Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
komplett. Energisch schloss sie die Spindtür und gesellte sich zu den Jungs in den Flur. Sie bemerkte, dass Baldwins Blick zu ihrer Hüfte glitt und tat so, als sähe sie sein zufriedenes Lächeln nicht.
Nachdem sie das Criminal Justice Center verlassen hatten, hob sichTaylors Laune augenblicklich. Die laute, Witze machende Gruppe von Männern hinter ihr und Baldwin an ihrer Seite erinnerten sie daran, wie viel Glück sie hatte. Wenn sie jetzt nur noch Fitz finden und den Pretender unschädlich machen könnte, wäre ihr Leben perfekt.
Sie waren gerade auf Höhe des Hooters, als Taylors Handy klingelte. Sie warf einen Blick auf das Display und sah, dass es die Zentrale war. Sie hob eine Hand, um den anderen zu signalisieren, dass sie den Anruf entgegennehmen musste, und blieb am Straßenrand stehen.
„Jackson“, sagte sie.
„Lieutenant, Sie werden bei einem 10-64J gebraucht; möglicherweise Mord. 3800 Estes Road. Ich wiederhole, ein 10-64J.“
Das J jagte ihr einen Schauer über den Rücken. J stand für juvenile , das Opfer war also ein Jugendlicher. Sie hasste es, Verbrechen zu bearbeiten, in die Kinder verwickelt waren.
„Roger, habe verstanden. Bin auf dem Weg.“ Sie klappte das Handy zu. „Hey, Jungs. Tut mir leid. Ich muss an einen Tatort.“ Sie zog ihr Portemonnaie aus der Innentasche ihres Blazers und reichte Lincoln zwei Zwanziger. Er schüttelte den Kopf.
„Kommt nicht infrage, LT. Wenn du wieder im Dienst bist, sind wir es auch.“
„Aber ihr habt heute frei. Also geht was trinken, wie geplant.“
„Auf gar keinen Fall“, widersprach Marcus. Sie stellten sich Schulter an Schulter auf, eine Wand aus Testosteron und Beharrlichkeit. Taylor wusste, wann es keinen Sinn hatte zu streiten. Die Männer waren genauso froh, wieder mit ihr vereint zu sein wie sie.
„Ich fahre“, bot McKenzie an.
Taylor lächelte die Männer an und drehte sich dann zu Baldwin um. „Kommst du auch mit?“
„Was? Die Nashville Police braucht die Hilfe von einem Profiler?“, zog er sie auf; in seinen grünen Augen tanzte der Schalk.
„Natürlich brauchen wir die. Kommt, lasst uns gehen. Wir müssen mit zwei Autos fahren.“
Sie fuhren ins West End. McKenzie im ersten Wagen, Taylor und Baldwin folgten. Zu dieser Tageszeit nach Green Hills zu kommen war gelinde gesagt schwierig. Es herrschte ein ständiges Stop-and-go, aber McKenzie führte sie über diverse Nebenstraßen. Erst die West End hinauf, dann links auf die Bowling, durch die wunderschön bewaldetenViertel mit den riesigen grünen Rasenflächen und den großen Häusern, die weit zurückgesetzt auf den weitläufigen Grundstücken standen.
Viele der Häuser waren für Halloween geschmückt. Einige sehr professionell mit gruseligen Horrorbildern im Vorgarten: schwarzorange blinkende Lichter, Grabsteine und lebensgroße Mumien – einige offensichtlich von Kinderhand erschaffen –, falsche Spinnennetze und freundliche Geister. An der Ecke Bowling und Woodmont gab es einen großen, aufblasbaren kopflosen Reiter. Die Dämmerung hatte bereits eingesetzt und früher am Tag hatte es geregnet. Der Nebel erhob sich in dünnen Schleiern aus dem Rasen. Ein paar Kürbislaternen waren schon angezündet, ihr orangefarbenes Leuchten vermittelte einen düsteren Trost.
Nachdem sie links auf die Estes abgebogen waren, brauchten sie nur noch wenige Minuten, um die angegebene Adresse zu erreichen. Die Erstmelder – Feuerwehrleute und Rettungssanitäter – waren bereits wieder abgerückt. Streifenwagen säumten die Straße, die mit Flatterband abgesperrt war. Blaue und weiße Lichter blitzten unterm Abendhimmel auf und wurden an die Wände der Backsteinhäuser geworfen. Ein Stück die Straße hinunter war eine kleine Gruppe auf dem Weg von Tür zu Tür. Die jüngsten Halloweenfans, begleitet von ihren Eltern, bevor die Dunkelheit ganz hereinbrechen würde. Doch auch ohne Halloween hätte die Szene gruseliger kaum sein können.
Paula Simari stand an ihrem Streifenwagen. Ihr Diensthund Max saß auf der Rückbank und schien sich die Aktivitäten mit einem breiten Hundegrinsen im Gesicht anzuschauen. Seine Dienste wurden heute Abend anscheinend nicht gebraucht.
Die fünf gingen auf Paula zu, die abwehrend die Hand hob. „Wow. Kein Grund, die großen Geschütze aufzufahren. Es ist nur eine Leiche.“ Sie zeigte über die Schulter auf ein weitläufiges rotes Backsteinhaus. „Wie ist es, wieder im Dienst zu sein, Lieutenant?“
„Sehr schön, Officer.“ Taylor mochte
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