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Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition)

Titel: Team Zero 1 - Heißkaltes Spiel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eva Isabella Leitold
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die Furcht und die Qual, die damit einhergingen. Die Macht, die er in diesen Momenten besaß, erfüllte ihn mit einem Gefühl tiefen inneren Friedens.
    Mit grausamer Gelassenheit schlenderte er in einen großen Raum, der nur mager eingerichtet war und für normale Maßstäbe als unbewohnbar gelten würde. Der graue Teppichboden war fleckig und an den Fenstern hingen alte, vergilbte Vorhänge. In der rechten Ecke stand ein hässlicher alter Esstisch, darauf ein Laptop, davor ein Stuhl – in der Mitte des Raumes ein grünes schmuddeliges Sofa, das längst ausgedient hatte. Auf einer eigens für sie über das Sofa ausgebreiteten sauberen Decke saß Marie und spielte nervös mit ihrer Halskette. Ganz sicher hatte sie sich ein etwas anderes Ambiente vorgestellt und das schien sie zunehmend unruhiger zu stimmen.
    Er achtete nicht auf ihr Verhalten. Beinahe geräuschlos bewegte er sich auf sie zu. Wie ein Jäger, der seiner Beute auflauert, schritt er geschmeidig wie ein Raubtier zu ihr und nutzte die Gelegenheit, um ihren reinen Anblick und ihren femininen Duft einzusaugen. Für ihn roch sie herrlich verführerisch. Ein Geruch, der ihm das Töten zusätzlich versüßen würde. Ein Geruch, der den Sadisten in ihm reizte. Sein Atem beschleunigte sich. Seine Erregung wuchs. Zum wiederholten Male ermahnte er sich zur Ruhe. Er wollte nicht abschlachten. Er wollte genießen. Er hatte alles unter Kontrolle.
    Marie drehte sich in seine Richtung und lächelte schwach. Doch als sie das Seil sah, ließ sie von ihrer Halskette ab. „Was … was …“, stammelte sie. In ihrem Gesicht las Josy, dass die Situation für sie mehr als beängstigend geworden war. Sie konnte es ihr nicht verdenken.
    Er sagte nichts, sondern ergötzte sich an dem ängstlichen Ausdruck in ihren Augen, während er mit dem Seil in seinen behandschuhten Händen spielte. Er ließ ihrer Fantasie freien Lauf. Die Veränderung in ihrem Ausdruck, das Anwachsen der Angst, bis diese in Panik umschlug. All das nahm er in sich auf, labte sich daran. Er beherrschte dieses Spiel. Es war Teil seiner Leidenschaft. Für einen Moment gestattete er sich, die Augen zu schließen, um das herrliche Gefühl der Macht und der Vorfreude auszukosten. Doch dann wollte er nicht mehr warten. Mit wenigen Schritten war er neben ihr, schnappte Maria mit einem brutalen Griff und schleuderte sie zu Boden. Während er ihre Hände fesselte, steigerten ihre hilflosen Schreie seine Gelüste, die sich in seiner wachsenden Erektion bemerkbar machten.
    Josy schüttelte sich und riss sich von Maries wehrlosem Anblick los.
    Es wurde Zeit, zu handeln.
    Sie verließ seinen Verstand genauso schnell, wie sie in ihn eingedrungen war, kehrte seinen Gefühlen den Rücken und in ihren Körper zurück. Das Zeitfenster war eng, also wollte sie schleunigst handeln. Da sie wusste, dass er gern mit seinen Opfern spielte, blieben der Truppe vielleicht zwanzig Minuten, bis er sie töten würde, doch sie wollte es nicht drauf ankommen lassen.
    „Mike, John, Bill. Ihr geht um das Haus herum“, wies sie drei ihrer Männer an. „Auf der Terrasse befindet sich eine weitere Tür, die ins Wohnzimmer führt. Dort wartet ihr, bis ich mit dem Rest des Teams durch die vordere Tür gedrungen bin. Darauf folgt ihr uns durch den rückwärtigen Zugang. Ihr wisst, was dann zu tun ist.“
    Die Männer nickten. Niemand fragte, woher sie die Informationen über die Raumaufteilung des Hauses hatte. In dieser Siedlung glichen sich die Häuser wie ein Ei dem anderen. Es wäre auch ohne ihre Fähigkeit nicht schwer zu erraten gewesen. Außerdem stießen sie nicht das erste Mal auf einen Mörder in dieser lausigen Gegend. Und bestimmt nicht das letzte Mal.
    Sie öffnete die Schiebetür des Wagens und schlich mit ihrer Eskorte in gebückter Haltung näher an die Front des Gebäudes.Es war zweistöckig, mit alten Holzfenstern, einer abblätternden Fassade und einem renovierungsbedürftigen Dach. Es sah genauso schäbig aus wie der Rest der Siedlung, die größtenteils leer stehend oder von alten Menschen bewohnt war, die nicht in der Lage waren, ihre Häuser zu renovieren. Alles in allem war dieses Viertel in katastrophalem Zustand, nicht nur, was die sozialen Verhältnisse betraf.
    Mit ihrer Glock im Anschlag stahl sie sich zur Eingangstür, stellte sich mit dem Rücken zur Hausmauer in Position und gab sich und ihren Männern eine Sekunde, um sich auf die folgenden wichtigen Momente vorzubereiten. Jeder Schritt, jede Handlung musste

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