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Tanz der Verführung

Tanz der Verführung

Titel: Tanz der Verführung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine Kean
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umrandet, mit schweren Wimpern, aber … smaragdgrün. Sehr ungewöhnlich für ein dunkelhäutiges Mädchen mit orientalischem Blut.
    Mit gerunzelter Stirn betrachtete er den Schleier, der ihren Kopf bedeckte, doch dieser lag eng an ihren Schläfen an. Ihr Haar war sicherlich nicht so kräftig und glänzend schwarz wie das von Leila.
    Er ballte die Hände zu Fäusten und schluckte seinen Ärger herunter. Anstoß an ihrem Verhalten zu nehmen wäre töricht. Diese Frau war eine Tänzerin, ein Mädchen von englischem Blut, das in eine Rolle geschlüpft war. Sie kannte die Feinheiten des orientalischen Tanzes nicht. Das hatte er an ihren Bewegungen sogleich erkannt.
    Als hätte sie seinen Missmut gespürt, hob die Frau ihr Kinn. Sie ging auf ihn zu, jeder Schritt begleitet vom Klingeln der Glöckchen. Wie anmutig sie sich bewegte.
    Das Licht der Fackeln fiel auf ihre schlanken Schultern und auf den flachen, festen Bauch. Sie schwebte auf ihn zu, als stünde König Richard höchstpersönlich vor ihr. Mit erhobenem Kopf strahlte sie jene Grazie und Eleganz aus, die man an Fürstenhöfen erwartet.
    Wer war diese Frau?
    Sie blieb vor ihm stehen. Als wäre es ihr gerade erst in den Sinn gekommen, senkte sie fast widerwillig ihren Blick und starrte auf sein Gewand. Er spürte, wie widersprüchliche Gefühle in ihr aufwallten, die sie fast ihre Selbstbeherrschung verlieren ließen. Diese leidenschaftliche Heftigkeit hatte sich auch in ihrem Tanz gespiegelt und sein Innerstes berührt. Sie hatte mit dem Herzen gesprochen, hatte den tiefen Schmerz seines eigenen gequälten Herzens unwissentlich aufgegriffen. Noch bevor ihr Tanz geendet hatte, noch bevor er sich beherrschen, die Folgen hatte bedenken können, war er aufgesprungen, vom Podest herabgestiegen und zu ihr gegangen.
    Fane versuchte Haltung zu bewahren und holte tief Luft. Sie roch nach Veilchen. Süß. Herrlich.
    »Ein außergewöhnlicher Tanz, den Ihr heute Abend dargeboten habt«, sagte er.
    »Ich hoffe, er hat Euch gefallen, Mylord.« Sie sprach ein reines Englisch, und ihre Stimme klang etwas heiser und atemlos. Wie die einer Frau, die gerade geküsst worden ist. Nimm dich zusammen, Dummkopf!
    Fane schob den verlockenden Gedanken beiseite und murmelte: »Einen Tanz wie Euren habe ich während all meiner Zeit im Orient nie gesehen.«
    Die Glöckchen an ihren Handgelenken zitterten, als sie ihre Hände über dem Bauch faltete. »Ich wurde in diesem herrlichen Land unterrichtet. Aber ich muss zugeben, dass ich zuvor noch nie vor einem so mächtigen Sheriff, wie Ihr es seid, getanzt habe, Mylord. Euer Ruf …«
    »Aha.« Mit fester Hand griff er nach ihrem Schleier, doch als er versuchte, den schimmernden Stoff fortzuziehen, zuckte sie zurück.
    Er runzelte die Stirn. »Ihr fürchtet mich wohl, kleine Tänzerin?«
    Die Augen unter ihren geschwungenen Wimpern funkelten.
    »Keineswegs.«
    »Und dennoch wendet Ihr das Gesicht von mir ab und weigert Euch, mich anzusehen. Ihr habt sehr wohl Angst. Oder etwas zu verbergen.«
    Ihre grünen Augen leuchteten im Fackellicht. Hübsche Augen, die sich aus Ärger, Verwirrung und Misstrauen nun verfinstert hatten. Augen, die die Leidenschaft verrieten, die in ihr loderte.
    »Es ehrt mich, dass Ihr mit mir sprechen wolltet«, sagte sie mit einem leichten Beben in der Stimme und machte einen kleinen Schritt zurück, »aber ich muss jetzt gehen.«
    Sein Kiefer spannte sich. »Das könnt Ihr nicht. Ich habe Euch noch nicht entlassen.«
    »Ich brauche keine …« Ihr Ton war scharf, doch ihre Stimme wankte.
    Fane kräuselte verärgert die Lippen. Sie musste den Satz nicht beenden. Er hatte wohl verstanden, was sie nicht ausgesprochen hatte.
Ich brauche keine Erlaubnis, erbärmlicher Barbar.
Ein unziemlicher Gedanke für eine Bauerndirne, die sich mit den paar Münzen durchbringen musste, welche sie mit ihrem Tanz verdiente.
    Als fühlte sie seinen Unmut, wurde ihr Blick nun sanfter. Sie war also klug genug, ihre Zunge zu zügeln und zu versuchen, ihn zu beschwichtigen.
    »Die Gaukler erwarten ihren Auftritt. Ich möchte ihn nicht verzögern«, sagte sie und sah zu den Musikanten hinüber, die bereits aufgestanden waren und sie anstarrten, als warteten sie auf einen höheren Befehl. Dann fügte sie hinzu: »Eure Gäste werden schon unruhig.«
    So wie ich in Eurer Anwesenheit unruhig werde, Weib. Während mein Blut aufwallt, mein Puls zu rasen beginnt und meine Seele nach mehr von Eurem Tanz verlangt. »Ihr bleibt.«
    Voller Entrüstung

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