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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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benutzt wurde. Sie entschuldigte sich dafür, das Licht ein wenig dimmen zu müssen, aber im Dunkeln würde man auf der Leinwand mehr erkennen.
    Taylor schüttelte den Kopf. Was käme nun?
    Sie sah, dass das Video zwanzig Minuten lang war, wollte sich aber nicht vorstellen, was sie in dieser Zeit zu sehen bekäme.
    Der Film begann in absoluter Dunkelheit. Ein dünner Lichtpunkt in der Mitte wurde größer und größer, bis sie klar erkennen konnten, dass es sich um den Vollmond handelte. Die tiefe Erzählerstimme kam Taylor bekannt vor, aber sie wusste nicht, woher. Die Worte waren ein einziges Durcheinander, überfrachtet mit blumiger Prosa, doch ihre Bedeutung war klar. Die Vampire frischten ihre Rasse mit Nichtgläubigen auf. Es erinnerte Taylor an die unzähligen Horrorfilmtrailer, die sie im Laufe ihres Lebens gesehen hatte – Filme, die sie sich niemals anschauen würde. Sie lebte den Horror jeden Tag und hatte ihre eigenen Albträume. Ganz sicher benötigte sie nicht noch die kranken Vorstellungen eines anderen Menschen in ihrem Kopf.
    Der Erzähler verstummte, Stille sickerte aus den Lautsprechern. Das typische Geräusch von Schritten wurde lauter, als ein neues Bild erschien. Taylor erkannte die Szene – sie war im Vorgarten des Hauses der Kings gefilmt worden.
    „Vorspulen“, sagte sie.
    „Das braucht noch eine Minute. Das Video ist noch nicht ganz hochgeladen.“ Daphne fummelte mit der Maus herum und versuchte, den Ladebalken nach rechts zu schieben, doch er rührte sich nicht. „Wir werden warten müssen, bis es komplett gebuffert ist.“
    Sie mussten nicht lange warten. Die nächste Szene flammte auf, und Taylor beugte sich auf ihrem Stuhl vor. Es war eine Aufnahme den Flur hinunter, der zu Jerrold Kings Schlafzimmer führte. Taylor hielt den Atem an, als eine Hand am Türrahmen erschien und die Tür zum Zimmer des Jungen aufdrückte. Jerrold King lag mit ausgebreiteten Armen und Beinen auf dem Bett. Er war nackt. Die Kamera hielt nie auf sein Gesicht, sondern zeigte nur die Totale und dann seinen Oberkörper. Der Junge wirkte tot.
    Die körperlose Hand verschwand und kehrte dann, ein glänzendes, langes Messer haltend, ins Sichtfeld zurück. Taylor zwang sich, hinzusehen, als die Klinge sich Jerrolds Körper näherte, ihre Spitze sich liebevoll, beinahe zärtlich in sein Fleisch drückte und dann mit peitschenhaften Zügen die Linien und den Kreis zog und das Pentakel in einem Wirbel von Bewegungen erschien. Es sickerte ein wenig Blut aus der Wunde, doch es floss nicht frei – Jerrold war noch nicht lange tot, aber er war tot.
    Schnitt zu einem offenen Mund. Ein hohes, schrilles Lachen, körperlos und androgyn, erfüllte die Leinwand. Die Kamera zog ein wenigauf, weit genug, um den Blick auf eine Gestalt freizugeben, einen Geist in Schwarz, nicht erkennbar, aber mit schwarzen Haaren. Die Kamera zoomte auf sein Kinn, dann folgte ein Close-up auf seinen Mund. Schwarz angemalte Lippen verzogen sich zu einem Grinsen, während scharfe, spitz gefeilte Zähne sich Jerrolds Bauch näherten. Eine spitze Zunge schnellte aus dem Mund gegen die frische Wunde und schleckte ein wenig von Jerrolds Blut auf. Die Lippen färbten sich rot und wurden verführerisch abgeleckt. Taylor bemerkte abwesend, dass die Lippen sehr rau wirkten.
    „Mein Gott“, murmelte McKenzie.
    „Halt direkt hier an“, sagte Taylor und Daphne drückte auf Pause.
    Taylor stand in der Hoffnung auf, dass die Bewegung helfen würde, ihren Magen zu beruhigen. Sie klappte das Handy auf und rief im Rechtsmedizinischen Institut an. Kris, die Empfangsdame, ging ran. Taylor bat darum, mit Sam verbunden zu werden.
    Ein paar Augenblicke später hatte sie Sam in der Leitung.
    „Ich bin froh, dass ich dich erwische. Hast du schon mit der Autopsie an Jerrold King begonnen?“
    „Ich bin gerade dabei. Stuart bereitet gerade alles vor.“
    „Halte ihn schnell auf. Es könnte sein, dass wir an Kings Leiche die DNA des Mörders finden.“

15. KAPITEL
    Den Rest des Films schauten sie sich schweigend vor Entsetzen an. Die Szene wiederholte sich noch drei Mal – die Vampire, die am Tatort eintrafen, mit dem Messer die Leichen schändeten. Die tanzende Gestalt in Schwarz, deren Reißzähne und Lippen sich wieder und wieder rot färbten. Taylor erkannte die Leichen nur, weil sie an allen Tatorten gewesen war. Der Mörder hatte sehr darauf geachtet, die Gesichter der Opfer nicht zu zeigen.
    Sie schauten sich das Video noch einmal an, hielten nach allem

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