Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen
Schulter. Sie unterhielten sich kurz, dann folgten sie dem Mädchen. Als sie gingen, hellte die Atmosphäre im Club schlagartig auf. Die Musik wurde lauter und der ganze Raum fühlte sich fröhlicher an.
Was für Frischlinge waren diese drei? Dominante, so viel war sicher. Sie besaßen eine Dunkelheit und Autorität, die in so jungen Jahren selten war.
Sie folgte ihnen mit wehendem Umhang und fühlte, wie sich die Energie in ihr wieder aufbaute. Um mit den dreien fertig zu werden, würde sie ihre gesamte Kraft benötigen.
11. KAPITEL
Nashville
23:58 Uhr
Theo Howells Party wollte sich anscheinend niemand entgehen lassen.
Es sah aus, als wenn die ganze Oberstufe der Hillsboro High School sich versammelt hätte. Alle möglichen Autos säumten die Straße – VWs, BMWs, Mercedes, Volvos und Jeeps, die Räder halb im Straßengraben, halb auf dem Schotter. McKenzies Auto stand auf der anderen Straßenseite.
Doch es war weder Musik noch lautes Grölen zu hören, vielmehr lag eine traurige Düsternis über der Szene. Der Regen hatte wieder eingesetzt, dieses Mal kräftiger als zuvor, und die Lichter am Haus der Howells schafften es kaum, die Auffahrt zu beleuchten. Nebenan schlug ein Hund an. Taylor spürte jedes Bellen wie einen Schlag gegen den Hinterkopf.
Es war an der Zeit, das Land der lols, rofls und hdgdls zu betreten. Die rote Eingangstür zierte ein massiver Löwenkopf aus Messing. Taylor packte die heraushängende Zunge und klopfte drei Mal gegen die Platte.
Ein gut aussehender Teenager öffnete die Tür. Seine braunen Haare fielen ihm etwas länger in die Stirn, er trug ein Ralph-Lauren-Oberhemd und Kakihosen. Seine Augen waren geschwollen, Zeichen kürzlich vergossener Tränen. Er schenkte ihr ein trauriges Lächeln und wirkte viel älter als er war.
„Ich bin Theo Howell. Kommen Sie bitte rein.“ Er schüttelte ihre Hand und trat ein Stück beiseite. Nachdem sie den Flur betreten hatte, schloss er die Tür hinter ihr ab.
Stille senkte sich über die versammelten Kids. Taylor sah sich einer Schar verängstigter Teenager gegenüber, die sie alle anstarrten; dazu ein paar Eltern – sie zählte sieben, die im Wohnzimmer Kaffee tranken. Sie standen bei ihrem Eintreten auf, die Mienen ausdruckslos und besorgt.
Sie hörte das Gemurmel. Was ist passiert? Gibt es noch weitere Opfer?
McKenzie löste sich aus der Gruppe der Mädchen, die ihn in der Küche umringten und versuchten, einander zu trösten, und kam in denEingangsflur, um sie zu begrüßen.
„Oh gut, du bist hier und hast Theo schon kennengelernt, wie ich sehe.“
„Ja.“ Taylor wandte sich an den Jungen. „Danke, dass du für uns alle hierbehalten hast.“
„Gern geschehen, Ma’am. Um ehrlich zu sein, uns allen war bewusst, dass wir in der Gruppe sicherer sind. Es wäre schwierig, hier einzudringen und irgendjemanden zu überwältigen. Einige der Eltern haben darauf bestanden, vorbeizukommen, und der Rest ist einfach so reingeschneit. Wir sind Ihnen sehr dankbar dafür, dass Sie uns Detective McKenzie geschickt haben, um ein Auge auf uns zu haben. Haben Sie schon irgendeine Vorstellung, wer das getan hat? Wer unsere Freunde umgebracht hat?“
Die verriegelte Tür. Die mit Furcht aufgeladene Luft. Diese bedauernswerten Jugendlichen hatten den ganzen Abend hier gesessen, während ein paar Straßen weiter ihre Freunde gestorben waren, und hatten sich Sorgen gemacht, auch angegriffen zu werden. Und die Eltern wussten nicht, warum oder wie oder wer das Leben ihrer Kinder bedrohte. Sie konnte ihnen keinen Vorwurf machen. Sie hatte selber schon oft genug gefürchtet, jemandes Zielscheibe zu werden, aber die tiefe Furcht dieser Menschen zu sehen gab ihr eine ganz neue Perspektive auf diese Tragödie.
Sie wandte sich der Gruppe zu und beantwortete die nicht gestellten Fragen. „Wir tun alles, was wir können. Bis jetzt gibt es noch nichts Neues. Wir haben weder einen Verdächtigen noch ein Motiv. Es war eine gute Entscheidung von euch, zusammenzubleiben. Wir werden euch weiter auf dem Laufenden halten.“
Das Gemurmel setzte wieder ein, dieses Mal war eine gewisse Erleichterung herauszuhören. Taylor ging wieder in den Flur zurück, außer Sichtweite der Gruppe, und wandte sich an Theo.
„Wir hoffen, dass du uns etwas sagen kannst, was etwas Licht in die Ereignisse bringt. Ich weiß, dass du eng mit Xander Norwood befreundet warst. Ich würde mit dir gerne über ihn und über alle anderen sprechen, die heute getötet worden sind. Können
Weitere Kostenlose Bücher