talon016
Aufgabe. Talon hörte ein leises Plätschern, dann legte sich der kalte, feuchte Lappen erneut auf seine Haut. Obwohl er es sich nur ungern eingestand, genoss er die Entspannung, die ihm diese Pflege schenkte.
Nisheki ging um die Pritsche herum, auf der Talon lag und widmete sich dem anderen Arm.
Er legte den Kopf etwas zur Seite und sah sie an.
„Wo bin ich hier? Und was ist geschehen?“
Die junge Frau sah ihn etwas unschlüssig an. „Ich weiß nur das, was jeder mitbekommen hat und was hier rumerzählt wird. Du hast Kubba, den Gorilla, besiegt. Das hat vor dir noch keiner geschafft!“ Zwei hellweiße Zahnreihen strahlten ihn an. „Der Sayyid hat immer ein Gewehr mit Betäubungspfeilen dabei, falls der Affe außer Kontrolle gerät. Kubba ist Ibn Saids ganzer Stolz, musst du wissen. Er würde ihn niemals töten. Diesmal hat er es bei dir benutzt“
Sie tunkte den Lappen erneut in eine Wasserschale und fuhr fort.
„Warum hat er mich nicht getötet?“ wollte Talon wissen.
„Dieser Sieg hat dir Achtung eingebracht bei den Männern. Dich einfach zu töten wie einen…“ sie biss sich kurz auf die Lippen, „- Sklaven, das hätten viele nicht akzeptiert. Ibn Said ist Araber. Und er hat nur wenige Männer aus seiner Heimat mitgebracht. Die meisten anderen sind Sudanesen und arbeiten nur für ihn, weil er gut zahlt. Er kann es nicht riskieren, sich ihren Zorn zuzuziehen.“
Nisheki blickte nachdenklich zu Boden. „Doch vielleicht überlegt er es sich morgen schon anders. Sein Wille ist es, der zählt.“
Talon spürte die Traurigkeit, die in der Stimme der jungen Frau mitschwang.
„Was ist mit dir?“ fragte er sie. „Wie bist du hierher gekommen?“
„Oh, wie viele andere auch“, erklärte sie ihm bitter und legte das Tuch beiseite. „Einige Männer in unserem Dorf wollten sich auf keine Seite stellen und für eine Sache kämpfen, an die sie nicht glaubten. Die eine Miliz akzeptiert das, die andere nicht. Oder heute doch und morgen nicht.“ Sie zuckte müde mit den Schultern. „Also haben sie alle von uns mitgenommen und an Ibn Said verkauft. Junge Frauen wie ich erzielen immer einen guten Preis.“
„Aber du bist noch hier“, stellte Talon fest.
„Ich verstehe mich auf Medizin. Eigentlich hatte ich in Juba Krankenschwester werden wollen. Aber mit dem, was ich weiß, diene ich Ibn Said offensichtlich auch ganz gut.“
Wie um sich an ihre Aufgabe zu erinnern, widmete sie sich der Reinigung von Talons Oberkörper. Kurz noch wollte er sie abwehren, doch er genoss das belebende Gefühl frischen Wassers, das seine dreckverschmierte Brust reinigte, viel mehr als er es sich eingestehen wollte. Sein Körper reagierte darauf viel intensiver als er es gedacht hatte. Erst als er die zunehmende Erregung spürte, merkte er, dass er vollkommen nackt auf der Pritsche lag. Wie um sich selbst vor der peinlichen Situation zu schützen, winkelte er das linke Bein an und hoffte, dass die junge Frau es geflissentlich übersah.
„Du beginnst dich zu erholen“, kommentierte sie trocken den Anblick, der sich ihr bot, ohne in ihrer Reinigung inne zu halten. Stattdessen widmete sie sich nun Talons Unterleib, was dieser ungewollt quittierte.
„Nisheki, nicht! Was soll das?“ versuchte er die wachsende Erregung in sich zu unterdrücken. Er winkelte seinen Körper an und hielt die junge Frau zurück. Doch diese nestelte an den Knöpfen ihres Oberteils aus grober Baumwolle, das die Schultern frei ließ. Selbstbewusst blickte sie Talon in die Augen, als sie den Stoff beiseite legte. Ihre kleinen, spitz zulaufenden Brüste wurden von zwei dunkel gefärbten Höfen gekrönt.
„Ibn Said hat mir befohlen, mich um dich zu kümmern“, erklärte sie ihm, während sie die Schnur des losen Wickelrocks löste, der raschelnd zu Boden fiel. „Du willst doch nicht, dass er mich von seinen Männern bestrafen lässt, wenn er merkt, dass du dich nicht gut erholt hast?“
Sie kletterte zu Talon auf die schmale Pritsche und setzte sich auf seine Oberschenkel.
„Nisheki, bitte!“ wollte er sie abhalten. „Ich… ich möchte ja, aber das meinst du nicht ernst!“
Ernst sah sie ihn an und rutschte höher.
„Hol’ mich hier raus, und ich gehe mit dir. Ich will nicht mehr wie ein Stück Vieh behandelt werden. Ich will wieder leben!“
Auch ihr Atem ging inzwischen schneller. Sie hatten beide den Punkt überschritten, an dem sie noch bereit gewesen wären, aufzuhören. Die junge Schwarze griff nach Talons harter
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