Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
Vom Netzwerk:
eingejagt!«
    »Als wir auf der Indianerwiese Mrs Sullivan erwähnt haben«, warf Justus ein.
    »Genau. Da merkte ich, dass etwas schief ging. Ich zog mich zurück, um per Funk Anweisungen von Mr Caddy zu holen.«
    »Und er gab die Anweisung, die Aktion abzubrechen und uns im Indianertipi gefangen zu nehmen.«
    Debby nickte.
    »Wie viele solcher Realversuche habt ihr denn schon unternommen?«, wollte Justus wissen.
    »Vier. Das erste Mal ging alles vollkommen schief. Das ausgesuchte Opfer, ein Lastwagenfahrer, hat zwei der Schauspieler so heftig verprügelt, dass sie eine Woche lang nicht im Fernsehen auftreten konnten. Caddy hatte die Geschichte, die wir durchspielen wollten, auch nicht sicher genug konstruiert. Beim nächsten Mal wurde es dann besser   ...«
    Justus übernahm das Wort. »Weil Caddy mitbekommen hatte, dass Mrs Sullivan, die Sekretärin seines Aufnahmeleiters, durch die Magic Mountains fahren wollte.«
    »Stimmt«, sagte Debby.
    »Caddy hat gedacht, sie ist ein gutes Opfer. Das einzige Risiko war, sie von der Straße auf die Nebenstraße zu locken.«
    »Stimmt. Bei ihr haben wir es mit einem Lastwagen gemacht. Er hat sich vor sie gesetzt, sie zum Halten gezwungen, und dann wurde sie entführt.«
    »Auf den Platz mit den Adlerkopf-Pfählen. Dann habt ihr euer Indianer-Hexenwerk abgefackelt, während Caddy, Henry, Max und – wie hießen die noch?«
    »Amie, Lady Rose ...«, ergänzte Bob.
    »... während also dieses Katzenbündnis vor den Bildschirmen gesessen hat. Sie haben sich königlich amüsiert und zwischendurch ihre teuren Wetten abgegeben. Worauf eigentlich?«
    »Ob sie Angst hat und wegläuft, ob sie diesen Indianerkult überhaupt glaubt. Sie musste auch bei verschiedenen Zeremonien mitmachen und dann wurde jeweils gewettet, wie sie abschneidet.«
    »Ein gemeines Spiel. Die Opfer sind die Versuchskaninchen und sie wissen nichts von den heimlichen Zuschauern.«
    »Ja. Caddy spielt Gott«, sagte Debby.
    Bob wich einem Schlagloch aus. »Mrs Sullivan wurde der Trank eingeflößt. Danach habt ihr sie an der Straße abgesetzt. Was ist das eigentlich für ein Trank?«
    »Er löscht das Gedächtnis der letzten Stunden aus. Man muss ihn allerdings genau dosieren, denn er ist gefährlich. Einer aus der Gruppe leitet eine Pharmafirma, die sich mit allen möglichen Drogen befasst. Sogar der Geheimdienst wird von ihnen beliefert. Das hat mir zumindest Joe gesteckt, der den Bankdieb spielte. Eigentlich ein ganz netter Kerl.«
    »Ich würde es mal nicht gleich so übertreiben«, sagte Justus und rieb sich seine Handgelenke.
    Peter, der die ganze Zeit über nur zugehört hatte, war froh, dass das Gespräch so gut in Gang gekommen war. Er konnte Verständnis für Debby aufbringen, während sich seine Wut vor allem auf Caddy und seine Freunde richtete. »Warum findet die Show eigentlich immer bei Vollmond statt?«, schaltete er sich jetzt ein. »Gibt das mehr Grusel? Neumond wäre doch eigentlich unheimlicher.«
    Bevor Debby etwas sagen konnte, gab Bob schon die Antwort. »Bei Vollmond ist das Licht am besten.« Er ging vom Gas und schaute in den Himmel. Immer noch nichts zu sehen von Caddys Hubschrauber.
    Justus nahm seinen alten Faden wieder auf. »Beim nächsten Fall wurdet ihr mutiger. Caddy und seine Bande wählten Taylor aus. Wahrscheinlich werden die Autos auf dem flachen langen Straßenstück beobachtet und ausgewählt. Der Hubschrauber kontrolliert, ob die Strecke auch wirklich frei ist. Das Umleitungsschild wird aufgestellt und, sobald der Wagen vorübergefahren ist, wieder entfernt, so dass die wenigen anderen Autos auf dem Hauptweg weiterfahren. Jetzt ist die Versuchsperson isoliert. Nun kann die jeweilige Geschichte ablaufen. Ein Spuk geht los, für den ein genaues Drehbuch vorliegt. Bei Taylor habt ihr die Bärennummer abgezogen. Was mich nur irritiert hat, war das mit dem Ufo. Das passt so gar nicht. Aber Peter hätte uns auf die Lösung bringen können, wir haben es nur nicht gemerkt.«
    »Wieso?«, fragte Peter.
    »Du hast doch selbst den Hubschrauber zuerst für ein Ufo gehalten! Dieser Lärm! Diese hellen Strahler! Und in Taylors traumatischer Erinnerung war es ähnlich. Er meinte ebenfalls ein Ufo zu sehen.«
    »Aber Taylor hat doch alles geleugnet«, wandte Bob ein. »Ich hatte fast schon geglaubt, er wäre nur ein Trittbrettfahrer, der von Mrs Sullivans Erlebnis gehört hat und sich nun dranhängen wollte, um Geld draus zu machen.«
    »Nein, er hat sie wirklich erlebt«, sagte Justus.

Weitere Kostenlose Bücher