Taylor Jackson 01 - Poesie des Todes
Krankenhaus. Überprüfen Sie, ob jemand fehlt, rufen Sie die anderen Schulen an, versuchen Sie, etwas herauszubekommen. Danach können Sie nach Louisville fahren. Ich werde hier mein Bestes geben, um herauszufinden, was los ist.”
Aus Grimes’ Stimme klang Enttäuschung. “Oh. Okay. Ich warte auf weitere Informationen aus Louisville, aber ich prüf die Dinge hier mal. In der Zwischenzeit sagen Sie mir bitte Bescheid, sobald Sie etwas erfahren.”
“Klar. Überprüfen Sie vor allem das College. Ich habe da so ein Gefühl …”
36. KAPITEL
G rimes fuhr durch das Tor der University of North Carolina in Asheville und war beeindruckt von der Schönheit des Campus. Es schien ein sehr netter Ort, um hier vier Jahre seines Lebens zu verbringen. Er folgte dem Weg zu einer großen Tafel mit einem Lageplan aller Gebäude. Er suchte das Gesundheitszentrum, fand es und fuhr der Beschreibung nach.
Er stieg aus dem Auto und betrat das ruhige Gebäude. Am Empfang fragte er ein hübsches blondes Mädchen, ob er mit dem Leiter der Einrichtung sprechen könne. Sie bat ihn kurz zu warten, und er blätterte durch eine Broschüre, die alle Vorzüge des campuseigenen Gesundheitssystems hervorhob.
Einige Minuten später kam eine Frau aus einem der hinteren Zimmer; ihre schwarzen Haare waren grau meliert, in ihre Oberlippe hatten sich harte Falten eingegraben. “Es tut mir leid, Sir, aber das hier ist ein privates Gesundheitszentrum für Studenten der Universität. Ich muss Sie bitten, das Gebäude sofort zu verlassen.”
Er zeigte ihr seine Marken und stellte sicher, dass sie als Erstes die blau-weiße FBI-Karte sah. Trotzdem hatte sie immer noch ein großes Mundwerk.
“Ich nehme an, Sie haben Fragen über das arme tote Lämmchen, das hier in der Stadt aufgetaucht ist. Nun, das war keine unserer Studentinnen, und wir haben damit nichts zu tun. Also würde ich es sehr zu schätzen wissen, wenn Sie jetzt gehen.”
“Sind Sie fertig, Lady? Denn ich habe ein paar Fragen, und
ich
würde es sehr schätzen, wenn Sie für einen Moment den Mund halten und sie mir dann beantworten würden.”
Die Unhöflichkeit brachte sie zum Schweigen, und Grimes nutzte die entstandene Stille.
“Ich muss wissen, ob Sie jemals Laboraufträge oder irgendetwas anderes ans Asheville Community Hospital abgeben.”
Die Frau sah ihn einen Moment lang an. “Wenn es etwas gibt, was für einen Studenten getan werden muss, schicken wir ihn einfach persönlich ins Krankenhaus. Die können in den wenigen Fällen helfen, in denen wir es nicht können. In den
sehr
wenigen Fällen. Unser Gesundheitszentrum bietet einen Rundumservice”, prahlte sie.
“Können Sie mir ein Beispiel für solch einen Fall nennen? Wann haben Sie das letzte Mal einen Studenten ins Krankenhaus geschickt?”
“Nun, wir mussten gestern eine junge Dame für eine Röntgenaufnahme des Torsos überweisen. Unser Apparat ist defekt. Das Mädchen war krank, und der Doktor dachte, es wäre besser, wenn wir eine Lungenentzündung ausschließen könnten.”
Grimes lehnte sich zu der Frau. “Wer ist das Mädchen?”
“Also, das kann ich Ihnen wirklich nicht sagen. Das sind vertrauliche Informationen. Ich würde …”
“Lady, sagen Sie mir, wer es war, oder ich werde Sie verhaften, so wahr mir Gott helfe. Ich habe keine Zeit für Ihre Spielchen.
Wer
?”
Entrüstet richtete die Frau sich auf. “Sie müssen ja nicht gleich schreien. Ihr Name ist Noelle Pazia. Und, zufrieden?”
“Nein. Sagen Sie mir, wie ich Noelle erreichen kann.”
“Nun, ich nehme an, ich könnte sie anrufen, wenn Sie darauf bestehen.”
Er legte eine Hand unter ihren Ellenbogen und schob sie zur Tür ihres kleinen Büros. “Dann rufen Sie Noelle an. Ich versuche nämlich gerade sicherzustellen, dass keine Ihrer Studentinnen in Lebensgefahr schwebt.”
Die Frau warf ihm einen Blick zu, der ihn an das zahme Kaninchen seiner Tochter erinnerte, wenn es vor Angst die Nase verzog. Dann hob sie den Hörer ab, wählte eine Nummer und fragte nach Noelle Pazia. Sie hielt einen Finger hoch, um zu zeigen, dass sie in die Warteschleife gestellt worden war.
“Die Telefonistin des Campus stellt den Anruf durch”, flüsterte sie, auch wenn es keinen Grund gab, die Stimme zu senken. Grimes ging ein paar Schritte auf und ab, bis die Frau wieder sprach. “Ist Noelle da? Hier ist Schwester Brooks vom Gesundheitszentrum … Ist nicht da? Wann hast du sie das letzte Mal gesehen? Du weißt, dass sie sehr krank ist und
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