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Terror der Tongs

Terror der Tongs

Titel: Terror der Tongs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sie riß sich zusammen und blieb auf den Beinen stehen.
    »Siehst du, Sinclair?«
    Noch zielte ich weiter auf sie. Sollte ich ihr in den Kopf schießen? Nein, das brachte ich nicht fertig. Wenn es mir doch noch gelang, Kalis Geist aus diesem Mädchen herauszutreiben, bestand vielleicht eine Chance, daß Sari überlebte. Aber nicht, wenn ich ihr die Kugel zwischen die Augen setzte.
    Und sie kam vor. Dabei sprach sie mich an. »Kommen wir zum Ende, John Sinclair. Schau dich um. Alles, was du hier siehst, gehört mir. Das Haus steht unter meiner Kontrolle. Harmlose Gegenstände können zu gefährlichen Waffen werden. Ich habe dir die Masken gezeigt. Noch hängen sie an den Wänden. Aber mir gelingt es, sie zum Leben zu erwecken. Ich werde ihnen meinen Geist so stark einhauchen, daß sie allein meinen Gesetzen gehorchen, die sind bestimmt von einer alten indischen Totenmagie.« Sie wies in die Runde. »Schau dich um, John Sinclair, und du wirst sehen, wie aus toten Gegenständen lebendige werden…«
    Ich drehte mich nicht.
    Aber ich spürte, daß etwas geschah. Dieser Vorgang konnte einfach nicht lautlos über die Bühne gehen. Ich vernahm das Kratzen und Schaben, auch Laute entstanden, die wie ein geheimnisvolles Heulen oder Jaulen durch den Raum wehten.
    Schatten wischten herbei. Es war eine der Masken, die ich bei meinem Eintritt noch an der Wand gesehen hatte. Blutrot sah sie aus. Jetzt zeigte sie an der Stirn Risse. Aus ihnen wehte ein widerlich riechender Qualm, der sich zu einer Wolke zusammendrehte, die auf Sari zuschwang und sie umspielte.
    »Der Tod!« flüsterte sie. »Der Tod wird dich…« Sie wollte noch etwas hinzufügen, da veränderte sich der Ausdruck ihres Gesichts. Er wurde plötzlich starr, und die nackte Angst sprach aus ihren Zügen. Was hatte sie so gestört?
    Ich riskierte es und wandte ihr den Rücken zu. Auch meine Augen wurden groß. Nur nicht vor Angst oder Grauen, sondern vor Staunen. Vorhin hatte ich noch an Garuda gedacht. Er hatte ebenfalls an der Wand als Bild gehangen, dieser gewaltige Adler, auf dessen Rücken ich bereits Dimensionsgrenzen überwunden hatte.
    Alles konnte Kali beeinflussen, bis auf ihn.
    Und er kam.
    Ich konnte nicht anders, ich mußte lachen, denn der Adler nahm Kurs auf das Mädchen…
    ***
    Golden schimmerte sein Gefieder. Auf dem Bild war er ziemlich klein gewesen, doch mit jeder Sekunde, die verrann, nahm er an Größe zu. Er wuchs praktisch in der Luft zu einem gewaltigen Raubvogel heran, dessen ausgebreitete Flügel fast die beiden Wände dieses Raumes berührten.
    Er huschte an mir vorbei, streifte mich noch und hatte sein Ziel erreicht. Sari riß ihre Arme hoch, sie schrie wild auf, aber der Adler war stärker als Kalis Geist.
    Er packte zu.
    Ich wurde Zeuge, wie er seinen Schnabel und auch die messerscharfen Krallen einsetzte. Alle drei Dinge hackte er in den Körper der jungen Frau und riß sie vom Boden hoch.
    Nein! wollte ich schreien, doch mein Protest blieb mir in der Kehle stecken. Der Adler kam seiner Aufgabe mit aller Brutalität nach. Er verließ das Haus.
    Mit einem gewaltigen Rammschlag donnerte er gegen die Eingangstür. Er hatte soviel Schwung, daß er sie aus dem Rahmen fetzte. Die Tür fiel nach außen, und über den fallenden Gegenstand hinweg jagte auch er. Ich hatte mich längst gedreht, um ebenfalls ins Freie zu laufen. Kurz hinter dem Eingang änderte der Adler seinen Kurs.
    Er stach wie eine goldene Rakete in den bleigrauen Winterhimmel hinein und schwebte bereits über den Bäumen.
    Sari würde nicht überleben, das war mir klar. Stolpernd lief ich einige Yards vor, blieb stehen, da ich einen besseren Blickwinkel bekommen hatte und sah zu, wie sich das Mädchen noch wehrte. Es schlug um sich, aber der Adler war stärker.
    Sein Schnabel bewegte sich nickend und heftig.
    Verwehende Schreie drangen mir entgegen, aber auch das Kreischen von durchdrehenden Autoreifen, als der Wagen auf das Grundstück fuhr, ich ihm entgegenschaute und zwei Männer darin sah. Ich erkannte am Modell, daß es ein Yard-Fahrzeug war, dann lenkten mich die Vorgänge über den Bäumen wieder ab.
    Sari rührte sich nicht mehr. Sie hing in den Fängen des Adlers, der noch mit ihr kreiste und sie pötzlich aus seinen Krallen entließ. Ein schlenkender Gegenstand fiel dem Boden entgegen, erreichte ihn aber nicht, brach in das Geäst der Bäume ein, riß einige Zweige ab und prallte erst dann auf den hartgefrorenen Untergrund. Ich schloß für einen Moment die Augen,

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