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Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
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allem eine höchst seltsame Geschichte. Glaubt ihr sie?«
    »Ja«, sagte Peter sofort. »So etwas kann man nicht erfinden.«
    Justus schüttelte den Kopf. »Da wäre ich mir nicht so sicher. Wir haben doch schon die unglaublichsten Dinge erlebt. Aber andererseits: Aus welchem Grund sollte sie sich so eine Story ausdenken ...«
    »... und sie dann auch noch so glaubwürdig rüberbringen«, ergänzte Bob. Er war klar auf Peters Seite. »Sie hat fast gezittert, als sie von diesen Indianerritualen erzählt hat. Ich jedenfalls glaube ihr auch.«
    »Ihr habt wohl Recht«, lenkte Justus ein. »Sie hat uns um Hilfe gebeten und eigentlich besteht kein Grund zum Zweifel.«
    »Zumal sie diese Holzfigur gefunden hat«, ergänzte Peter. »Den Adlerkopf.«
    »Den sie sich zugegebenermaßen später selbst hätte besorgen können«, warf Justus ein. Er stellte nun mal gerne die Dinge auf den Prüfstand. »Aber gut. Nehmen wir an, es stimmt, was sie erzählt. Was ist dann mit ihr passiert? Warum diese Erinnerungslücke?«
    Bob wiederholte das, was er im Lokal schon vermutet hatte. »Sie hat etwas Schreckliches erlebt und danach hat ihr Gedächtnis alles ausgeblendet. Ein seltsamer, aber nicht ungewöhnlicher psychologischer Vorgang.«
    »Gedächtnisverlust«, murmelte Justus, »Hypomnesie oder eher Amnesie. Psychogene Amnesie, um genau zu sein. Und zwar retrograd.«
    »Was fürn Rad?«, fragte Bob und verdrehte die Augen. Er nahm einen Schreibblock vom Tisch und reichte ihn Justus. »Kannst du das bitte mal aufschreiben?«
    Justus tat es, ohne eine Miene zu verziehen.
    »Ich werde das noch mal in der Bibliothek recherchieren.« Bob riss sich den Zettel ab und steckte ihn in die Hemdtasche.
    Peter dachte bereits in eine andere Richtung. »Die Indianer«, sagte er. »Es kann auch mit diesem Kult zu tun haben. Die Indianer kennen sich ja in der Wirkung von Pflanzen bestens aus. Vielleicht haben sie einen Trank aus Rausch- und Giftgewächsen zusammengemischt und ihn ihr eingeflößt.«
    Justus nickte. »Gute Idee. Halluzinogene Pflanzen. Die Sache hat nur einen Haken: Mrs Sullivan hat doch angedeutet, dass in den Bergen keine Indianer mehr leben. Aber wir sollten es nachprüfen. Bob, kümmerst du dich gleich mit darum?«
    »Natürlich, Erster. Wie war das noch? Halligene Pflanzen?«
    »Halluzinogene Pflanzen. Sozusagen sinnestäuschende, berauschende Pflanzen. Das meintest du doch, Peter?«
    »Klar. Ich konnte es nur nicht so elegant ausdrücken wie du, Just.«
    Jetzt schnitt Justus eine Grimasse. »Wozu geht ihr eigentlich auf die Schule?«, fragte er spitz. »Nur zum Sportunterricht?«
    »Sehr witzig, Erster.«
    Der Erste Detektiv räusperte sich und fragte, ob sie Inspektor Cotta anrufen und ihm alles erzählen sollten. Die drei ??? entschieden sich dagegen, da kaum weitere Informationen zu erwarten waren. Er schien das alles nicht so ernst zu nehmen wie sie. Außerdem konnte es gut sein, dass Cotta seinen Hinweis auf die Detektive inzwischen bereute und ihnen von diesem Fall abriet.
    Besser war es, sich um den Mann zu kümmern, der Mrs Sullivan in den Bergen gefunden hatte. Bob bot sich an, die Adresse zu besorgen. »Da kannst du auch gleich nach dem Kandidat dieser 100.000-Dollar-Show fragen«, forderte ihn Justus auf, »dieser Typ, der Indianerexperte.«
    »Geht klar.« Bob blickte auf die Uhr. »Die Bibliothek hat noch offen. Ich mache mich am besten gleich auf den Weg.«
    Justus nickte. »Und du, Peter, fahre bitte in eine Buchhandlung nach Rocky Beach und besorge uns eine Karte von den Magic Mountains.«
    Peter sah ihn an. Dann klingelte es bei ihm. »Du planst doch nicht etwa, dorthin zu fahren?«, fragte er entsetzt. »So ganz ohne Anhaltspunkt? In den Bergen geht ein unberechenbarer indianischer Geist um! Ich finde das viel zu ...«
    »... gefährlich? Peter, erst mal machen wir uns kundig«, beruhigte ihn Justus. »Mehr nicht.« Noch nicht, fügte er in Gedanken hinzu.

Eine zweite Spur
    Bob war mit dem Abendessen fertig und wollte sich schon der Nachspeise widmen, als sein Vater endlich erschien.
    Mrs Andrews sah ihren Mann vorwurfsvoll an. »Du wolltest doch heute früher kommen, Mel! Ich habe extra gekocht. Filetsteaks mit Bratkartoffeln. Dein Lieblingsgericht. Sogar Bob war pünktlich. Schließlich hast du Geburtstag! Nun erzähl mir bloß nicht, dass schon wieder ein Termin dazwischengekommen ist!«
    Mr Andrews räusperte sich und setzte sich zu ihnen an den Tisch. »Ihr habt mir ja noch was übrig gelassen«, sagte er.

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