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Tenebra 2 - Dunkle Reise

Tenebra 2 - Dunkle Reise

Titel: Tenebra 2 - Dunkle Reise Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dave Luckett
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Augen wurden schmal. »Jawohl, mein Herr«, sagte er. »Ein Kollegium der Kunst. Das zu schaffen ich beauftragt bin.«
    Ich achtete auf die geringste Spur von Trotz in der Antwort, aber es gab keine, nur eine farblose Feststellung des Unabänderlichen, als wollte Grames erklären, dass ein Stein, lässt man ihn los, fallen wird.
    Silvus schürzte die Lippen. »Ich nehme an, Sie sprechen von der sogenannten Kunst der Magie. Von der Erschaffung von Ungeheuern. Von Eingriffen in die natürliche Ordnung. Vom Umgang mit dem Dunkel.«
    Grames' Gesicht blieb unbewegt. »Keineswegs, mein Herr. Seine Hoheit hat einen Horror vor dem Dunkel und wünscht entschieden, dass es ausgemerzt werde, wo immer es erscheint, wie wir es erst am vergangenen Abend in der Auslöschungszeremonie für den Verräter Ruane gesehen haben. Aber Macht – Magie, wenn Sie so wollen –, die selbstlos zum Wohle des Fürstentums gebraucht wird…«
    Silvus schnaubte. »Des Fürsten, meinen Sie.«
    Grames zeigte die erste kleine Andeutung von Ungeduld, genau im passenden Augenblick. »Ich meine, was ich sage, Ser de Castro. Macht, die zur Verteidigung und zum Schutz des Fürstentums gebraucht wird, um jene niederzuschlagen, die den Landfrieden brechen, um Schurken und Bösewichter der Justiz zuzuführen, um die rechtmäßige Ordnung des Fürstentums zu sichern und zu erweitern…«
    »Um die fortdauernde Herrschaft Fürst Nathans zu sichern.«
    Es blieb still. Grames stand wie eine Statue; er blickte vor sich hin, dann wieder zu Silvus auf. Als er sprach, war sein Tonfall leise und langsam.
    »Ser de Castro. Bedenken Sie, was ich sage. Die Macht braucht nicht schlechten Zwecken zu dienen. Ganz im Gegenteil. Sicherlich würde jede Person, die sie zu schlechten Zwecken missbraucht, die Gegnerschaft größerer Mächte auf sich ziehen, größerer Magier, die die Zeit und die Möglichkeiten zu eingehenden Studien haben. Sie können ein solcher sein.«
    »Ich bedaure, dass ich, was die Magie betrifft, nicht mit Ihnen übereinstimme. Sie ist aus sich selbst heraus abzulehnen. Ich bin aus grundsätzlichen Erwägungen nicht imstande, auf Ihr Vorhaben einzugehen.«
    »Es ist der Befehl des Fürsten, dass Sie es tun.«
    »Sobald der Fürst von meinem Versprechen erfährt, niemals solche Fähigkeiten zu gebrauchen, die ich haben mag, wird er mich sicherlich entschuldigen.«
    »Ich fürchte, dass ich Ihre Gewissheit nicht teilen kann, Ser de Castro. Aber Sie brauchen sich nicht zu sorgen. Der Fürst wird Sie in jedem Fall von ihrem Versprechen oder Gelübde entbinden.«
    »Ich fürchte, das kann er nicht tun, mein Herr.«
    »O doch, er kann es. Die Krone, Ser de Castro, ist der Ursprung aller Ehre.« Er sagte es in einem beinahe scherzhaften Ton. Ein anderer hätte dabei vielleicht gezwinkert.
    »Im Gegenteil, mein Herr«, widersprach Silvus. »Ich bin der einzige Richter über meine Gelübde, und meine Ehre ist eine Sache, bei der ich weder Ratschläge noch Befehle dulden kann.«
    Grames neigte den Kopf, vielleicht um ein Lächern zu verbergen. Ich konnte es nicht feststellen, und das machte mir Sorgen. Aber als er aufblickte, hatte sein Gesicht wieder die nichtssagende Ausdruckslosigkeit angenommen. »Gut. Wir wollen nicht streiten, Ser. Es soll sein, wie Sie sagen. Vielleicht würden Sie einwilligen, mir Ihren Rat zu geben, wenn ich Sie darum bitte.«
    Silvus runzelte die Brauen und warf mir einen schnellen Seitenblick zu. Ich deutete ein Kopfschütteln an, weil mir der Vorschlag nicht gefiel, genauso wenig wie das plötzliche Nachgeben des anderen. Und der Ausdruck, der über das Gesicht des Mädchens huschte, beunruhigte mich. War es Trauer? Kummer? Meine winzige, beinahe unwillkürliche Reaktion bedeutete einen weiteren Fehler, einen weiteren Eintrag in der langen Liste, auf der sie festgehalten waren.
    Grames' blassgrauer Blick musterte mich. Er lächelte kurz, dann fuhr er in geschäftsmäßiger Verbindlichkeit fort: »Und mit diesem Einverständnis können wir uns auf den Weg machen.«
    Diesmal hatte ich genug Verstand, nicht zu Silvus zu blicken. Hier ging etwas wie ein unheimlicher Wettstreit vor sich, und ich hatte der Opposition bereits zu viele Vorteile verschafft.
    Aber Silvus nickte bloß, als hätte er dies erwartet. »Dürfen wir erfahren, wohin es geht?«, fragte er.
    »Gewiss, Ser. Zunächst nach Wele.«
    »Wele? An der Nordgrenze?«
    Grames neigte den Kopf, nüchtern wie der Ehrengast auf einer Leichenfeier. »Genauer gesagt, Sarburg, in den

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