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1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

1312 - Letzte Ausfahrt Hölle

Titel: 1312 - Letzte Ausfahrt Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Rico Genari atmete scharf ein, als er die Tür des alten Vehikels hinter sich zuzog. Er hatte seinen Rivalen Ugly genau verstanden. Es war gefährlich, die Hölle oder der Teufel warteten, doch darauf konnte Rico jetzt keine Rücksicht nehmen. Nicht mehr zurückschauen, nur noch nach vorne sehen. Das Rennen musste einfach durchgezogen werden. Er hatte zugestimmt. Ein Kneifen hätte ihm die Blamage eingebracht. Es ging bis zum Letzten. Es würde sich zeigen, wer die besseren Nerven hatte.
    Beide Fahrzeuge stand nebeneinander.
    Beide waren gestohlen.
    Bei beiden funktionierten die Bremsen gut. Alles andere konnte man vergessen. Da gab es die Probleme mit der Lenkung. Da waren die zersplitterten Scheinwerfer und Leuchten. Da funktionierten die Stoßdämpfer nicht mehr, aber die Autos fuhren, obwohl sie vom Schrottplatz gestohlen worden waren.
    Sie brauchten ja nicht weit zu fahren. Nur ein paar hundert Meter. Da interessierte es nicht, ob die Karosserien Beulen hatten oder nicht. Hauptsache die Reifen hielten durch, und die Bremsen durften auch nicht versagen. Es würde sich bald zeigen, wer der Nervenstärkste war. Wer durchdrehte, landete beim Teufel.
    Letzte Ausfahrt Hölle!
    Rico musste daran denken. Es war einfach ihr Spruch. Er wusste genau, dass es Menschen gab, die schon darin schmorten. Sie hatten eben zu lange gewartet.
    Das wollte Rico nicht.
    Aber er wollte auch nicht verlieren. Er hatte sich vorgenommen, das Rennen durchzuziehen. Bis zum bitteren Ende, das allerdings nicht seinen Tod bedeuten sollte, sondern den Sieg. Endlich diesem verfluchten Ugly mal zeigen, dass er sich nicht alles erlauben konnte. Diesmal wollte er der Sieger sein.
    Schon einmal war Rico gefahren. Da hatte er keine starken Nerven gehabt und noch vor der entscheidenden Stelle abgebremst.
    Sein damaliges Fahrzeug war ins Schleudern gekommen und hatte eine Erhebung im Boden nicht so richtig gepackt. Deshalb hatte er sich auch mit dem Wagen überschlagen und sich den Spott der anderen Typen anhören müssen. Begriffe wie Feigling und Versager hatten ihm einfach nicht gefallen können, und nun lauerte er auf seine Revanche.
    Die Angst war trotzdem da.
    Er fuhr gegen Ugly, den Star!
    Rico hatte einen trockenen Mund bekommen. Für einen Moment dachte er ans Aussteigen. Er sah das Gesicht seiner Freundin Sina vor sich, die ihn davor gewarnt hatte, an diesen Mist überhaupt nur zu denken. Das war ihm jetzt nicht wichtig. Einmal entschlossen, konnte er nicht kneifen, auch wenn möglicherweise die Hölle auf ihn wartete.
    Daran aber wollte er nicht denken…
    Er schaute nach rechts. Ugly hockte in seinem Honda und grinste. Rico wusste, dass der Typ grinste. Das sah er zwar nicht genau, weil kein Scheinwerferlicht die Nacht erhellte, er konnte es sich jedoch vorstellen, Ugly, der Hässliche, grinste immer. Nur war es ein Grinsen, das andere Menschen abstieß.
    Für Rico war nur der Fiat geblieben. Eine alte Rostbeule, für die niemand mehr ein Geldstück gegeben hätte. Ein paar Liter Sprit schaukelten in den Tanks. Weit hätten sie damit nicht fahren können, aber das brauchten sie auch nicht.
    Die Spannung wuchs.
    Das spürte Rico an sich. Es war nicht nur der innere Druck, der ihm zu schaffen machte, auch außen hatte sich etwas verändert. Er schwitzte, als hätte er einen Logenplatz in der Sauna eingenommen.
    Hinter seiner Stirn zuckte es. Er nahm es wahr wie Warnsignale, die ihm sein Unterbewusstsein zuschickte.
    Lass es sein! Steig aus! Mach es nicht! Sei vernünftig! Er glaubte auch, die Stimme seiner Mutter zu hören und die seiner Freundin.
    Sie warnten ihn.
    »Scheiße!«, flüsterte er, »Scheiße, was tue ich mir da an? Eine verdammte Mutprobe. Ein Spiel mit dem Teufel. Ein Balanceakt auf der Grenze zur Hölle.«
    Er verdrehte die Augen. Raus aus dem Fiat? Das wäre eine Möglichkeit gewesen. Dann jedoch wäre er bei seinen Freunden out gewesen. Eine zweite Chance erhielt jeder, hatten sie gesagt, und sie hatten auch entsprechend gehandelt.
    Noch hatte Ugly das Zeichen nicht gegeben. Er wollte die Spannung weiter hochkochen lassen. Aber er hatte seinen Kopf ebenfalls gedreht, um durch die schmutzigen Scheiben in den Fiat hineinblicken zu können. Ob er etwas sah, war fraglich, denn auch Rico konnte von ihm nicht mal ein verschwommenes Gesicht erkennen. Das war mehr ein grauweißer Fleck hinter der Scheibe, der im Wagen schwebte.
    Rico Genari schaute nach vorn.
    Die Dunkelheit der Aprilnacht lag über dem Land wie eine gewaltige

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