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Terror der Tongs

Terror der Tongs

Titel: Terror der Tongs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gab sich Mühe, auch verstanden zu werden, und es kostete ihn viel Kraft.
    »Ihr habt schon die Trauergewänder übergestreift«, sagte er und lachte leise. »Aber es ist noch nicht soweit. Stellt euch zu mir. Ich will euch sehen. Ich habe mich auf euch verlassen, ihr habt mir die Treue geschworen, jetzt werde ich euch um einen letzten Dienst bitten. Seid ihr bereit?«
    Sie nickten.
    »Dann bin ich zufrieden.« Der alte Mahdi lachte krächzend. »Ich bin alt und kann auf ein langes Leben zurückblicken. Als ich geboren wurde, war mir schon klar, daß ich einmal ein Großer werden würde. Ein Tong-Führer, der die Tradtion dieser geheimen Kasten und Bünde fortführt. Das Bild der Todesgöttin Kali stand an meiner Wiege. Ihr habe ich mein Leben geweiht. Ich war ihr Diener und habe Getreue um mich geschart. Gemeinsam haben wir unsere Macht ausgebaut und Feinde vernichtet, obwohl wir nicht alle schafften, denn einer der mächtigsten Feinde lebt noch.« Um den Namen aussprechen zu können, holte der Alte rasselnd Luft. »Mandra Korab!« keuchte er. »Dieser Mann hat bisher alles überstanden. Ich hatte geschworen, ihn zu vernichten, doch jetzt stehe ich an der Schwelle zu einer anderen Welt. Man will mich holen, aber ich bin noch nicht bereit, das habe ich der Todesgöttin Kali zu verstehen gegeben. Ich möchte leben, um diesen Feind töten zu können. Versteht ihr das?« Er wartete eine Antwort nicht ab und redete weiter. »Aber die Göttin hat es verstanden. Ich redete mit ihr, und sie nickte, als ich ihr von meinen Sorgen berichtete. Sie, die an meiner Wiege stand, schebt auch jetzt noch über mir. Ich kann ihren Atem spüren, der kalt aus dem Totenreich in mein Gesicht weht. Doch ich bin ein Mensch, kein Gott. Ich werde irgendwann sterben müssen, aber ich konnte sie überreden, mich noch am Leben zu lassen. Doch Götter geben nichts umsonst. Sie hat mir eine Bedingung gestellt, die ich allein nicht erfüllen kann. Deshalb habe ich mich an euch gewandt, damit ihr mir helft.« Er hustete trocken, sein Körper wurde durchgeschüttelt.
    Dr. Rasana wußte sofort, was er tun mußte. Das Glas mit klarem Wasser stand bereit. Er setzte es dem Todkranken an die Lippen. Der Mahdi schlürfte ein paar Tropfen, dann wollte er nicht mehr. Dr. Rasana zog sich zurück.
    Dem Mahdi ging es wieder besser. »Ich wollte mit euch über die Bedingungen reden!« flüsterte er. »Kali will noch einmal erleben, wie ergeben ich ihr bin, und ich habe zugesagt. Wenn ich ihr diesen Wunsch erfülle, soll ich einer derjenigen werden, die den Tod überwunden haben. Es gibt nur ganz wenige davon, das hat sie mir gesagt, aber ich werde zu ihnen gehören. Da ich leben will, habe ich ihr versprochen, euch rufen zu lassen, denn ihr seid die Auserwählten, die dieses Versprechen einlösen müssen. Nur ihr könnt es.«
    Die sechs Diener verneigten sich. Egal, was der alte Mahdi von ihnen verlangte, sie würden alles tun, denn er war ihr Herr, sie standen tief in seiner Schuld. Ergab ihnen Nahrung und Trank.
    »Die besten Diener habe ich holen lassen. Meine Elite, die mich retten kann.« Noch einmal floß Kraft durch seinen Körper, als er sich ein wenig aufrichtete. »Ihr wißt, daß die Todesgöttin Kali eine Kette aus Menschenköpfen besitzt. Sie ist ihr Symbol. Kali hat mir berichtet, daß sie die Kette nicht mehr haben will. Jemand soll hingehen und ihr eine neue Kette flechten. Eine Kette aus Köpfen, so wie es sich für Schiwas Gemahlin gehört und zur Ehre gereicht. Ihr wißt, daß sie immer bei euch ist. Sie kann in verschiedenen Gestalten auftreten, ich habe sie schon oft gesehen und kenne auch ihre Kette. Jetzt, wo die Zeiten auf Sturm stehen, wo auch andere Mächte und Mythologien sich daran begeben, die Welt der Menschen zu erobern, will sie nicht zurückstehen und als Zeichen ihrer neu entflammten Macht die Kette besitzen. Aber nicht irgendwelche Köpfe sollen es sein. Die Kette muß aus den Schädeln ihrer Feinde bestehen. Sie hat mir die Namen genannt, ich habe sie meinem Vertrauten, dem Doktor weitergegeben, und der hat sie für euch aufgeschrieben. Sie sind verteilt in vielen Ländern. Eines liegt im Abendland, dessen Bewohner vor langer Zeit bei uns eingefallen sind. Als Rache dafür werdet ihr die Köpfe aus diesem Land holen. Aber denkt daran, es dürfen nur die Feinde der Todesgöttin Kali sein, nur ihre Feinde…«
    Bei den letzten Worten war die Stimme des alten Mahdi schwächer geworden. Dr. Rasana trat hinzu und tupfte mit einem

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