Taschenlehrbuch Biologie - Evolution - Oekologie
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Adressen
Prof. Dr. Ulrich Brose
Technische Universität Darmstadt
Fachbereich 10, Biologie
Schnittspahnstr. 10
64287 Darmstadt
Dr. Inge Kronberg
Möllers Hof 2
25761 Büsum
www.naturverstehen.de
Dr. Gunvor Pohl-Apel
Kirschbaumweg 21
60489 Frankfurt
Prof. Dr. Martin Schlegel
Universität Leipzig Institut
für Biologie II
Molekulare Evolution &
Systematik der Tiere
Talstraße 33
04103 Leipzig
Dr. Stephanie Schmidt
Am alten Steinbruch 17
99310 Wipfratal
Prof. Dr. Michael Schmitt
Zoologisches Forschungsinstitut
und Museum Alexander Koenig
Adenauerallee 160
53113 Bonn
Prof. Dr. Stefan Scheu
Johann-Friedrich-Blumenbach-Institut
für Zoologie und Anthropologie
Georg-August-Universität Göttingen
Berliner Str. 28
37073 Göttingen
Prof. Dr. Bernhard Misof
Biozentrum Grindel und Zoologisches
Museum
Martin-Luther-King Platz 3
20146 Hamburg
Dr. Harald Schneider
Botany Department
Natural History Museum London
Cromwell Road
London SW7 5BD
Großbritannien
und
Abteilung für Systematische Botanik
Albrecht-von-Haller-Institut
für Pflanzenwissenschaften
Georg-August Universität Göttingen
37073 Göttingen
Prof. Dr. Johannes Steidle
Universität Hohenheim
Institut für Zoologie
Fg. Tierökologie 220c
Garbenstr. 30
70593 Stuttgart
1 Ökologie und Evolutionsforschung – Wissenschaft zum Überleben
Johannes L. M.Steidle, Stefan Scheu, Ulrich Brose, Inge Kronberg
Die Vorsilbe Öko- oder das englische Pendant Eco- gehören zu den wichtigsten Schlagworten unserer Zeit. Ihre Verwendung in Ökologischer Landbau, Ökotourismus, Ökostrom, Öko-Invest oder Eco-Car soll dem Verbraucher signalisieren, dass hier ein problembewusster Umgang mit der Umwelt zugrunde liegt. Allerdings ist durchaus nicht jedem klar, was Ökologie tatsächlich bedeutet. Definiert wurde der Begriff Ökologie erstmals 1866 durch Ernst Haeckel (1834–1919), als „Die Lehre von der Beziehung der Organismen zu Ihrer Umwelt“. Es folgten weitere Definitionen , die Ökologie entweder ausschließlich als Lehre von der Häufigkeit und Verbreitung von Organismen ( Andrewartha , 1961) verstanden oder auch die Interaktionen einschlossen, welche die Häufigkeit und Verbreitung von Organismen bestimmen ( Krebs , 1972). Eine der neuesten Definitionen vereinigt beide Aspekte und definiert Ökologie als „Die wissenschaftliche Untersuchung der Verbreitung und Häufigkeit von Organismen und der Wechselwirkungen, welche die Verbreitung und Abundanz bestimmen“ ( Townsend , Harper und Begon , 2000). Ökologische Forschung betrachtet Organismen dabei nicht nur als Einzelindividuen. Im Mittelpunkt stehen vielmehr Populationen aus Individuen einer Art oder Populationen verschiedener Arten eines Lebensraumes und ihre Interaktionen.
Die Ökologie beschäftigt sich nicht nur mit den Mechanismen, welche die Verbreitung von Organismen betreffen, sondern auch mit der Evolution dieser Organismen. Alle heute lebenden Organismen und ihre Eigenschaften haben sich im Rahmen evolutionärer Prozesse herausgebildet, und diese Prozesse dauern immer noch an. Der Begriff „Evolution“ steht daher nicht nur für die Untersuchung von Saurierfossilien oder für die Entwicklung des Menschen in Zeiträumen von vielen Millionen Jahren. Aktuelle Evolutionsforschung beschäftigt sich vielmehr und vor allem damit, wie sich Organismen einschließlich des Menschen in teilweise sehr kurzen Zeiträumen durch Variation und Selektion verändern. Damit nimmt die Evolutionsforschung innerhalb der Biologie, und speziell in der Ökologie, eine zentrale Stellung ein. Dieser Sachverhalt wurde besonders griffig von Dobzhansky in dem vielzitierten Satz formuliert: „Nothing in biology makes sense except in the light of evolution“ (Nichts in der Biologie ergibt einen Sinn, außer wenn man es im Lichte der Evolution betrachtet).
Im Lichte der Evolution gibt es in der Biologie und damit auch in der Ökologie zwei verschiedene „Typen“ von Fragen. Der erste Fragentyp betrifft die Suche nach Mechanismen und ähnelt Fragestellungen in den Naturwissenschaften Physik und Chemie. Ökologen sind z. B. an der Frage interessiert, wie Ökosysteme durch die Interaktionen ihrer Mitglieder funktionieren oder wie sich dieKlimaerwärmung auf die Verbreitung von Tier- und Pflanzenarten auswirkt. Neben diesem Typ gibt es die Fragen nach dem evolutionären
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