Tango mit dem Tod
über den Strand gelaufen, Polizisten und Sanitäter. „Hierher!" rief Doug.
Einen Augenblick später standen Doug und Kelly eng aneinander gelehnt und sahen zu, wie der Notarzt Mel auf eine
Trage legte und ihn zu dem Ambulanzboot bringen ließ, um ihn ins Krankenhaus zu schaffen.
Und erst in diesem Moment wurde Kelly von ihrer Schwäche und dem nachwirkenden Schock überwältigt. Ihre Knie gaben nach. Doug fing sie gerade noch auf und nahm sie in die Arme.
EPILOG
Es gab Gerüchte, Mutmaßungen, Geständnisse - alles gleichzeitig. Als schließlich bekannt wurde, was passiert und wer als Serienmörder verhaftet worden war, war es der größte Skandal des Jahrzehnts.
In der betreffenden Nacht, in all der Verwirrung und dem Chaos, hatte kaum jemand begriffen, was eigentlich geschehen war - und warum. In dieser Nacht war es die Sorge um Mel, die alle bewegt hatte. Polizeibeamte, Sanitäter, die Boote mit dem zuckenden Blaulicht, die Beamten, die die Gäste befragten - die Insel hatte einem Tollhaus geglichen.
Erst ein paar Tage später brachten Tageszeitungen und Fernsehsender die ganze Story. Und auch Kelly hatte lange gebraucht, bis sie alle Zusammenhänge verstand.
Kelly wurde klar, dass nichts Zufall gewesen war, wie sie lange hatte glauben wollen. Nur der Tod der armen Frau in Ohio hatte nichts mit all dem zu tun. Sie war an ihrer Tabletten-und Alkoholsucht gestorben, wenn es nicht doch Selbstmord gewesen war.
Dana Sumter hatte als junges Mädchen eine Affäre mit einem aufsteigenden Geschäftsmann namens Marc Logan gehabt. Dana war es von Anfang an nicht ernst mit der Beziehung zu Logan gewesen. Ihre Absicht war vielmehr gewesen, ihn um möglichst viel Geld zu erleichtern. Das unerwartete und unerwünschte Kind, das sie zur Welt brachte, als sie sich schon von ihm getrennt hatte, hatte sie sofort zu Adoptiveltern gegeben. Dana verschwieg Logan lange Zeit die Existenz ihres Sohnes.
Als Logan viele Jahre später von seinem Sohn erfuhr, hatte er die Bekanntschaft von Matt gesucht, ohne ihm zu verraten, dass er sein Vater war. So hatte der Sohn schließlich Marc Logan mit seiner ehemaligen Geliebten wieder zusammen gebracht, aber ihre Verbitterung, die im Laufe der Jahre immer schlimmer geworden war, und ihre ätzende Zunge hatten zu der Tragödie geführt. Sie hatte in Logan eine Flamme von Wut und Hass entzündet, die ein Ventil brauchte - den Mord an Frauen, die so waren wie Dana. Und sie selbst war die Erste, die diesem Hass zum Opfer fiel.
Die Berichte über Marc Logan und seinen Mordversuch an ihr hatten Kelly eine ungeheure Publicity verschafft, wie Mel telefonisch aus dem Krankenhaus berichtete. Sie war, so meinte er, über Nacht eine der bekanntesten Persönlichkeiten im ganzen Land geworden. Joe Penny hatte angerufen und gesagt, sie könne sofort wieder bei Valentine Valley mitmachen, wenn sie nur wolle.
Kelly hatte sich mit Doug in seinem kleinen Haus in Miami Beach verkrochen. Außer Mels regelmäßigen Anrufen wegen immer neuer, phantastischer Angebote blieben sie dort völlig unbehelligt.
Jetzt war Mel wieder am Telefon. Es war Abend. Sie hatten gerade einen langen Spaziergang mit Sam am Strand gemacht, Arm in Arm, und den Sonnenuntergang bewundert. Merkwürdig, dass sie nur sehr wenig miteinander über das gesprochen hatten, was passiert war. Sie hatten einfach nur gemeinsam die Zeit verbracht.
Zuerst hatte sie mit Mel geschimpft, dass er vom Krankenbett aus arbeitete. Er hatte gelacht. „Weißt du, Kelly, das ist mein Leben. Ich liebe es, zu verhandeln und Deals einzufädeln. Aber ich verspreche dir, dass ich nicht mehr jeden Tag ein paar Mal anrufen werde."
„Ist auch nicht nötig. Ich habe mich schon für ein Angebot entschieden", sagte sie.
„Wie bitte?" Mel war völlig überrascht.
Doug fuhr ebenfalls herum und sah sie erstaunt an.
Sie lächelte. „Ein talentierter und sehr netter junger Mann namens Afton Clark hat von einem Kabelsender in Miami das Angebot für eine neue Unterhaltungsshow bekommen. Ich werde sie als seine Partnerin gemeinsam mit ihm machen. Sie hat den Arbeitstitel Miami Magic. Du bekommst in den nächsten Tagen die Vertragsentwürfe und alle sonstigen Unterlagen zugeschickt. Was hältst du davon?"
„Ich denke, du hättest mich die Verhandlungen führen lassen sollen."
„Ich werde in Miami bleiben, Mel."
„Du gehörst nach Kalifornien, nach L.A., Kelly."
„Nicht mehr."
„He, weiß Ally das schon?"
„Was kümmert es dich? Du konntest sie doch nie
Weitere Kostenlose Bücher