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Terra Prima

Terra Prima

Titel: Terra Prima Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jo Zybell
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Großvater …«
    »Es ist gut jetzt, Höchstgeehrter !« Ruhig, aber bestimmt unterbrach ihn Heinrich. »Wir haben alles im Griff. Der plötzliche Überfall hat uns erschreckt! Wir hätten die Ferròn nicht hier im Sol-System erwartet. Das ist alles.«
    Keiner aus Tiborcohen hatte die Ferròn gesehen. Ihr Schiff sahen die meisten zwar landen, gewiß; ein Kommunikator. Aber eine weißblonde, sich herrisch gebärdende Frau? Niemand erinnerte sich. Dafür hatten fast alle Mitglieder der Bergensippe einen Mann in schwarzem Umhang beschrieben, der nicht ging, sondern schwebte, dessen Gesicht wie aus Stein gemeißelt wirkte und dessen dunkles Haar wie ein Helm aussah.
    Es gab nur einen Mann in der bekannten Milchstraße, auf den diese Beschreibung paßte: Waller Roschen, Direktor ohne Dienstbereich und Spezialagent der Geheimen Galaktischen Sicherheitsgarden.
    Wo der unheimliche Roschen auftauchte, konnte General Ferròn nicht weit sein.
    »Ferròn?« Der Würdenträger von Fat Wyoming runzelte seine Stirnschwarte. »Wer ist diese Ferròn?«
    »Einer der ranghöchsten Offiziere der GGS, Dr. DuBonheur«, sagte Heinrich. »Während Ihrer glorreichen Reise ins Sol-System hat sie sich als die Malerin Josefina Paladei zu Ihnen an Bord der WYOMING geschlichen …«
    »Lady Josefina eine Agentin der GGS …?« DuBonheur hob abwehrend die Hände. Gerüchteweise hatte der Quanteningenieur und Kunsthirnspezialist davon gehört, der Geschichte aber keinen Glauben geschenkt.
    »Damals gelang es ihr schon einmal, den Subgeneral gefangenzunehmen«, fuhr Heinrich fort. »Ich konnte ihn befreien, und selbstverständlich werden wir General Ferròns Schiff solange verfolgen, bis wir die Gefangenen auch diesmal aus ihrer Hand retten.«
    Der Einäugige mit dem langen Grauhaar drehte sich nach ihnen um. »Und hast du auch schon eine Idee, wie du das anstellen willst, Blaumann?« fragte Tellim mit schleppender Stimme.
    »Seit ich weiß, wo Merican sich aufhält, denke ich darüber nach …«
    Gemurmel und Palaver erhob sich in der Zentrale. »Was höre ich da?« rief ein bärtiger Bursche aus der Biosphäre Mississippi . »Wir verfolgen ein Schiff? Wir retten irgendwen? Kommt gar nicht in Frage! Raus aus dem Sol-System, fordere ich! Raus hier!«
    Andere schlossen sich dem Protest an. »Raus aus dem Gefängnissystem!« skandierten viele Männer und Frauen. »Raus! Raus! Raus!« Fast durchweg ehemalige Einwohner von Mississippi waren es, die auf diese Weise ihren Unmut bekundeten. Rotmans Sippe und die Kids aus Tiborcohen verhielten sich ruhig. Noch.
    Das linke Schott öffnete sich, Plutejo Tigern betrat die Zentrale. Ein Ganzkörper-Thermoanzug vermummte seine Gestalt. Er hatte sich nach seinem Absturz mit dem Sparklancer eine Unterkühlung zugezogen. Die Nachricht von der Gefangennahme seiner Schwester hatte ihn aus der Klinikstation gelockt.
    »Und Rotman?« Jetzt meldeten sich auch die Leute von Tiborcohen lautstark zu Wort, ausschließlich Bewohner der RUBICON und meist sehr junge Menschen. »Rotman hat den Widerstand organisiert!« riefen sie. »Rotman hat das SPIEL gewonnen! Wir verlassen Sol nicht ohne Rotman Bergen!«
    »Maul halten, vorlautes Jungvolk!« schrie ein bärtiger Rädelsführer von Mississippi . »Ihr habt nichts zu melden! Maul halten, oder ihr steigt aus!«
    Für einen Moment verstummten die Kids. Doch es war nicht mehr als ein Atemholen vor dem Angriff. Ein reichlich dickes Mädchen von vielleicht sechzehn Jahren stand auf, sprang den Mann an und schlug ihn mit drei Fausthieben zu Boden. Ein Handgemenge entstand, und ehe Yaku und der Kommandant sich versahen, war die schönste Schlägerei im Gange. An die Wand gedrückt schob Plutejo sich an den Streithähnen vorbei in Richtung Frontkuppel. Yakus Rabe landete auf seiner Schulter.
    »Aufhören!« Tartagnant rannte auf seinen Kommandostand, bückte sich zwischen die Konsolen und tauchte mit einem Gravitongewehr in den Händen wieder auf. »Aufhören, habe ich gesagt!« Niemand gehorchte. Er feuerte eine schwache Salve mitten unter die Kampfhähne. Augenblicklich lagen fünfzehn oder zwanzig Männer und Frauen zuckend am Boden. »Ich bin der Kommandant!« schrie Tartagnant. »Ich befehle, und ihr gehorcht! Und wer nicht gehorcht, wird eingebunkert …!«
    »Ein Funkspruch!« tönte eine Frauenstimme aus dem Bordfunk. »Die Kommandantin der LAURIN!«
    »Ins Sichtfeld mit ihr!« forderte Yaku Tellim.
    Die Ortungsreflexe der Fremdraumer rückten an den unteren Rand des

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