Tango mit dem Tod
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Was Doug noch mehr beunruhigte und ihn sogar richtig wütend machte, war, dass Lance bei jeder Gelegenheit um Kelly herumwieselte und ihr davon vorschwärmte, wie berühmt sie beide - beide - durch sein Video werden würden.
Doug war sich bewusst, dass er nicht fair war gegenüber Lance. Er ermahnte sich, auch die anderen Leute auf dem Set nicht aus den Augen zu verlieren. Marc Logan zum Beispiel, ein totaler Schleimer. Und Mel, der früher einmal Dana Sumter vertreten hatte. War einer von ihnen vielleicht ein Psychopath mit Mordgelüsten? Jerry Tritan schied seiner Meinung nach definitiv aus. Auch Herb Essen passte einfach nicht zu Dougs Bild von einem möglichen Täter. Vielleicht hatte Kelly ja auch Recht, wenn sie argwöhnte, dass Doug einfach jedem gegenüber notorisch misstrauisch war.
Er wusste, dass er sie mit seiner ständigen Sorge an den Rand einer Nervenkrise brachte. Er war überzeugt gewesen, dass Kelly hier sicherer sein würde, aber jetzt beschlich ihn das Gefühl, dass sich die Schlinge um sie enger und enger zog.
Gegen einundzwanzig Uhr verkündete Jerry Tritan, dass der erste Arbeitstag jetzt beendet sei und das Abendessen bereit stünde. „Danke, Leute. Es war ein langer Tag, aber ein guter."
Doug bemerkte, dass Ally mit Kelly redete. Dann kam sie zu ihm. „Ich muss bald los, aber Mel bleibt noch etwas länger. Ich wollte Ihnen nur sagen, wie dankbar ich Ihnen bin, dass Sie diesen Job übernommen haben. Ganz besonders unter den gegebenen Umständen. Ich hoffe nur, Sie haben das Richtige getan, indem Sie Kelly zu diesem Interview überredet haben."
„Davon bin ich überzeugt."
„Nun denn ..." Sie blickte sich um, dann sah sie ihn wieder an. „Sie sind mit Kelly zusammen, nicht wahr?"
„ Ja."
Sie stieß einen Seufzer aus. „Das ist gut."
„Vertrauen Sie mir so sehr?" fragte Doug überrascht.
„Sie waren jedenfalls nicht in Kalifornien, als sie diesen Unfall hatte", erwiderte Ally kühl. „Also, wir bleiben in Kontakt." Sie sprach noch kurz mit Mel und Marc Logan und ging dann.
„He", hörte Doug Lance plötzlich rufen.
„Was gibt es, Lance?" fragte Jerry.
„Mein Handy ist weg."
„Wie bitte?" erkundigte sich Jerry ungläubig.
„Mein Handy. Es lag dort drüben auf dem Tisch. Jetzt ist es weg."
„Hat jemand das Handy von Lance gesehen?" fragte Jerry laut in die Runde. Keine Antwort.
„Du musst es woanders liegengelassen haben, Lance", meinte Jerry.
„Bestimmt nicht. Ich habe es genau dort hingelegt", insistierte Lance.
„Okay Leute, dann schauen wir uns alle mal nach dem Handy um", schlug Jerry erkennbar gereizt vor. Aber sie taten, was er sagte. Und so machte sich die ganze Crew daran, jeden Winkel nach dem Handy abzusuchen. Aber es blieb spurlos verschwunden.
„Jemand hat es geklaut", behauptete Lance fassungslos.
„Buch es unter Verluste ab und kauf dir ein neues, verdammt noch mal", rief Marc Logan genervt. „Die Leute hier haben lange und hart gearbeitet. Jetzt wird gegessen. Kommt, Leute, jetzt fängt der gemütliche Teil des Tages an."
Das Team stob auseinander. Kameraleute und Beleuchter packten ihre Geräte ein, die anderen verschwanden in kleinen Gruppen in Richtung Hotel. Jerry ging zu Marc Logan hinüber, um mit ihm etwas zu besprechen.
„Ist das zu glauben? Sogar hier gibt es Diebe?" schnaubte Lance und sah Kelly dabei an.
Doug kam zu ihnen. „Machen Sie, was Logan sagte. Vergessen Sie's und kaufen Sie sich ein neues. Hier, Sie können meins haben, um Ihre Telefongesellschaft anzurufen. Die schicken Ihnen sofort ein neues."
„Ich habe keine Ahnung, wen ich da anrufen müsste", stammelte Lance ratlos.
„Fragen Sie einen der Produktionsassistenten, der kann Ihnen bestimmt helfen", schlug Doug vor. „Übrigens, Kelly, ich glaube, Sam müsste dringend mal seine Runde machen."
„Sam? Oh ja, natürlich." Kelly war offensichtlich froh, einen Anlass zu haben, Lance zu entkommen. „Ich muss mich noch umziehen. Ich gehe schnell in die Garderobe."
„Ich komme mit."
Sie ließen Lance sichtlich sauer auf dem Vorplatz zurück und verschwanden in ihre jeweiligen Garderoben. Doug konnte es gar nicht abwarten, den eleganten Smoking los zu werden, in den man ihn gesteckt hatte. Er beeilte sich, damit Kelly nicht auf ihn warten musste. Als er wieder aus seiner Gardeobe kam, sah er Jane mit einer anderen Tänzerin und mit Ally Bassett in die Hotelhalle kommen.
„Ist Kelly noch dort drin?" erkundigte sich Doug.
„Ich habe noch nie
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