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Target 5

Target 5

Titel: Target 5 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colin Forbes
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Felsen verschwanden. Jetzt erst war ihm klar, wie der Ozean den See erreichte, den sie auf der andern Seite des Felsens entdeckt hatten: Es gab unterirdische Verbindungen zwischen den Grotten, die zu dem See führten. Fast ohne weitere Überlegung stand sein Entschluß fest.
    »Wir gehen näher ran – am Randes des Eisschelf es lassen wir das Floß los«, rief er.
    »Wir werden nie zu der Elroy zurückkommen.« Angst lag in Graysons Stimme. »Wir werden sie nie wieder einholen.«
    »Das müssen wir riskieren. Ich werde das Floß in einen der Kanäle schieben – dann wird es vielleicht auf der andern Seite des Eisberges detonieren.«
    Beaumonts Plan war einfach, aber eine gewagte Sache. Der Hohleisberg war kurz vor dem Zusammensturz. Er hätte eigentlich zusammenstürzen müssen, als er gegen die Bucht schlug, in der die Elroy aufgelaufen war. Erst recht hätte er zusammenfallen müssen, als er sich von dem anderen Eisberg losriß. Aber er war noch intakt, doch jede Stunde, die er weiterdriftete, brachte ihn dem endgültigen Zerfall näher. Es war möglich, daß die Detonation einer großen Menge Sprengstoff in der Nähe des Eises die Katastrophe herbeiführen würde. Unter Umständen würde es aber nicht mehr als ein Kitzel für den Eisberg bedeuten und nur ein paar Pfund Eis lossprengen.
    Und trotzdem gab es aktenkundige Fälle, wonach der unbedachte Ruf eines Eskimos in seinem Kajak eines dieser Ungeheuer zersprengt und im Ozean versenkt hatte. Beaumonts Plan, seine einzige schwache Hoffnung, war, den Hohleisberg vor der Revolution zu Fall zu bringen und die Fahrrinne mit kleineren Eisbergen zu verstopfen. Es war tatsächlich ein kühnes Unternehmen mit geringer Aussicht auf Erfolg.
     
     
    »Wir holen sie ein! Wenn es soweit ist, werde ich selbst das Steuerrad übernehmen«, brummte Papanin. Er stand an dem Klarsichtfenster und beobachtete die entfernte Silhouette der Elroy, die durch Nebelschwaden fuhr. »Sie werden den Maschinentelegraf übernehmen und die Geschwindigkeit kontrollieren«, befahl er Kramer.
    »Wir werden nicht genug Raum haben, um irgendwelche Manöver auszuführen«, wandte Tuchewsky ein. Im Gegensatz zu dem Sibirier schaute er ständig abwechselnd von Backbord nach Steuerbord und zurück. Die enorme Größe des herannahenden Rieseneisberges vor Steuerbord imponierte ihm außerordentlich, aber er ahnte noch nichts von seiner Zerbrechlichkeit. »Eine Barkasse ist von dem amerikanischen Schiff abgefahren«, sagte er plötzlich. »Sie überquert die Fahrrinne vor uns…«
    »Kümmern Sie sich nicht darum! Geschwindigkeit heraufsetzen…«
    »Das ist gefährlich – wir kommen zu nah an den Eisberg…«
    »Volle Fahrt!« rief Papanin Kramer zu. »Volle Fahrt…«
     
     
    Über ihren Köpfen ragte der Felsen senkrecht auf, während die Barkasse sich zwischen Eisschollen in der Nähe des Eisschelfs vortastete, wo der Ozean gegen die Basis des Hohleisberges plätscherte. Mit gedrosseltem Motor schaukelte die Barkasse zwischen den Schollen – ein kleiner Punkt im Windschatten des Eisberges. Zwanzig Meter südlich vor ihnen lag die Öffnung zu einer großen Höhle, und die Strömung floß in den Eisberg hinein.
    Beaumont konnte den Verlauf des mondbeschienenen Wassers erkennen und gab laut Befehl. »Floß loslassen!«
    Grayson stand mit seinem Messer bereit. Er zerrte an dem Seil, das er mit einer Hand festhielt, während er es mit der anderen zu zerschneiden versuchte. Aber das Durchtrennen der zähen Fäden dauerte länger als erwartet. Hinter ihm unterdrückten Beaumont und Langer mit Mühe ihre Ungeduld. Beaumont schätzte, daß ihnen etwa fünf Minuten bis zur Detonation blieben – aber ohne laufende Uhr war es nicht sicher.
    Grayson schnitt wild entschlossen an dem ausgefransten Seil – ein paar letzte Fäden ketteten sie noch an das Floß. Langer fluchte – und versuchte mühsam, sein eigenes Messer aus der Scheide in seinem Parka herauszuholen. Beaumont schaute hilflos zu, denn er konnte es nicht riskieren, das Steuerrad loszulassen. Die gewölbte Öffnung kam näher. Langer fand das Messer, zog es heraus und schnitt an dem Seil, das Grayson ihm hinhielt. Die Fasern waren durchtrennt, und das Floß trieb ab. Beaumont gab Gas; das Beiboot brauste mit aufgedrehtem Motor von dem Hohleisberg fort. Die Motoren der Revolution übertönten ihn, als Beaumont die Fahrrinne entlangsteuerte und der Elroy nachjagte, die kaum noch zu sehen war.
    Grayson klammerte sich achtern am Dollbord fest. Er

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