Tango mit dem Tod
stand hinter Logan, hinter der Kamera.
Er war förmlich sprachlos." Mel sah Doug an. „Sie haben großartige Arbeit geleistet, O'Casey."
„Nicht der Rede wert. Loben Sie Kelly. Aber trotzdem danke."
Gemeinsam gingen sie zurück zu Kellys Suite. Doug fluchte innerlich über sich selbst. Er war einfach an den Strand gerannt und hatte die Schiebetür weit aufstehen lassen. Die offene Tür war eine Einladung für jeden gewesen, der hier heimlich hätte eindringen wollen.
23. KAPITEL
Doug folgte ihr wie ein Schatten, dachte Kelly. Eigentlich hätte sie sich darüber freuen sollen, aber sie merkte, dass sie immer abhängiger von ihm wurde. Und auch davon, mit ihm zusammen zu sein. Sie liebte die wenigen Stunden, in denen sie mal keine Probleme diskutierten. Dann genoss sie seine Umarmungen und die Leidenschaft, wenn sie sich liebten, das Glück, wenn sie erschöpft nebeneinander lagen und lachten, wenn sie sich auf die Seite drehte und sein Gesicht betrachtete, seinen Atem, seine Wärme, den Schlag seines Herzens spürte.
Wenn sie zusammen blieben, würde er sie um den Verstand bringen. Aber sie war ehrlich genug, sich einzugestehen, dass er sich nicht so absonderlich benehmen würde, wenn die Welt, in der sie lebten, ganz normal wäre. Doug hatte ein starkes Selbstvertrauen. Er war nicht der Typ, der jede Sekunde Bestätigung brauchte oder dazu neigte, grundlos eifersüchtig zu sein. Wenn er Teil ihres Leben bliebe - sie hatte keine Vorstellung davon, wie ihr Leben dann aussehen würde.
Beim Abendessen war er ungewöhnlich aufmerksam. Wenn sie aufstand, um sich eine Serviette zu holen, wenn sie zum Büffet ging - seine Augen folgten jeder ihrer Bewegungen. Wenn sie mit jemandem sprach, gab er sich Mühe, nicht aufdringlich zu erscheinen, lauschte aber auf jedes Wort. Und seine Brauen zogen sich jedes Mal misstrauisch zusammen, wenn sie mit Lance Morton sprach. Sie konnte fast spüren, wie sich seine Nackenhaare sträubten.
Kelly war dankbar, dass Jane ebenfalls auf der Insel war. Sie hielt die Unterhaltung am Tisch in Gang, sie war fröhlich und zeigte sich an allem interessiert. Sie sprach über den Tisch hinweg mit Mel und empfahl ihm, mal mit den Delphinen zu schwimmen, so lange er hier war. Jane brachte es fertig, alles ganz normal und einfach erscheinen zu lassen.
Als sie zu ihrer Suite hinüber gingen, kam Doug ihr vor wie eine Raubkatze im Käfig. Kelly sah ihn verstohlen von der Seite an. Er wirkte in Gedanken versunken und sah sich ständig um. Auch im Zimmer lief er unruhig auf und ab. Es war spät, und Kelly war erschöpft. Sie wollte nur noch in seinen Armen liegen und ein wenig darüber plaudern, wie viel Spaß es ihr heute gemacht hatte, mit ihm zu tanzen. Es war für sie eine große Herausforderung gewesen, sich an alles, was er ihr beigebracht hatte, zu erinnern und das Gelernte im richtigen Moment umzusetzen. Aber sie schlief ein, bevor er zu ihr ins Bett kam.
Mitten in der Nacht wachte sie auf. Er war nicht da. Sie vermutete, dass er wieder auf die Terrasse gegangen war, um seine endlosen Telefonate zu führen, aber sie konnte nichts hören. Sie stand auf, schlüpfte in ihren Bademantel und ging leise die Treppe zum Erdgeschoss hinunter. Sie fand Doug in dem kleinen Arbeitszimmer hinter der Küche, wo es einen Internetzugang gab. Er saß vor seinem Computer. Sam lag zu seinen Füßen.
„Um deine Frage vorweg zu nehmen, das ist ein Liste, die ich erstellt habe."
„Eine Liste?"
Sie sah ihm über die Schulter und betrachtete mit Erstaunen, was er dort zusammengetragen hatte. Die Namen, Daten und Aufenthaltsorte von einer Menge von Leuten aus L.A. und Miami. Sie verspürte Ärger, als sie auch Mels Namen entdeckte.
Doug hatte jede seiner Reisen und jeden seiner Hotelaufenthalte akribisch aufgelistet, von dem Tag an, an dem Dana Sumter ermordet wurde.
„Und wenn der Täter keiner von denen auf deiner Liste ist?" monierte sie. „Gewöhnlich liegen die Dinge doch nicht so einfach, oder? In den meisten Fällen hat so ein Serienmörder doch ein ganz bestimmtes Profil."
Er sah Kelly an. „Hast du den Fall Ted Bundy verfolgt? Er war nicht nur völlig unauffällig, er war sogar ein gut aussehender, intelligenter und gebildeter Mann."
„Aber er war hinter einem ganz bestimmten Typ von Frauen her."
„Ja, das stimmt. Er hatte es auf junge Frauen mit langen, braunen Haaren abgesehen. Und unser Täter tötet Frauen, die im Fernsehen oder Radio psychologische Ratschläge erteilen, die ihm
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