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Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Teufel ohne Gnade Kommissar Mor

Titel: Teufel ohne Gnade Kommissar Mor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hans E. Koedelpeter
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auszutauschen, verkriechen wir uns hinter unseren Akten und geben keinem anderen den geringsten Einblick darin."
    „Ich verstehe Sie nicht, Morry! Was hat dieser Mann mit Ihrem Fall zu tun?"
    „Kommen Sie! Sie werden es schnell begriffen haben."
    In Kommissar Morrys Zimmer legte er dem aufmerksam zuhörenden Kollegen alle Einzelheiten haarklein auseinander. Als Kommissar Morry geendet hatte, sah er den erschüttert dastehenden Tramayne ernst an: „Tramayne! Wir stehen in der Endphase eines Falles, den wir gnadenlos zu Ende führen müssen! — Der Kampf auf Leben und Tod kann beginnen! — Meine Vorbereitungen dazu sind bereits abgeschlossen!"
     
    *
     
    Dumpf dröhnte der Glockenschlag der Westminster-Abbey durch die Nacht. — Eine Stunde noch bis zum Tageswechsel! — Sterling O'Hara saß in der Bibliothek seines Hauses und zog fröstelnd seine Schultern hoch. Seine Augen erfaßten schon lange nicht mehr die Buchstaben des in seiner Hand ruhenden Werkes. Nervös trommelten seine Fingerspitzen auf der Sessellehne herum. Damn't! — Der Kommissar hatte gut reden. Sollte er sich doch hierhersetzen und als Zielscheibe eines brutalen Mörders dienen. Was nutzten ihm die drei Detektive, die sich in dem Zimmer über seiner Bibliothek aufhielten und den Garten beobachteten, wenn der Mörder es sich diesmal anders überlegt hatte und auf eine geräuschlose Tötungsart verzichtete? Nichts! — Was konnten die Männer über ihm machen, wenn plötzlich eine Scheibe seiner Bibliothek klirrte und ein tödlicher Schuß ihn traf? Grimmig erhob sich Sterling O'Hara und begann eine ruhelose Wanderei: „Ich hätte nicht einwilligen sollen", sinnierte er vor sich hin. Er wäre nicht so ängstlich gewesen, hätte er Kommissar Morrys Sicherheitsmaßnahmen in vollem Umfange gekannt. Das ganze Haus, der Garten und selbst die Garage war schon seit Stunden unauffällig von seinen Leuten besetzt worden. — Kein Mensch ahnte, daß soviel Männer bereit standen, um auf ein Zeichen ihres Kommissars loszuschlagen. Eine unheimliche Stille lag über dem Anwesen Sterling O'Haras. Dennoch bangte in allen die Frage: „Würde der Mörder in die Falle gehen?"
    Er ging . . .!
    Sterling O'Hara zuckte erschreckt zusammen, als das Telefon in seinem Hause zu rasseln begann. Mit fahrigen Bewegungen nahm er den Hörer von der Gabel.
    „Mister O'Hara persönlich?" fragte eine fremde Stimme, ohne einen Namen genannt zu haben.
    „Yes, hier O'Hara! — Was wünschen Sie?"
    „Legen Sie Wert darauf, den Namen des Mörders Ihres Stiefbruders zu erfahren?" begann der Fremde geheimnisvoll.
    „Worauf Sie sich verlassen können!" wurde O'Hara grob. „Die zur Belohnung ausgesetzten fünfhundert Pfund stammen nämlich von mir — und es soll mir auch weiter nichts ausmachen, diesen Betrag zu verdoppeln! Ich habe nur ein Ziel, diese Bestie unter dem Galgen zu sehen!"
    „Well, das will ich auch! — Darum rufe ich Sie ja auch an."
    „Warum wenden Sie sich nicht an die Polizei, wenn Sie den Mörder kennen?" fuhr O'Hara ärgerlich dazwischen. Zunächst kicherte es am anderen Ende auf, dann hörte O'Hara die Stimme wieder: „Weil ich mir schon gedacht hatte, daß Sie einen höheren Betrag springen lassen."
    „Gut! — Kommen Sie morgen in mein Büro. Und wenn Ihre Angaben zutreffen sollten, bekommen Sie das Geld", täuschte O'Hara.
    „Das geht nicht! Ich brauche das Geld sofort!" hörte O'Hara mit klopfendem Herzen.
    „Nun verlangen Sie nur noch von mir, ich soll Ihnen das Geld bringen", zischte er empört durch den Draht.
    „So hatte ich es mir gedacht, Mister. Kommen Sie zur Fishmoners Hall und bringen Sie das Geld mit, dann erfahren Sie den Namen des Mörders von mir. Unterlassen Sie es aber, die Polizei zu verständigen. In diesem Falle werden Sie mich nicht dort antreffen", drohte der Fremde.
    „Mann! Ihnen ist wohl nicht gut!" schrie O'Hara aufgebracht in den Apparat hinein. „Entweder Sie kommen hierher oder Sie lassen es bleiben. Auf solch einen Trick fällt Sterling O'Hara nicht herein."
    Sekunden blieb es still in der Leitung. O'Hara hörte sein Blut hämmernd durch die Adern rauschen. „Okay, Mister! Sie sollen sehen, daß es keine Finte von mir ist und daß ich den Mörder Lord Craffields kenne. Erwarten Sie mich in einer halben Stunde in Ihrem Gartenhaus..."
    Sterling O'Hara ließ sich hiernach erschöpft in einen Sessel fallen. Seine Gedanken überschlugen sich: ,Der Mörder kommt zu mir!' Es waren aber noch keine zehn Minuten vergangen, da

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