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talon007

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Titel: talon007 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: In den Hallen
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abwandte und sich etwas in den Schatten des Raumes zurückzog.
    Talon schloss die Augen des toten Mannes und richtete sich auf. Gefühle brodelten unterdrückt in seinem Inneren. Seit Tagen war er seines freien Willens beraubt, folgte einem Ruf, der etwas in ihm wachrief, das er mühsam zu unterdrücken versuchte. Ein Wesen, das ihn gefangen hielt, das ihn nicht einmal zur Kenntnis nahm und das nun einen Mann hatte töten lassen, für den er die Verantwortung übernommen hatte.
    Voller Wut streckte er die Hände in die Höhe. Aus seinem Rachen löste sich ein grollender Laut. Er riss den Kopf in die Höhe.
    „Shiooon!“, hallte es dröhnend durch den leeren Raum.

    Überrascht hielt der Hüne in seinem Gebet inne.
    Immer noch erschütterten kleine Nachbeben die Vororte von Kairo und brachten viele der beschädigten Häuser, die die ersten Wellen noch überstanden hatten, zum Einsturz. Der Mann nahm das Chaos um sich herum nur am Rande zur Kenntnis. Es war sein Werk gewesen. Das Konzert aus verzweifelten Schreien, dem Dröhnen weiterer Bauten, die in sich zusammen fielen und dem nicht enden wollenden Heulen der Sirenen umschmeichelten seine gepeinigte Seele.
    Doch gerade eben war ein anderer Laut zu ihm durchgedrungen. Eine Stimme, weit entfernt, und dennoch deutlich zu verstehen. Sie trug einen Namen mit sich, den er selbst nur voller Abscheu aussprach.
    „Wer –?“, fragte er in die Leere des frühen Morgens. Sein schweißbedeckter und von Staub verschmierter Körper glänzte dunkel im Licht der wenigen noch funktionierenden Straßenlaternen.
    Das Echo der Stimme hallte durch seine Gedanken.
    „Du … ich kann dich hören!“, konzentrierte er sich auf den verwehenden Klang. „Bist du tatsächlich in Shions Nähe?“
    Sekunden des Schweigens folgten.
    Talons Ruf war in der Kammer verklungen. Er sah zu den beiden Frauen herüber, die ihn vorsichtig beobachteten. Ohne etwas zu sagen, wandte er sich ab. Ein Wispern stahl sich in seine Gedanken. Es wurde schnell lauter und schwoll zu einer dröhnenden Stimme an.
    Bist du tatsächlich in Shions Nähe?
    Talon verharrte in der Bewegung. Zuerst dachte er, seine Sinne spielten ihm einen Streich. Aber die Stimme hallte in seinem Kopf wider, als sei sie von jemand gesprochen worden, der direkt neben ihm stand.
    „Ja“, antwortete er leise und zurückhaltend. „Er hat uns gefangen genommen.“ Er ließ die Frauen stehen und verschwand in der Tiefe der Kammer. „Aber, wer bist du?“, ergänzte er.
    Ich bin jemand, der dir helfen kann.
    Der Mann aus dem Dschungel konnte das breite Grinsen nicht sehen, das sich in diesem Augenblick Tausende von Kilometern von ihm entfernt über das Gesicht eines kahlköpfigen Hünen stahl. Der Farbige reckte seinen massigen Körper in die Höhe. Trotz des kühlen Morgens war er mit nicht mehr bekleidet als einer zerschlissenen blauen Jeans. Der Atem löste sich sichtbar von seinen Lippen, als er das Gespräch fortsetzte.
    Ich zeige dir den Weg , hallte es in Talons Sinnen. Ich verlange nur etwas Kooperation.
    Lange vergessene Kräfte durchströmten den Hünen, der mit einer Handbewegung Tonnen von Bauschutt und Müll wegwischte und so einen freien Kreis um sich schuf, der gut fünfzig Schritt durchmaß. Blitze zuckten um den dunklen Körper. Sie jagten mit einem hellen Schein in den Himmel und verzweigten sich dort, um dann in einem grellen Licht zu explodieren.
    Shion ist mein Feind. Länger, als die Erinnerung der Menschheit reicht! fuhren die Gedanken des Mannes fort.
    Talon grinste schwach.
    „Große Worte“, flüsterte er leise. „Lass’ ihnen Taten folgen, wenn du mir helfen willst!“
    Brich’ die Tür auf und glaube mir … dann , erklangen die Worte ruhig und voller Stärke in seinem Inneren. Finde Shion für mich – und zermalme ihn!
    Die Worte zischten schneidend durch Talons Kopf. Stumm richtete er den Blick auf die Tür. Er hatte das Gefühl, als würden Augen andere als die seinen das Bild vor ihm wahrnehmen.
    Alice Struuten näherte sich Janet vorsichtig. Die letzten Minuten hatten sie sich noch etwas tiefer in ihre Ecke zurückgezogen.
    „Verdammt“, wisperte sie der anderen Frau zu. „Seit Minuten steht er regungslos da und murmelt irgendwelche zusammenhangslosen Sätze vor sich hin!“
    Janet sah sie mit einem schwachen Lächeln an. „Tja, Schock vielleicht …“ Sie wollte nur noch, dass all das hier zu einem Ende kam. Keine Faser in ihr war mehr bereit, sich auf das einzulassen, was in jedem Augenblick

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