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Terra Anchronos (German Edition)

Terra Anchronos (German Edition)

Titel: Terra Anchronos (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andree Leu
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seinen eigenen Todestag kennt?“, jammerte Martha.
    Die beiden Kinder hatten sich wieder auf den Dachboden der alten Scheune zurückgezogen, während Arnes Eltern die Koffer packten und letzte Vorbereitungen trafen.
    „Noch ist nicht al es verloren“, versuchte Arne seine Freundin zu beruhigen. Es bleibt ja noch einige Zeit bis zum 29. Februar 2012. In vier Wochen bin ich wieder hier. Viel eicht ist mir bis dahin etwas eingefallen.“
    Martha seufzte. „Das werden schreckliche vier Wochen, Arne. Bei dem Polizisten wird mir alles fürchterlich fremd sein. Genau wie damals, als ich so allein war. In der riesigen Halle.“
    „Du meinst, bei deiner Ankunft in der Terra anchronos? Als der Schamane dir so eine Angst gemacht hat?“
    Martha nickte.
    „Was ist eigentlich weiter geschehen? Du hast es mir nie erzählt.“
    Arne war die Gelegenheit, endlich einmal über etwas anderes zu sprechen als immer nur über die bevorstehende Reise, sehr willkommen. Seine Gedanken drehten sich ja doch ständig im Kreis und führten zu nichts.
    Martha schien ähnlich zu denken und begann bereitwillig zu erzählen.
    „Nach und nach füllte sich die Halle wieder. Die meisten Subtektonen versammelten sich vor dem Zugang zur Faulkammer und schwatzten, während sie offensichtlich auf etwas warteten. Der Navigator schien der Anführer zu sein, denn als er auftauchte, kehrte augenblicklich Ruhe ein. Der Mann kam auf mich zu, stellte sich neben mich und hob die Hand. Ich sei der einzige Mensch, der an diesem Tag in die Terra anchronos aufgenommen worden sei. Die Suche mit den Viperae archimedensis habe keine weiteren Leben retten können. Es gab ein Gemurmel unter den Subtektonen, das allerdings sofort verstummte, als der Navigator erneut die Hand hob. Er deutete in Richtung der Faulkammer und forderte die Wartenden auf, mit ihrer Arbeit zu beginnen.“
    „Was war denn das für eine Arbeit? Was tut man eigentlich den ganzen Tag in der Terra anchronos?“
    „Es gibt keine Tage und keine Nächte, Arne. Geschlafen wird, wenn man müde ist. Ansonsten wird gearbeitet.“
    „Aber was denn? Muss man Geld verdienen? Zur Schule gehen? Oder arbeitet man nur, um irgendetwas zu tun?“
    Martha lächelte.
    „Das Wichtigste in der Terra anchronos ist die Versorgung der Viperae archimedensis. Von diesen Tieren hängt das ganze Leben ab.“
    „Warum denn das? Werden in der Terra anchronos Schlangen gegessen, so wie hier Schweine und Rinder?“
    Arne verzog bei dem Gedanken angewidert das Gesicht.
    „Die Viperae archimedensis werden nicht verspeist.
    Sie produzieren Sauerstoff.“
    „Wie soll das denn gehen?“ Arne unterbrach seine Schritte, die ihn während Marthas Erzählung von einem Regal zum nächsten durch den Raum geführt hatten. „Pflanzen produzieren Sauerstoff. Bäume. Das schon. Aber Tiere?“
    Martha zögerte und wand sich ein wenig. Verlegen schaute sie aus den Augenwinkeln in Arnes Richtung.
    „Wenn sie sich in die tektonischen Platten gebohrt haben und das Seegras auf dem Meeresboden abweiden, dann ...“, Martha machte eine kleine Pause. Dann sagte sie hastig: „ ... lösen sich Winde aus ihren Hinterteilen.“
    „Verstehe“, meinte Arne nur und ging weiter. Sein Fuß stieß gegen eine alte Truhe, die in der hintersten Ecke des Dachbodens stand. Er blieb stehen und hob den gewölbten Deckel an.
    „Stinkt sicherlich mächtig“, meinte er und steckte den Kopf in die Truhe, richtete sich aber schnell wieder auf. „So wie diese alte Kiste hier.“
    „Ganz und gar nicht. Es ist Sauerstoff. Völlig geruchlos.“ – „Interessant.“ Arne setzte vorsichtig einen Fuß in die Kiste und prüfte durch leichtes Wippen, ob der Boden seinem Gewicht standhalten würde.
    „Sauerstoff durch Verdauung. Nicht schlecht“, meinte Arne und setzte sich in die alte Truhe. Vorsichtig schloss er den Deckel. Marthas Stimme war nur noch gedämpft zu hören.
    „Damit die Viperae archimedensis immer genug zu fressen haben, ernten die Subtektonen Seegraswurzeln, die ins Innere der Terra anchronos wachsen. Das ist die Arbeit, mit der wir uns beschäftigen.“
    „Seegraswurzeln ernten?“ Arne hatte den Deckel der Truhe wieder geöffnet. „Komm mal her, Martha.
    Wir müssen etwas probieren.“
    Martha kam der Aufforderung zögernd nach. Arne reichte ihr die Hand und bedeutete dem Mädchen, in die Kiste zu steigen. Martha sah Arne verständnislos an, tat aber, was er verlangte. Langsam senkte sich der Deckel über Marthas Kopf.
    „Sind das

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