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Teamwechsel

Teamwechsel

Titel: Teamwechsel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Piper Shelly
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Astes.
    Er lachte und mir wurde augenblicklich bewusst, wie sehr mir dieses Geräusch gefiel. Es wirkte irgendwie beruhigend.
    „Lass jetzt den Ast los, Matthews!“
    „Nngh.“ Ich brachte all meinen Mut auf und lockerte meine Finger. Ryan hielt mich fest. Sobald ich ganz losgelassen hatte, griff ich nach unten und klammerte mich an seine Schultern.
    Mit seinen Armen locker um mich geschlungen , ließ er mich sanft an sich hinabgleiten. Als ich endlich festen Boden unter den Füßen spürte, sah ich zu ihm hoch. Er hielt mich etwas länger als nötig gegen sich gepresst. Dann begann er langsam zu grinsen. „Hi.“

KAPITEL
    7

    DER AUFREGENDE DUFT von Ryan Hunter legte sich um mich, genau wie seine Arme. Tony hatte mich schon unzählige Male umarmt, aber das hier war anders. Ein heißer Schauer durchzuckte mich. Ich trat einen Schritt zurück.
    Ryan versuchte gar nicht erst, sein Grinsen zu verbergen. „Können wir?“
    „Wohin?“
    „Runter zum Strand.“
    Machte er Witze? Bis dahin waren es gut eineinhalb Meilen. Ich würde bestimmt schon nach der halben Strecke tot umfallen. Doch ich wollte kein Jammerlappen sein. Ich nickte und gemeinsam liefen wir in einem langsamen Tempo los.
    So früh am Morgen war es in den Straßen ungewöhnlich still und menschenleer. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so früh draußen gewesen war. Die tagsüber bunten Fassaden der Häuser in unserer Straße wirkten heute alle fade und grau. Fünf Uhr war eindeutig zu früh um Sport zu treiben.
    „ Waren deine Eltern sauer, weil du letzte Nacht nicht nach Hause gekommen bist?“, fragte Ryan nach der ersten Viertelmeile mit völlig gelassener Stimme.
    Erwartete er allen Ernstes, dass ich lief und redete? Mein Atem kam unkontrolliert, trotzdem gelang es mir keuchend zu antworten: „Nein. Sie dachten, ich hätte bei Tony geschlafen. Das stört sie nicht.“
    „Machst du das öfter?“
    „Hast du etwa was dagegen?“
    Er warf mir einen scharf en Blick zu. Verdammt, was sollte das denn? Störte es ihn etwa tatsächlich?
    „ Weswegen dann der Hausarrest?“, wollte er wissen, als wir eine Kreuzung überquerten. Wir näherten uns dem Ozean. Das Geräusch der Wellen am Strand durchbrach die Morgenstille.
    „Meine Mutter hat meine roten Augen gesehen . Sie schloss daraus, dass ich getrunken hatte. Verdammt!“ Ich schnaubte. Schweiß lief mir den Rücken hinunter. „Ich habe deine Sonnenbrille vergessen.“
    „Kein Problem. Du kannst sie mir morgen beim Trai ning zurückgeben.“
    Wie machte er das nur? Er lief so weit und seine Atmung hörte sich immer noch an, als würde er gemütlich zu Hause auf der Couch lümmeln. Ich hingegen musste nach Luft schnappen und nickte nur. Der Strand war bereits in Sicht. Nur noch wenige Meter, sagte ich mir selbst. Ich strengte mich noch einmal an, dann stand ich mit beiden Beinen im Sand und brach zusammen.
    Wie ein Sack Mehl sank ich zu Boden, rollte mich auf den Rücken und betrachtete den rosa Himmel.
    Ryan stand über mir. „Was machst du da?“
    „Ich sterbe.“
    „Nein, tust du nicht. Jetzt steh auf, wir sind noch nicht fertig.“
    „Ich bin fertig.“ Ich klang wie ein altes Weib auf dem Totenbett. „Aber kümmere dich nicht um mich. Lauf ruhig weiter. Ich bin sicher, in ein paar Stunden wird jemand kommen und mich vom Asphalt kratzen… oder aus dem Sand graben… was auch immer.“ Ich streckte alle Viere von mir.
    Sein verführerisches Lach en drang an mein Ohr. Unglaublich, mit welcher Stärke dieses Geräusch in mir den Wunsch weckte, stark genug zu sein, um aufzustehen und mit ihm weiterzulaufen. Und das alles nur, um in seiner Nähe zu sein. Das Glück war heute wohl auf meiner Seite, denn einen Moment später kniete Ryan sich neben mich in den Sand… und öffnete meine Schnürsenkel?
    „Hey, was zum Teufel—?“ Ich zog meine Beine weg. „Man stiehlt nicht von sterbenden Leuten.“
    Er hielt die Hände hoch. „Schön, dann zieh sie eben selbst aus.“
    „Und warum?“ Schockiert und auch ein wenig neugierig stützte ich mich auf meine Ell enbogen. Ich beobachtete ihn, wie er seine Schuhbänder löste. Hoffnung erfüllte mich. „Gehen wir schwimmen, um uns abzukühlen?“
    „Nein. Die Strecke hierher war nur das Warm-up. Das eigentliche Training beginnt hier.“
    „Das ist nicht dein Ernst.“ Was hatte er nur die ganze Zeit mit diesem Warm-up? Mir war bereits heiß genug, als wir um die Ecke an meinem Haus gebogen waren.
    Er zog die Augenbrauen

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