Temptation 3: Weil du mich willst (German Edition)
Apotheker, sagt, du könntest sofort mit der Einnahme beginnen. Ich habe einen Beipackzettel auf Englisch dazulegen lassen.«
»Wie rücksichtsvoll von dir«, gab sie sarkastisch zurück.
Er starrte sie blinzelnd an.
»Bist du wütend, weil ich gerne möchte, dass du die Pille nimmst? Ich habe mich vor kurzem durchchecken lassen und werde dir die Ergebnisse so schnell wie möglich zeigen. Du sollst sicher sein, dass ich gesund bin und keine ansteckende Krankheit habe. Und solange wir zusammen sind, wird es keine andere Frau für mich geben.«
»Das ist nicht der Punkt«, sagte sie, obwohl sie ihre Erleichterung nicht leugnen konnte. Sie hätte dieses Thema längst anschneiden sollen.
Er sah sie forschend an. »Dir ist aufgefallen, dass ich heute Abend etwas abwesend bin? Es tut mir leid«, antwortete er nach einem Moment. »Es ist etwas Geschäftliches. Nächste Woche soll eine wichtige Übernahme über die Bühne gehen, auf die ich seit einer halben Ewigkeit hingearbeitet habe.«
Sie sah ihm direkt ins Gesicht. Auch seine Arbeit war nicht der Grund für ihre Verärgerung und Unsicherheit. Aber das wusste er, daran bestand nicht der geringste Zweifel für sie.
Einen Moment lang musterte er sie schweigend, als müsse er sich sammeln. Gespannt wartete sie, was er gleich sagen würde.
»Soll ich dir ein Glas Wasser holen?«
Sie schloss enttäuscht die Augen.
»Ich habe dir von vornherein gesagt, dass ich ein echtes Scheusal bin«, erklärte er mit rauer Stimme. Sie schlug die Augen wieder auf.
»Du hast mir auch einmal erzählt, du wärst kein netter Mann. Mir ist aufgefallen, dass du weder damals noch jetzt auch nur den Hauch des Bedauerns über diese Unzulänglichkeit an den Tag gelegt hast … Vielmehr scheint es dir vollkommen gleichgültig zu sein.«
Sie sah die Wut in seinen Augen aufflackern.
»Vermutlich glaubst du, dass unter deinem Einfluss ein besserer Mensch aus mir werden kann«, schoss er zurück und verzog die Lippen, als hätte er auf etwas Widerwärtiges gebissen. »Ich kann dir nur einen Rat geben, Francesca: Spar dir die Mühe. Ich bin, was ich bin, und habe nie einen Hehl daraus gemacht.«
Stumm vor Entsetzen, Wut und Kränkung sah sie ihm hinterher, als er den Raum verließ.
Das glaubte er also? Dass sie ihn ändern wollte, nur weil sie nicht verkraftete, dass er nach dem Sex so distanziert war?
Oder hatte er recht mit seiner Verärgerung über sie? Den ganzen Abend hatte er sich rührend um sie gekümmert und ihr ein feudales Abendessen vor der romantischsten Kulisse der Welt geboten.
Er hatte ihr nie versprochen, dass er ihr sein Herz schenken würde, sondern lediglich Lust und neue Erfahrungen. Und in beiden Punkten hatte er ihre kühnsten Erwartungen bei weitem übertroffen.
Sie verstrickte sich immer tiefer in ihre verworrenen, unerfreulichen Gedanken und beschloss zu lesen, doch sie war viel zu gekränkt und durcheinander, um sich konzentrieren zu können. Schließlich schlief sie ein.
Am nächsten Morgen war weit und breit nichts von Ian zu sehen, als sie aufwachte. Sie erinnerte sich vage, seinen Körper neben sich gespürt zu haben – seine Arme, die sie umschlangen, seine elektrisierenden Küsse auf ihrer Haut, doch sie konnte nicht mit Gewissheit sagen, ob es tatsächlich so gewesen war oder ob sie lediglich geträumt hatte.
Auf dem Nachttisch lag eine Notiz von ihm.
Francesca,
ich habe einen Frühstückstermin unten in La Galerie. Bestell dir beim Roomservice etwas zum Frühstück, wenn du möchtest. Unser Rückflug ist für 11:30 Uhr angesetzt. Bitte pack deine Sachen und mach dich fertig. Ich hole dich um 09:00 Uhr in der Suite ab.
Ian
Sie runzelte die Stirn. Es klang, als wäre sie ein Koffer oder ein Lieferpaket.
Um zehn nach neun stand sie mit ihrer Reisetasche und ihrer Handtasche auf der Schulter im Wohnzimmer. Ein Teil von ihr bedauerte, jene luxuriösen Räume verlassen zu müssen, in denen Ian ihr so viel über sexuelle Begierde beigebracht hatte, während sich der andere Teil nach der Normalität, der banalen Unkompliziertheit ihres täglichen Lebens zurücksehnte.
Sie sah auf die Uhr. Weit und breit kein Ian.
Egal.
Sie kritzelte eine Notiz, dass sie in der Lobby auf ihn warten würde, und verließ die Suite. Es würde sie ein wenig ablenken, all die reichen, gut gekleideten Menschen zu beobachten, während sie auf ihn wartete.
Sie fuhr nach unten, ließ sich in einen der üppig gepolsterten Sessel fallen und zog ihr Handy aus der Tasche, um ihre
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