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Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen

Titel: Taylor Jackson 05 - Symbole des Bösen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J.T. Ellison
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Ausschau, was ihnen einen Hinweis auf die Identität des Mörders geben könnte. Der Schnitt war perfekt, an den richtigen Stellen waren tiefschwarze Bilder eingesetzt worden, um die Identität des Hauptdarstellers des Films zu verschleiern. Vom Mörder wurde nie mehr gezeigt als sein Mund und die in schwarz gehüllte Hand mit dem Messer.
    Taylor ließ Daphne den Film mehrmals vor- und zurückspulen – es wirkte, als wäre der Akt des Leckens an der Wunde immer der gleiche. Sie wusste nicht, was das bedeuten sollte. Hatte der Mörder nur an Jerrold Kings Wunde geleckt oder an allen? Sie schob den Gedanken für eine spätere Analyse beiseite.
    Erst als sie zu Brandon Scott kamen, änderte sich alles. Brandon wurde dabei überrascht, wie er sich umzog, offensichtlich, um eine Runde laufen zu gehen. Er drehte sich zur Kamera um, rief mehrere Male „Nein!“ und wurde dann wütend angegriffen. Die Neunschwänzige Katze grub sich wieder und wieder in seine Haut, seine rauen Schreie wurden zu bettelndem Weinen.
    Ein Schleier zog sich vor die Linse und dann war es vorbei. Brandon Scotts Schmerzensschreie verebbten zu einem Schweigen, das laut durch den Konferenzraum hallte. Der Angriff auf Brittany Carson war nicht dokumentiert worden.
    Einen Moment schwiegen alle, versuchten, das Gesehene zu verarbeiten. Taylor war die Erste, die sich wieder im Griff hatte. „Das war’s. Wir werden dieses Video sofort von der Seite nehmen lassen“, sagte sie. Lincoln würde sich darum kümmern. „Wie viele Leute haben das bisher gesehen?“
    Daphne zeigte auf den Zähler am unteren Rand des Videos. „Es verbreitet sich schnell. Es ist erst gestern Nacht hochgeladen worden und hatte bereits fünfhunderttausend Klicks.“
    McKenzie sah auf den Bildschirm. „Können Sie sagen, wer es gepostet hat?“
    „Danach hatte ich gerade geschaut, bevor Sie kamen. Aber ich fürchte nicht – der Username besteht aus sinnlosen Buchstaben und Nummern, nichts Persönliches. Das ist das erste Video, das unter diesem Namen gepostet wurde. Es gibt keine Anhaltspunkte, die Rückschlüsse auf den User zulassen. Die Firma, die die Seite betreibt, könnte jedoch im Besitz weitergehender Informationen sein.“
    „Lieutenant?“
    Greenleaf saß immer noch auf seinem Stuhl; er war ganz grün um die Nase.
    „Ja?“
    „War das, ich meine, könnte das …?“, er atmete tief durch. „War das echt ?“
    Taylor war sich mit einem Mal sehr bewusst, wo sie sich befand. Sie saßen im Konferenzraum einer überregionalen Tageszeitung, die zu dem nationalen Medienkonzern Gannett gehörte, und das, was sie da gerade gesehen hatten, waren so dermaßen ungeheuerliche Neuigkeiten, dass sie für Tage die Schlagzeilen füllen würden. Von einer Story wie dieser konnte die Zeitung wochenlang zehren.
    „Ich bin mir nicht sicher“, sagte sie deshalb vorsichtig. „Es scheint, dass dieses Video einige reale Elemente enthält. Aber David, bitte, bringen Sie es nicht. Bitte.“ The Tennessean hatte eine treue Online-Gemeinde, die sich aktuelle Nachrichten auf ihre Computer, Smartphones und Tablets schicken ließ. Würde die Zeitung das Video online stellen, würde es sich noch schneller und weiter verbreiten als bisher. Andererseits, vielleicht würde das den Server lahmlegen und ihnen die halbe Arbeit abnehmen.
    Greenleaf schaute ihr nicht in die Augen, nickte aber. Sie hoffte, das bedeutete, er würde es erst einmal unter Verschluss halten, bis sie die Gelegenheit hatten, das Video von der Seite zu entfernen.
    „Danke, Daphne. David.“ Taylor schüttelte Greenleaf die schwitzig feuchte Hand. Sie konnte es ihm nicht verdenken – dieser Film hätte jeden entsetzt. Ihr selber war auch etwas flau. Es gab keinen Zweifel – das Video war höchstwahrscheinlich echt.
    Taylor und McKenzie nahmen die Filme aus den Überwachungskameras mit und kehrten ins CJC zurück. Tim Davis hatte den Brief alsBeweis gesichert und würde ihnen zusammen mit seinen Ergebnissen eine Kopie vorbeibringen. Taylor hatte Lincoln angerufen und bezüglich des Videos auf der Website vorgewarnt. Er wollte sich gleich dransetzen.
    Taylor war immer noch ein wenig zittrig. Sie glitt hinter das Lenkrad, drehte sich zu McKenzie um und schaute zu, wie er sich in aller Ruhe anschnallte.
    „Ich kann das nicht glauben. Ich kann mich an keinen einzigen Mordfall erinnern, bei dem es ein Begleitvideo gegeben hat. Hast du so etwas schon mal gesehen?“, fragte sie.
    Er nickte. „Unglücklicherweise ja. Einmal.

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