Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Tal des Schreckens

Tal des Schreckens

Titel: Tal des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ben Nevis
Vom Netzwerk:
hatte den Anhänger leider ganz vergessen, da wir ja im Traum nicht daran gedacht hätten, dass Caddy die Sache steuert.«
    »Allerdings!« Bob erzählte, was sie über die Geldwetten mitbekommen hatten.
    Sein Bericht belegte, was Justus in dem Indianertipi bereits kombiniert hatte: »Die schwarze Katze: der Hinweis auf Caddy. Sundown TV , Thema Fernsehen, darauf deuteten auch die Leuchtstrahler und der Stromgenerator hin. Diese blöde Plastikmaske, die an der Wand hing. Als der Mann, der mich gefangen nahm, vor ihr seine Siegergeste vollführte, war mir klar: In einem der beiden Glasaugen musste eine Kamera versteckt sein. Solch eine Pose war für Zuschauer gedacht. Irgendwo mussten sie sitzen und das alles mit ansehen. Wie eine Show. Und plötzlich wurde mir klar, was ich von Anfang an übersehen hatte. Ich meine nicht den Schlüsselanhänger, sondern einen einfachen, klaren, logischen Zusammenhang ...«
    Doch sie konnten das Thema nicht weiter vertiefen. Bob bremste scharf ab. Eine Frau stand am Straßenrand. Die drei ??? kannten sie inzwischen. Die Überläuferin.
    Peter ließ das Fenster herunter. »Debby? Du hier? Bist du nicht bei deinen Leuten?«
    Debby hielt ihre Schuhe in der Hand. Sie ging barfuß. »Ich habe Blasen an den Füßen«, sagte sie. »Und ich friere. Diese Scheißklamotten sind nichts für die Natur!« Sie blickte ins Auto. »Bob? Justus? Ihr seid alle da? Wie habt ihr denn das geschafft?«
    »So halt.« Bob klopfte mit den Fingern aufs Lenkrad und sah geradeaus. Mit Debby wollte er nichts mehr zu tun haben.
    Peter fragte Debby: »Und was machst du hier?«
    »Ich wollte nicht mehr mitmachen und da bin ich abgehauen. Das ist doch alles längst kein Spaß mehr.« Sie wischte sich etwas Erde vom Arm. »Ich weiß, ich habe euch übel mitgespielt. Aber ich bitte euch: Nehmt mich mit.«
    Peter warf einen Blick auf Justus. Der schaute angestrengt durch das andere Fenster. Bei Bob fand er auch keine Unterstützung. Der pfiff leise vor sich hin und probierte die Scheibenwaschanlage aus.
    »Kollegen?«, fragte Peter. »Sie ist aus der Bande ausgestiegen. Ihr habt’s doch gehört.«
    Keine Reaktion.
    »Bitte«, sagte Debby. »Lasst mich nicht hier stehen.«
    Justus studierte die Landschaft.
    Bob stöhnte. »Na gut, steig ein«, sagte er.
    »Danke.« Debby setzte sich auf den einzigen freien Platz, hinten neben Justus. Er rückte keinen Zentimeter zur Seite und interessierte sich nach wie vor nur für die Umgebung.
    Sie waren bestimmt fünf Minuten gefahren, als Debby sagte: »Es tut mir Leid. Wirklich: Es tut mir Leid. Ich hätte da nie mitmachen sollen. Aber versteht ihr, Mr Caddy hat mir eine tolle Rolle in einer Fernsehserie angeboten, wenn ich ihn bei seinen Privatvorstellungen unterstützen würde. Bisher musste ich mich bei Sundown TV immer mit kleinen Nebenrollen begnügen. Und ich wollte doch so gerne ein Star werden!«
    Justus unterbrach sie. »Genau!«, rief er aus und drehte sich zu ihr um. »Du bist ›Sheila‹ aus Noblewoman ! Dieser Unterhaltungsserie. Du spielst das Dienstmädchen der Gräfin. Jetzt weiß ich, warum du mir so bekannt vorkamst!«
    »Du siehst Noblewoman ?«, fragte sie ungläubig.
    Justus schüttelte den Kopf. »Nein, aber meine Tante gönnt sich das ab und zu. Manchmal schaue ich ein paar Minuten mit. Man will ja wissen, was los ist«, setzte er hinzu.
    »Mein richtiger Name ist übrigens weder Debby noch Sheila. Es sind beides nur Rollen, die ich spiele. Eigentlich heiße ich Susan.«
    Bob lachte. »Susan? Tut mir Leid. Da gewöhne ich mich heute Nacht nicht mehr dran. Hast du was dagegen, wenn ich weiter Debby sage?«
    »Nein, natürlich nicht.«
    Bob fuhr über eine Bergkuppe und warf einen prüfenden Blick auf den Himmel. Täuschte er sich oder hatte tatsächlich die Morgendämmerung eingesetzt? Der Mond war inzwischen ein ganzes Stück weitergewandert. Von Caddys Hubschrauber entdeckte er zum Glück keine Spur. Aber bis zur Kreuzung auf die Hauptstraße waren es auch noch ein paar Meilen. »Debby, warst du bei der Entführung von Mrs Sullivan und Mr Taylor ebenfalls mit von der Partie?«
    »Ja, ich muss es leider zugeben. Wir sind immer dasselbe Team. Die letzten Male habe ich nur mitgespielt, aber heute sollte ich die Rolle der Führerin übernehmen. Also derjenigen, die euch immer wieder auf die Spur setzt, wenn ihr nicht weiterkommt.« Sie lachte. »Aber das war kaum nötig, so schnell, wie ihr kombiniert habt. Allerdings: Dann habt ihr mir mächtig Angst

Weitere Kostenlose Bücher