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Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie

Titel: Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katharina Hrsg Munk
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Entwicklungszyklus.
Archamoebaea: Oft in sauerstoffarmen Süßwasserhabitaten. Mastigamoebidae ( Mastigina ), Entamoebidae ( Entamoeba histolytica , Amöbenruhr), Pelomyxidae ( Pelomyxa ).
Eumycetozoa: Entwicklungszyklus mit einzelligen Amöbenstadien sowie vielkernigen echten Plasmodienstadien oder vielzelligen Pseudoplasmodien. Sporenbildung unter Ausbildung von Fruchtkörpern. Protostelidae ( Protostelium mycophaga ), Myxogastridae (azelluläre Schleimpilze mit heterophasischem Generationswechsel, Physarum ), Dictyostelidae (zelluläre Schleimpilze mit komplexen Lebenszyklen, Dictyostelium ).
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11.5.6 Opisthokonta
    Zu den Opisthokonta gehören die Fungi („Höhere“ oder „Echte“ Pilze), die Mesomycetozoa , die Choanoflagellata und die Metazoa (tierische Mehrzeller). Namensgebend für dieses Taxon ist die einzelne, posterior gelegene Geißel ohne Mastigonemen, die in mindestens einem Lebensstadium der Organismen vorhanden ist oder sekundär reduziert wurde. Darüber hinaus werden abgeflachte Cristae in den Mitochondrien sowie eine 12 Aminosäuren umfassende Insertion im Gen des Elongationsfaktors 1a als weitere, die Gruppen der Opisthokonta vereinende Merkmale gewertet.
    Auch molekulare Analysen zeigen die Opisthokonta als monophyletische Gruppe, in der die Choanoflagellaten mit großer Wahrscheinlichkeit die Schwestergruppe der Metazoa bilden.
    Tab. 11. 9. Systematische Gruppen der Opisthokonta (mit Beispielen).
Ausgewählte Vertreter
Fungi
Basidiomycota 1
Agaricus campestris, Boletus edulis
Ascomycota 1
Morchella gigas, Candida albicans, Saccharomyces cerevisiae
Zygomycota 1
Chaetocladium brefeldii, Endogone flammicorona
Chytridiomycota 1
Allomyces macrogynus, Physoderma trifolii
Microsporidia
Microsporidium ceylonensis, Encephalitozoon intestinalis
Ichthyosporea (Mesomycetozoa)

Dermocystidium marinum, Ichthyophonus hoferi
Choanoflagellata

Monosiga brevicollis, Proterospongia haeckeli
Metazoa (vielzellige Tiere)

Hydra viridissima, Drosophila melanogaster, Ciona intestinalis, Gorilla gorilla, Homo sapiens
    1 (meist) vielzellige Arten
Fungi
    Die Vertreter der Fungi zeichnen sich durch ihre heterotrophe Lebensweise aus ( Mikrobiologie ). Sie besitzen weder Plastiden, noch werden tubuläre Mastigonemen ausgebildet. Mit Ausnahme der Microsporidia sind Mitochondrien mit abgeflachten Cristae sowie Peroxisomen vorhanden. Der Vegetationskörper besteht meist aus einem Geflecht verzweigter Zellfäden ( Hyphen ), dem sogenannten Myzel . Die Hyphen wachsen apikal, d. h. von der Spitze ausgehend. Die durch Septen voneinander getrennten Zellen stehen durch Poren miteinander in Verbindung. Die Fruchtkörper werden aus sogenannten Plektenchymen gebildet. Soweit vorhanden, bestehen die Zellwände aus β-Glucan und Chitin. Einzellige Lebensformen sind die Hefen, z. B. Saccharomyces und Schizosaccharomyces , die sich durch Knospung vermehren.
    Zu den Fungi werden aktuellen Klassifikationen folgend die Basidiomycota (Ständerpilze; z. B. Agaricus , Boletus , Laccaria ), die Ascomycota (Schlauchpilze; z. B. Neolecta , Morchella , Candida , Saccharomyces ), die Zygomycota (Jochpilze; z. B. Chaetocladium , Endogone ), die Chytridiomycota (Flagellatenpilze; z. B. Allomyces , Physoderma ) sowie einige kleinere Taxa wie die Microsporidia gezählt.
    Die Microsporidia sind sporenbildende, obligate , intrazelluläre Parasiten anderer eukaryotischen Einzeller (z. B. Ciliaten), vor allem aber nahezu aller Gruppen der Metazoen. Auch verschiedene humanpathogene Vertreter, wie Microsporidium ceylonensis oder Encephalitozoon intestinalis , sind bekannt. Insbesondere für immungeschwächte Patienten stellen die Microsporidia ein großes Infektionsrisiko dar. Die Übertragung der Sporen erfolgt in der Regel durch Ingestion (sowohl Nahrung als auch Trinkwasser). Die Sporen sind von einer schützenden Hülle (protein- und chitinhaltig) umgeben. Bei einer Infektion wird der für die Sporen der Microsporidia charakteristische Polartubulus (hohl, schlauchförmig) ausgeschleudert, der die Wirtszelle penetriert. Nachfolgend wird der gesamte Inhalt der Spore (Sporoplasma inklusive Zellkern) durch diesen Polartubulus in die infizierte Zelle injiziert. Anschließend findet zunächst eine ungeschlechtliche Vermehrung (Schizogonie, z. T. mit Bildung vielkerniger Plasmodien) und schließlich die Bildung neuer Sporen (Sporogonie) statt. Ein weiteres charakteristisches Merkmal der Microsporidia ist die sekundäre Reduktion der Mitochondrien und

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