Tanz der Aranaea (German Edition)
keine Lacktasche.
»Coucou, c´est moi, Monsieur Vancelli! Ich bin Solange Bergerac aber Sie dürfen Zouzou Zizanie zu mich sagen!«
Mit einem kleinen angedeuteten Hofknicks reichte sie mir die Hand und gab mir links und rechts auf die Wangen je ein Bisou. Sie roch sehr gut und ich glotzte sie nur blöde an und brachte kein Wort hervor.
»Das mit dem Zouzou Zizanie müssen Sie mir genau erklären, denn...«
Sie ließ mich nicht zu Ende reden und ging sofort zu Sabi Loulou und Harry, der wieder aus seinem Arbeitszimmer gekommen war und ein freudiges Abknutschen fand seinen Anfang. Das also war Solange Bergerac. Mit diesem Menschen werde ich, wenn ich will, von Zürich via Algier nach Mopti in Mali reisen. Ich war zufrieden. Ich durfte nur nicht die Fassung verlieren, sonst würde ich erschossen mit dem belgischen Revolver, und von Sabi Loulou gäbe es keine Martinis mehr. Spät in der Nacht, brachten sie mich nach Hause. Harry hatte seinen Pub um Mitternacht abgeschlossen. Harry am Lenkrad seines Land Rover, den er sich als Beutestück aus seinem letzten Einsatz als Legionär in Gabun, mitbrachte. Er hielt sich an die heimischen Gesetze obwohl er für meine Begriffe nicht ganz dicht im Schädel war. Harry musste wohl zulange im Busch gelebt haben.
Als Österreicher besaß er seltsamerweise mehr preußische Disziplin in seinen Knochen als mancher Preußengeneral; nur so konnte Harry die französische Legion mit höchsten Auszeichnungen verlassen und eine der Drehscheiben für das internationale Söldnertum werden.
Ich saß Sturz betrunken im Fond des Wagens, gemeinsam mit Sabi Loulou und Zouzou Zizanie. Harry steuerte den Wagen.
»Sabi, hast du die Martinis von Francesco auch richtig gemixt, Francesco kommt mir so besoffen vor?«
»Klar Harry wie immer, ich weiß doch wie der Cnollo seine Martinis liebt! Die ersten zehn Glas, Martini pur mit Eis und Zitrone und danach mit einem Schuss Wodka ohne Zitrone. Der Francescollo ist halt auch nicht mehr der Jüngste!« Dies sagte die schöne Sabi Loulou mit den schönen Beinen, und ich sagte nichts mehr. Mein Haupt ist aus Gründen der Schwerkraft auf ihr Knie gesunken und ich konnte hautnah feststellen, dass ein Knie so schön gebaut war, wie das andere.
»Ich weiß nicht Harry, meinst du das Zouzou mit Cnollo nach dem Kongo reisen soll?«
»Sabi Loulou hat recht Harry. Der Monsieur bringt es nicht. Wenn Monsieur einer Horde Bakongo Krieger gegenüber steht, dann macht sich der Herr in die Hosen!«
»Nicht so laut, er reist doch nach Mali. Mit der Sache im Kongo können wir ihn noch später konfrontieren. Verlasst euch auf meinen Instinkt. Francesco ist die beste Tarnung, die wir uns nur wünschen können. Ich kenne seine Arbeit und die macht er verdammt gut. Seine Reiseberichte sind international bekannt. Wenn Vancelli auf Tour ist, schöpft niemand einen Verdacht. Seine Agentur arbeitet auch für unsere Sache, und hat die Mali-Tour extra für Vancelli gestrickt. Jetzt ist die beste Reisezeit und wenn die französischen Söldner von Oberst Roger Trinkquier im nächsten Jahr in Katanga, im Kongo zuschlagen, besitzen sie die bestellten Waffen. Zouzou, hast du dein Navigationszeug und die Luftaufnahmen von Katanga?«
»Klar Harry, ist alles schon in die Auto in Algerie, in Constantine.«
»Sehr gut Sabi Loulou, hast du die Antwortschreiben an Francesco gemäß seiner Zeitungsanounce vernichtet? Ich meine die der anderen Frauen die mit Francesco die Reise nach Mali antreten wollten?«
»Ja habe ich Harry, und ich fühle mich Francesco gegenüber nicht gerade wohl. Das war eine linke Tour von dir Harry, kann ich dir schriftlich geben, wenn du willst. Fünfzehn Briefe abfangen und verbrennen, die zum Teil ganz schön eindeutig war, also ehrlich. Wie soll ich das vor dem Cnollo verantworten?«
»Musste sein Sabi, Francesco hätte sonst vielleicht nicht unsere Zouzou genommen!«
»Du hast wohl eine Pipi in die Hirn drin, Harry. Wenn mich die Francesco gesehen hätte, dann hätte er nie eine andere Frau genommen als mich!«
»Es heißt Pieps-Vögelchen, Zouzou. Oder, Harry hat ne Meise im Hirn oder besser, Harry hat sie nicht alle! Das stimmt in jedem Fall,« sagte Sabi Loulou.
»Regt euch ab Kinder! Ihr übernehmt also den Unimog in der algerischen Stadt Constantine, und meldet euch dort bei unserem amerikanischen Freund Fitzgerald. Er wird dort ein kleines Büro einrichten, dass nach euere Weiterreise wieder aufgelöst wird. Die genaue
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