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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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Zeit, Schmetterlinge zu fangen oder klebrige Wildblumensträuße zu pflücken.
    Ihre Eltern hatten von ihr erwartet, dass sie den Verpflichtungen ihres Standes nachkam. Und das hatte sie getan. Bereitwillig und mit Bravour. Sie hatte ihre Eltern geliebt und ihnen vertraut. Nun lagen sie in der harten Erde begraben.
    Tanz, Rexana, tanz! Schritt. Drehung. Schritt. Schwung.
    Jetzt sah er wieder zu.
    Die Seide umschmeichelte ihre Beine, fühlte sich an wie jene Brise, die an ihrem versteckten Weiher durch die Gräser fuhr. Nur dort, umgeben von stillen, majestätischen Bäumen und verwitterten Felsen, ließ sie ihrer inneren Stimme freien Lauf.
    Dort sog sie mit ihren zur Sonne erhobenen Händen die Kraft des weiten blauen Himmels und der Erde unter ihren Füßen in sich auf. Sie gab sich dem leidenschaftlichen Aufschrei in ihrem Innersten hin und tanzte.
    Verführerisch reckte sie die Handflächen empor. Ja, genau so.
    Schritt. Drehung. Schritt. Schwung.
    Rexana riskierte erneut einen Blick. Linford starrte sie nun an, als könnte er seine Augen nicht mehr von ihr lösen. Als fesselte sie ihn mit ihrem Tanz.
    Sie ließ Kopf und Schultern mit langsamen, sinnlichen Bewegungen kreisen.
    Heiterkeit durchflutete sie.
    Ihre Schritte wurden schneller.
    Und nun erfasste die vertraute Hochstimmung ihren Körper und verstärkte noch ihre Empfindungen. Erfüllte ihr Herz und ihre Seele mit einer berauschenden Mischung aus Freude, Verwirrung und … Sehnsucht.
    Ihr Körper bog sich.
    Wirbelte herum.
    Sie tanzte, wie sie es sonst nur an den Ufern des Weihers wagte, wo niemand sie sehen und ihre Torheit verlachen konnte. Das waren die Augenblicke, in denen sie sich wahrhaft lebendig fühlte.
    Während sie sich in wilden Schwüngen drehte, hörte sie, wie die Musik leiser wurde. Der Tanz ging seinem Ende zu. Viel zu früh!
    Sie würde die Musikanten auffordern, noch ein Stück zu spielen. Rexana senkte die Arme, wischte die bittersüßen Erinnerungen fort, neigte den Kopf und setzte zu einer eleganten Verbeugung an.
    Die Melodie verebbte.
    Es wurde still im Saal.
    Vollkommen still.
    Ihr schamlos lauter Atem rasselte in ihrer Kehle.
    Warum hatten das Geschwätz und das Gelächter aufgehört?
    Für einen kurzen Augenblick hob sie den Kopf. Das Herz schlug heftig gegen ihre Rippen. Darwell saß mit geröteten Wangen und offenem Mund allein am Tisch des Gastgebers.
    Nicht einmal fünf Schritte von ihr entfernt zu ihrer Rechten stand Linford und hatte die Arme vor seiner Brust verschränkt. Sein durch die rauchigen Schatten halb verhülltes Gesicht verriet keinerlei Regung.
    Nervös rieb sie ihre Hände an ihrem Bauch. Was war geschehen? Hatte Darwell sie erkannt? Hatte er dem Sheriff gesagt, wer sie war?
    Angst durchschoss sie. Angst um sich, um Henry, um die Musikanten und um Rudd.
    Sie zog den Schleier enger über ihr Gesicht und machte erschrocken zwei Schritte zurück.
    »Nicht weglaufen«, sagte Linford, und der Anflug eines Lächelns huschte über sein Gesicht. Er winkte sie zu sich. »Tritt näher, kleine Tänzerin.«
     
    Fanes Blick verfinsterte sich, als er die Panik in den Augen der Frau sah. Warum wollte sie weglaufen? Etwa wegen des schockierten Gemurmels im Saal? Wegen der Gerüchte über ihn? Oder hatte bisher kein Mann gewagt, sie nach einem Auftritt anzusprechen?
    Ihre Brust hob und senkte sich in wildem Pochen. Schweiß lief ihren Hals herab, benetzte ihre braune Haut. Er betrachtete ihre Brüste, die gegen das bestickte Mieder drückten. Wunderschön. Eine gute Hand voll warmen Fleisches. Brüste, groß wie … Orangen.
    Er spürte heißes Begehren in seinen Lenden erwachen.
    Mit Mühe riss Fane seinen Blick vom Busen der Tänzerin los und sah ihr in die Augen. Sie hatte sich nicht bewegt, stand wie in Stein gemeißelt vor ihm. Er spürte ihre Zurückhaltung, so sehr wie die Spannung, die zwischen ihnen nahezu greifbar war. Sie würde sich ihm nähern. Darüber bestand kein Zweifel. Egal, was die Gerüchte über ihn sagten, er war der vom König ernannte Sheriff von Warringham. Da sie den Fuß in sein Revier gesetzt hatte, schuldete sie ihm diese Geste des Respekts.
    »Ich warte, meine Schöne.«
    Sie schluckte und gab einen leisen Seufzer von sich. Sein Blick war auf ihr Gesicht gerichtet. Ihre Nase, ihr Mund und ihr Kinn waren unter dem Schleier verborgen. Hatte sie volle, rote Lippen? Hatte sie eine schlanke Nase? Eine geheimnisvolle Frau. Vielleicht war genau das die Absicht. Ihre Augen waren mit schwarzem Khol

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