Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
Jugendlichen alles nahmen, was sie in die Hände bekamen.
„Wer ist der Dealer?“
„Irgendein Versager aus der Unterstufe. Ich weiß nicht, wie er wirklich heißt. Er hat sich irgend so einen dummen Namen gegeben, ich vermute aus einem Comic. Fängt mit einem T an. Thor, glaube ich. Er ist seit diesem Jahr auf der Hillsboro, und in seiner zweiten Woche hatte das Gerücht die Runde gemacht, dass er dealt. Er hat gutes Hasch, schön rein und billig. Alle kaufen bei ihm.“
„Wer könnte seinen echten Namen wissen?“
„Ehrlich. Ich habe keine Ahnung. Vielleicht ein paar der Jüngeren. Aber von denen sind keine hier. Heute Abend sind hier nur Juniors und Seniors. Dieser Junge ist aber ein Freshman und ich versuche, ihm aus dem Weg zu gehen. Ich bin kein großer Freund der Vi-Fris.“
Taylor schüttelte den Plastikbeutel. „Könntest du ihn identifizieren, wenn wir dir Fotos zeigten? Oder ist er vielleicht im Jahrbuch?“ „Noch nicht. Ich bin in dem Team, das fürs Jahrbuch zuständig ist, und wir haben die Klassenfotos noch nicht gemacht. Ich weiß erst, ob seines drin sein wird oder nicht, wenn der Fotograf, der die Bilder macht, uns nächstes Semester die Abzüge schickt. Allerdings taucht die Hälfte der Leute gar nicht zu den Fotosessions auf. Das Jahrbuch ist nicht mehr sonderlich angesagt.“
„Wie sieht der Junge aus?“
„Klein. Blonde Haare. Hängt mit den Goth-Kids ab.“
„Okay, damit ich das richtig verstehe: Hast du diesen Beutel von dem Dealer?“
„Nein. Sehen Sie, ich habe mit Xander gesprochen. Er sagte, er und Mandy wollten vor der Party ein paar Tabletten einwerfen und noch ein wenig rummachen. Danach wollten sie herkommen, damit wir uns alle zusammen fertigmachen könnten. Nachdem ich aufgelegt hatte, hab ich angefangen, das Haus für die Party vorzubereiten. Dann hat meine Schwester Daisy eine SMS von Letha King bekommen, Jerrys Schwester.“
„Wir haben sie heute Nachmittag bei den Kings kennengelernt.“
„Letha sagte, sie wäre nach Hause gekommen und Jerry hätte mit blauen Lippen bewusstlos in seinem Zimmer gelegen. Auf seinem Bauch hätte er irgendeine komische Wunde. Sie wusste nicht, was sie tun sollte. Also sind wir zu ihr gefahren …“
Marcus beugte sich in seinem Sessel vor und unterbrach den Jungen. „Du warst heute Nachmittag im Haus der Kings?“
„Nur ein paar Minuten.“
„Oh Gott“, stöhnte Taylor. „Wer war noch da? Und was habt ihr alles berührt?“
„Nichts. Es waren nur ich, Daisy und Letha, das schwöre ich. Letha ist total ausgeflippt. Ich habe Jerry nur angeschaut, ihn aber nicht berührt. Er hatte dieses verrückte Zeichen auf seinem Bauch und sah total tot aus. Es machte den Eindruck, als hätte er eine Überdosis genommen. Ich habe Letha gesagt, sie solle den Notruf wählen, und wir haben zugesehen, so schnell wie möglich zu verschwinden. Ich habe einen Rundruf gestartet und alle gewarnt, das X nicht zu nehmen.“
„Um welche Uhrzeit war das?“, fragte Taylor.
„Ungefähr gegen drei. Lassen Sie mich nachschauen, wann genau sie die SMS geschickt hat.“ Er drückte ein paar Tasten auf seinem Handy. „Um zehn vor zwei. Ich habe Xander angerufen, aber er ist nicht rangegangen. Letha hat Daisy wissen lassen, dass die Polizei gekommen war, und hier trudelten nach und nach die ersten Partygäste ein. Sie haben ihr Zeug mitgebracht und ich habe es eingesammelt.“
„Du hast sehr verantwortlich gehandelt, Theo.“
„Ja, na ja. Ich weiß nicht, was verdammt – entschuldigen Sie, Ma’am –, was da passiert ist. Dieses Zeichen auf Jerrys Bauch hat mich total fertiggemacht.“
Marcus nahm den Ziploc-Beutel und drehte ihn in seinen Händen hin und her. Die Pillen darin stießen leise gegeneinander. Immer noch mit dem Beutel spielend hob er die Brauen und fragte: „Theo, da steckt noch mehr dahinter, oder? Du kannst es uns sagen. Du hast uns sowieso schon beinahe alles erzählt. Wir verstehen, was du getan hast, und ich muss dir sagen, ich bin wirklich beeindruckt. Du hast heute enormes Verantwortungsgefühl und großen Mut bewiesen. Aber irgendetwas verschweigst du uns noch.“
Er schüttelte unglücklich den Kopf. „Ich weiß nicht, was Sie meinen. Ich habe Ihnen alles gesagt, was ich weiß.“
„Nein, das hast du nicht. Du bist automatisch davon ausgegangen, dass das Ecstasy für den Tod deiner Freunde verantwortlich war. Du hast gesagt, du dachtest, Jerry hätte eine Überdosis genommen. Wie bist du zu dieser
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