten strapazierten Bandscheiben im Lendenwirbelbereich. In der Tai-Chi-Grundhaltung läuft die Lotlinie des Schwerpunkts näher von dem Zentrum der Zwischenwirbelscheibe des dritten Lendenwirbels zum Lotverlauf im normalen Stand. Dies hat eine positive Verschiebung des Hebelarms hin zur Rückenmuskulatur zur Folge. Hierdurch wird die Rückenmuskulatur in der Grundhaltung weniger beansprucht und kann hierdurch einen geringeren Tonus annehmen. Darüber hinaus vermindert sich die auf die Zwischenwirbelsäule einwirkende Kraft und führt zu einer Entlastung der Bandscheiben.
    Im Schulterbereich erfolgt eine Entspannung der oftmals verspannten Schulter- und Nackenmuskulatur. Durch die leichte Abwärtsneigung des Kinns werden häufig die verkürzten Kopfstrecker leicht gedehnt (Schmittmann & Moegling, 1990, 3).
Das Tai-Chi-Gehen 4
Bewegungsbeschreibung
    Sie gehen in den Bogenschritt rechts. Bei dieser Schrittstellung steht der hintere linke Fuß in einem Winkel von 45° mit der Fußspitze schräg nach vorn gerichtet, während der vordere rechte Fuß genau nach vorn zeigt. Die Füße stehen 2-3 Fußbreiten seitlich versetzt, sie stehen also nicht hintereinander auf einer Linie. Der Oberkörper ist aufgerichtet. Sie stehen in den Beinen eingesunken mit aufgerichteter Wirbelsäule. Die Schultern und Schulterblätter werden entspannt herabgelassen. Der Brustbereich bleibt geöffnet. Beim Schwanken nach vorne verlagern Sie Ihr Gewicht zu 70 % auf das vordere Bein (ohne sich nach vorn zu lehnen), wenn Sie nach hinten schwanken, geht Ihr Gewicht allmählich zu 70 % auf das hintere Bein (ohne sich zurückzulehnen). Die Scheitelhöhe verändert sich nicht. Sie bewegen sich vorwärts und rückwärts wie auf einer Schiene.
    In dieser Schrittstellung verlagern Sie nun Ihr Gewicht zu 70 % nach vorn und beugen das rechte Knie so weit, bis es über der rechten Fußspitze steht (Foto 1). Nun verlagern Sie Ihr Gewicht wieder nach hinten, so, als würden Sie sich hinsetzen (Foto 2). Sie drehen das Becken etwas nach rechts. Der

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