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Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm

Titel: Tentakel-Trilogie 3: Tentakelsturm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dirk van den Boom
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den Schultern. »Jemand von der Heimatschutztruppe hat sich angekündigt. Es geht um Sicherheitsvorkehrungen im Falle einer Invasion.«
    Leon sagte nichts. Sobald sich die Gelegenheit ergeben würde, hatte er vor, mit seiner Frau die Stadt zu verlassen und sich im Gebirge zu verkriechen. Seine Outdoor-Ausrüstung war komplett.
    Er bekam hier schließlich Rabatt.
    Die Türen öffneten sich und die erwartungsvolle Menge drängelte sich herein. Leon beobachtete den Kundenstrom mit Argusaugen. Diese Krisenzeiten wurden vor allem von kleinen Gaunern gerne genutzt, denen der drohende Weltuntergang entweder egal war oder die nicht an ihn glaubten. Taschendiebe hatten Hochkonjunktur. Aber auch die Ganoven lebten zunehmend gefährlich. Das Abbröckeln staatlicher Autorität hatte auch hier erste Opfer gefordert, Lynchjustiz war zwar noch nicht allgemeine Vorgehensweise, kam jedoch vermehrt vor. Und mit jedem neuen Fall waren die Menschen weniger aufgeregt und erschreckt.
    Als die Menge durch die Eingangstüren hereingeströmt war und sich langsam im ganzen Kaufhaus zu verteilen begann, nickten Leon, Dan und ihr dritter Kollege, Sebastian, einander zu. Sie machten kehrt und betraten den Personaleingang, der sie direkt in den Bürotrakt bringen würde. Als sie im Sicherheitsbüro ankamen, wartete ein weiteres bekanntes Gesicht auf sie. Der Schichtleiter, James Colkwin, saß vor der Batterie von Überwachungsmonitoren und hob kaum den Blick, als die drei Sicherheitsleute eintraten.
    »Und, wie sieht's aus?«, fragte Leon.
    »Sie verhalten sich noch recht friedlich. Überall ist Personal im Einsatz und die Lager sind voll, sodass es keine Mangelware gibt. Diesmal sind alle gut vorbereitet. Sollte heute ein friedlicher Tag werden.«
    »Wir sollten uns hier melden«, meinte Dan nun.
    »Ja. Ich darf Ihnen Constabler Dayton von der Vereinigten Gendarmerie vorstellen.«
    Aus dem Hintergrund des Raumes löste sich eine weitere Gestalt in der Uniform der Gendarmerie. Es war ein älterer Herr, offenbar einer der Reaktivierten. Seine Jacke war ihm etwas zu eng, also hatte er sie über seinem Bierbauch nicht geschlossen. Er stellte einen großen, schwarzen Kasten auf den Tisch.
    »Meine Herren, bitte treten Sie vor.«
    Leon, Dan und Sebastian wechselten ratlose Blicke und taten, wie ihnen geheißen.
    »Ihr Chef hat mich Ihnen ja bereits vorgestellt. Ich bin Constabler der Gendarmerie und bin befugt, Ernennungen nach Absatz 17 des Notstandsgesetzes vorzunehmen.« Er holte ein Formular hervor, das mit allerlei amtlichen Siegeln und Unterschriften bedeckt war. Niemand wollte es lesen.
    Leon schwante Böses.
    »Kraft der mir vom Direktorat der Irdischen Sphäre verliehenen Vollmachten ernenne ich Sie, Leon Shiver, Sie, Dan Koslowski, und Sie, Sebastian Cormack, zu Mitgliedern der Streitkräfte der Irdischen Sphäre, Notfallkompanie 17, Sonderdivision II. Sie sind zwangsverpflichtet gemäß Absatz 17 des Notstandsgesetzes.«
    Der Constabler hielt inne, räusperte sich und faltete das Formular sorgfältig wieder zusammen. »Aufgrund Ihres fortgeschrittenen Alters werden Sie im Wartedienst bleiben und bis auf Weiteres Ihre bisherige Tätigkeit für die Sicherheitsfirma fortsetzen. Sollte ein rechtmäßiger Vorgesetzter Ihnen im Verlaufe der zu erwartenden Kampfhandlungen einen Befehl erteilen, haben Sie diesen auszuführen. Ein rechtmäßiger Vorgesetzter ist jeder Offizier der Bodenstreitkräfte der Irdischen Sphäre, der sich Ihnen als solcher erkenntlich macht oder durch das Tragen einer Uniform, inklusive Insignien und Dienstgradabzeichen, erkennbar ist. Ich übergebe Ihnen eine Broschüre, die Ihnen Auskunft über Dienstgrade und Abzeichen sowie über militärische Strukturen gibt, soweit Sie darüber nicht im Bilde sind.«
    Er überreichte den drei wie angewurzelt dastehenden Männern jeweils ein dünnes Heft, das diese automatisch in Empfang nahmen.
    »Aufgrund Ihres fortgeschrittenen Alters werden Sie, Leon Shiver, und Sie, Sebastian Cormack, im vorläufigen Rang eines Caporals einberufen. Sie, Dan Koslowski, haben nach meinen Informationen eine zweijährige Dienstzeit in der Infanterie absolviert und diese mit dem Dienstgrad eines Caporals abgeschlossen. Ist das korrekt?«
    Koslowski nickte wie hypnotisiert.
    »Ich ernenne Sie hiermit Kraft der mir verliehenen Vollmachten zum Sergent. Caporale Shiver und Cormack, Sergent Koslowski ist hiermit Ihr rechtmäßiger und voll autorisierter Dienstvorgesetzter und Ihnen gegenüber vollständig

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