Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
es.“
Taylor trat so hart auf die Bremse, dass der Wagen auf dem rauen Asphalt ein wenig schlitterte. Zwei einen Meter achtzig hohe verputzte Steinsäulen flankierten ein Tor, das auf eine Schotterauffahrt führte. Die Flügel aus schwarzem Schmiedeeisen standen günstigerweise offen.
Taylor setzte ein Stück zurück und fuhr dann durch das Tor. Staub wirbelte in erstickenden Wolken unter den Rädern ihres Lumina auf.
Die Auffahrt war ungefähr eine Meile lang. Eine Hecke zu beiden Seiten versperrte die Sicht auf das Grundstück.
„Das ist ein ganz ordentliches Stück Land, das er hier draußen sein Eigen nennt“, sagte Taylor und biss die Zähne zusammen, als sie durch ein unerwartetes Schlagloch fuhr und alle ordentlich durchrüttelte. „Tut mir leid, das hab ich nicht gesehen.“
Die Straße verlief in einem Bogen und öffnete sich dann zu einem wunderschönen, mit Kopfsteinpflaster ausgelegten Parkplatz. Dahinter erhob sich ein Haus, das die gesamte Länge des runden Vorplatzes umschloss. Seine drei im gotisch-viktorianischen Stil gehaltenen Stockwerke wurden von hohen Säulen gestützt, das Mauerwerk war weiß verputzt, die Fensterläden in hellem Grau gestrichen. Es war ein zauberhaftes Haus mit Balkonen und einem Turm, und es war gut in Schuss – keine abblätternde Farbe, keine Spinnweben. Wäre es he runtergekommen, hätte Taylor sich eher vorstellen können, dass der König der Vampire hier lebte. Doch das Haus machte beinahe einen fröhlichen Eindruck. Sie schnaubte unterdrückt, stellte die Automatik auf Parken und stieg aus dem Wagen.
Simari parkte neben ihr, ließ Max im Wagen und gesellte sich zu ihnen.
Marcus schaute sich bewundernd um. „Ich wette, das ist mal eine Farm gewesen. Seht ihr, wie die Wiesen abfallen? Hier könnte man prima Wein anbauen.“
„Hier oben gibt es viel gutes Farmland. Hauptsächlich werden Baumwolle und Mais angebaut, ab und zu auch Tabak.“
Sie zuckten alle zusammen, als die Stimme ertönte, und drehten sich um. Ein kleiner Mann in einem Overall kam eine Harke schwingend auf sie zu.
„Sie befinden sich hier auf Privatgelände. Kann ich Ihnen irgendwie helfen?“
Taylor trat einen Schritt zurück und tippte gegen die Marke an ihrem Gürtel. „Ja, Sir. Mein Name ist Lieutenant Jackson von der Metro-Mordkommission. Das hier sind Detective Wade, Detective McKenzie und Officer Simari. Wir haben einen Durchsuchungsbefehl für das Anwesen.“
Max fing an zu bellen und Taylor warf Simari einen warnenden Blick zu. Es hat keinen Sinn, diesen Mann unnötig gegen uns aufzubringen. Beruhige den Hund . Simari drehte sich um und ging zu ihrem Streifenwagen. Max’ kehliges Bellen wurde leiser.
Der Mann nutzte die Harke wie einen Stock. Er stützte sich darauf und kratzte sich seinen sommersprossigen, kahl werdenden Kopf. Kleine Haarbüschel quollen ihm wie weiße Wattebäusche aus den Ohren.
„Wieso um alles in der Welt haben Sie einen Durchsuchungsbefehl? Für was? Warum müssen Sie mein Haus durchsuchen?“ „Ihr Haus? Wir hatten den Eindruck, dass dieses Haus einem Keith Barent Johnson gehört.“
„Ha!“ Der kleine alte Mann lachte. „Das bin ich, und das hier ist mein Haus. Aber ich habe nichts falsch gemacht.“
„Sir, wir haben einen Mann verhaftet, der behauptet, sein Name wäre Keith Barent Johnson. Er gibt diese Adresse als seine an.“
Der Mann nahm die Harke in die andere Hand. Taylor sah, wie er nachdachte. Endlich seufzte er schwer, wischte sich die Stirn mit einem roten Tuch ab und winkte sie zur Terrasse.
„Sie sprechen vermutlich von meinem Sohn Barry. Kommen Sie rein, ich brauche einen Kaffee. Dann können wir reden.“
Der Kaffee, den Mr Johnson in die Tassen goss, war beinahe so zähflüssig wie Honig.
„Barry ist ein guter Junge, müssen Sie wissen. Er ist nur ein kleines bisschen verwirrt im Kopf. Wussten Sie, dass er Soldat war? Ein verdammt guter, soweit ich gehört habe.“
„In welcher Einheit war er?“, fragte Taylor. Sie tat so, als würde sie einen Schluck aus ihrer Tasse nehmen, aber normaler Kaffee war nicht wirklich nach ihrem Geschmack.
„Bei den Marines. Im Ersten Golfkrieg. Er ist ausgebildeter Chemieingenieur, landete dann aber bei der Infanterie. Der Junge kann mit Waffen umgehen – das habe ich ihm beigebracht, als er noch ein Junge war, und die haben ihm den letzten Feinschliff verpasst. Parris Island, dann SOI im Camp Geiger.“
„SOI?“, fragte Taylor.
„School of Infantry. Er ist in einem Stück
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