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Tarnen, tricksen, täuschen

Tarnen, tricksen, täuschen

Titel: Tarnen, tricksen, täuschen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gerhard Krug
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und bis die einzelnen Buchstaben eingegriffelt sind und   … Und stell dir mal vor, einen Zwanzigzeiler mit dem Griffel zu schreiben. Echt ätzend. Dann ist die Sitzung gelaufen.
    Ich hab auch einen, nutz ihn aber immer weniger. Aber bis die anderen ihre Maschinen trickreich gestartet haben, habe ich meine Papieragenda geöffnet und mache schon die Terminvorschläge, während diese noch am Booten sind.
    Das ist dann jedes Mal meine Genugtuung, der Schnellere gewesen zu sein. Das ist fast schon ein kleiner Sadismus. Macht aber jedes Mal Spaß, zu sehen, wie dann Stress ausbricht. Außerdem schlage ich den ersten Termin vor, der mir passt und vielleicht nicht den anderen.
    Damit bin ich schon im Vorteil. Die anderen müssen reagieren. In den Sitzungen schleppst du ohnehin schon vieles mit rum (Pläne, Unterlagen, Angebote, Ordner usw.) und im Auto ist ein Schlepptop auch nicht optimal. Da ist Papier einfach praktischer. Papier hat 4000   Jahre Entwicklungsgeschichte hinter sich, und du hast dich sicher noch nie gefragt, warum A4 genau die Größe 297   x 210   mm und die Farbe Weiß hat: Es ist genau ein sechzehntel Quadratmeter.
    Das ist das Ergebnis langwieriger Größenvarianten über Jahrhunderte, bis sich herausgestellt hat, dass diese Größe ziemlich optimal ist. 30 mal 20   cm ist einfach ein gutes Format für das Augeund für die Hand. Basta. Und dass die Nobelagenda auf A5 oder sogar A6 zugeschnitten ist, hat ja auch seinen Sinn. Es ist einfach ein gutes Format.
    Zugegeben, ich selbst schreibe auch viel mit dem Rechner. Eigentlich das meiste in der Sitzung aber fast immer auf Papier, auch Protokolle, wenn ich die Leitung habe. Gelegentlich schreibe ich diese, wenn nur ich Protokollant bin, direkt auf dem Rechner. Das ist aber selten, da ich meist die Sitzung leite.
    Diese Protokolle (wenn auf Papier verfasst) habe ich dann auch immer in der Rohfassung in meinem schlauen Buch, also immer bei mir, und kann in der Sitzung nachsehen oder wenn man schnell zusammenkommt, um etwas zu besprechen, die Stelle suchen.
    Das macht man nicht, wenn man einen Rechner mitschleppen muss. Und im Palm kann ich auch nicht alles mitnehmen, bzw. im Laptop muss man zuerst alles starten und so weiter.
    Außerdem kann man auf Papier schön malen und zeichnen, also schnell Beziehungen herstellen, indem man einen Pfeil zieht. Mach das mal schnell auf dem Computer. Das ist einfach mühsam. Besonders wenn die Sitzung langweilig ist und man sich nicht verdrücken kann, kann man mit Papier so tun, als ob man bei der Sache ist.
    Dabei bereitest du schon die nächste Sitzung vor oder machst deine Zu-tun-Liste (neudeutsch To-do-Liste) und hast dann schon etwas Zeit gewonnen. Gelegentlich mal ein Beitrag ohne wirklichen Wert oder ein schöner Einwand, und die Sitzung läuft wie geschmiert. Näheres dazu im Sitzungskapitel.

Organisiere dich zuerst selbst
    Also nochmals: Halte dich an Bewährtes. Und wenn du dann Chef bist, brauchst du größere Stellungnahmen ohnehin nicht mehr selbst zu schreiben. Dann reicht dir dein Buch für Jahre.
    Natürlich brauchst du noch ein Terminplanungsprogramm, Tabellenkalkulation für alle Berechnungen. Manche schreiben darin sogar die gesamte Korrespondenz, weil sie nie gelernt haben,wie man eine Textverarbeitung bedient. Dann noch eine Textverarbeitung für Protokolle und Briefe. Statik- und Graphikprogramme, und so weiter. Aber das Entscheidende ist, dass du dich selbst organisierst. Und das ist nun mal unabhängig vom Handwerkszeug.
    Du wirst zum Superprojektleiter durch Organisation und Disziplin und nicht durch Schnicki-Schnacki-Programme. Wenn du nicht weißt, was und wohin du willst, hilft dir auch die beste Terminplanung nicht weiter. Also denk nach und organisiere dich. Dieses Handwerkszeug steht jedem zur Verfügung. Nachdenken ist nun mal unschlagbar und kostet nichts.
    Was du meinst, immer zu brauchen, ist natürlich dein Händi. Bist du wirklich so wichtig, dass du jederzeit erreichbar sein musst? Ich behaupte, nein.
    Von den Leuten abgesehen, die irgendeinen Hotlinejob für Kunden machen, sind die meisten Leute problemlos ein paar Stunden abkömmlich. Das sieht man immer dann, wenn sie mal richtig krank oder im Urlaub sind. Der Laden läuft wie geschmiert. Es fällt nicht mal auf, dass der oder die nicht da ist.
    Natürlich ist ein Händi praktisch. Aber mal ehrlich: doch eigentlich nur, um selbst anzurufen. Angerufen zu werden ist eher ätzend, vor allem in einer Sitzung. Und für mich auch

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