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Teufelsengel

Teufelsengel

Titel: Teufelsengel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Monika Feth
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Brüdern auf dem Flur und Bruder Arno, der bereits neben ihm auf der Schwelle stand, sich ruhig zu verhalten.
    »Ich komme jetzt herein«, sagte er zu dem Mädchen.
    »Nein!«
    Erkannte sie denn nicht, dass sie eine Figur in einem Spiel war, dessen Regeln Gott vor aller Zeit festgelegt hatte? Man konnte nicht vor seinem Schicksal davonlaufen. Jeder hatte seine Aufgabe zu erfüllen. Bis zum letzten Atemzug.
    Doch wie sollte er ihr das erklären? In ihrem augenblicklichen Zustand würde sie es nicht begreifen. Er musste sie beschwichtigen. In Sicherheit wiegen.
    Langsam trat er einen Schritt vor.
    Er musste sie von diesem verfluchten Fensterbrett herunterkriegen!
     
    Nicht nach unten sehen …
    Romy schlotterte vor Kälte, Anspannung und Angst.
    Der Abgrund lähmte sie.
    Nicht mal den Kopf konnte sie bewegen.
    Sie konnte an nichts denken. Außer an die bodenlose Tiefe.
    Hilflos beobachtete sie, wie Vero einen weiteren Schritt ins Zimmer tat. Wie er ihren Blick mit seinem festhielt. Und immer näher kam.
    Wie ein Raubtier schien er das Nachlassen ihrer Energie zu wittern, ihre Angst vor dem Abgrund zu spüren. Ein hässliches Lächeln zeigte sich auf seinem Gesicht. Wieder machte er einen kleinen Schritt.
    Und dann schoss er plötzlich nach vorn.
     
    Bruder Arno hielt sie an einem Arm, Bruder Darius am andern. Halb zogen, halb trugen sie Romy hinter Vero her, all die endlosen Flure entlang, die zahllosen Treppen hinauf und hinunter. Die stumme Prozession der Mitbrüder folgte ihnen.
    Noch immer hatte Vero nicht verkündet, was mit Romy geschehen sollte. Sie wussten nicht einmal, wohin er sie führte.
    Romy wehrte sich nicht. Schlaff hing sie zwischen Bruder Arno und Bruder Darius. Sie schien Mühe zu haben, die Füße zu heben.
    Der Kraftakt auf der Fensterbank schien ihren Willen zum Widerstand gebrochen zu haben.
     
    Ingo parkte seinen Audi TT mit so viel Schwung neben Helens Smart, wie es der vereiste Wanderparkplatz erlaubte.
    »Wo sind Melzig und Holterbach?«
    Höfliche Umwege lagen ihm anscheinend nicht.
    »Oben«, erklärte Calypso. »Im Kloster.«
    »Dann nichts wie hinterher.«
    »Sie haben mit rechtlichen Konsequenzen gedroht, falls wir die Ermittlungen …«
    »… stören«, beendete Ingo den Satz und winkte ab. »Das tun die immer. Mach dir nichts draus.«
    Er öffnete den Kofferraum seines Wagens, beugte sich über einen Rucksack und zog eine Kamera heraus.
    »Du willst fotografieren?«
    »Was dagegen?«
    Calypso schnatterte vor Kälte. Er hatte das Gefühl, keinen einzigen warmen Blutstropfen mehr im Körper zu haben. Diese Nacht machte ihn fertig.
    »Romy ist da drin und du denkst an deine Story?«
     
    »Das ist mein Job, Cal. Romy würde es umgekehrt genauso machen.«
    Er schlug den Kofferraumdeckel wieder zu.
    »Kommst du oder willst du brav hier warten?«
    Das Blöde war, dass er recht hatte. Nichts und niemand würde Romy von einer guten Story abhalten. Seufzend zog Calypso sich die Kapuze über den Kopf und folgte Ingo zur Straße.
     
    Der Keller war alt und feucht und roch, wie alte, feuchte Keller riechen. Bruder Arno und der andere blieben abrupt stehen, als Vero die Hand hob und sich vor einer Treppe zu ihnen umdrehte, die noch weiter unter die Erde führte.
    Es wurde still. Auch die Schritte der übrigen Mönche verstummten.
    »Meine Brüder …«, begann Vero.
    Romy spürte, wie sich die Griffe um ihren Arm lockerten. Aller Augen waren auf Vero gerichtet.
    »Jede Schuld verlangt ihre eigene Strafe«, sagte Vero, und seine Stimme hallte von den Wänden wider. »Wir sind hier zusammengekommen, um das Urteil zu vollstrecken, das wir über diese junge Frau gefällt haben.«
    Romy merkte, wie die Panik sie wieder zu überwältigen drohte. Sie atmete tief ein und aus und lenkte die Energie in ihr Gehirn. Genau so, wie Helen es ihr beigebracht hatte.
    Sie hatte nichts mehr zu verlieren. Sie konnte nur noch gewinnen.
    Aber dazu brauchte sie einen klaren Kopf.
    Romy hatte Helens Glauben an die Kraft des Yoga nie so richtig geteilt. Jetzt hoffte sie, dass doch etwas daran war.
    Sie wandte vorsichtig den Kopf, um sich zu orientieren. Ihr Blick begegnete dem von Bruder Matteo. Der alte Mann war bleich wie ein Laken, und wenn er nicht ein ebenso feiger Mörder gewesen wäre wie die andern Irren, dann hätte er ihr leidgetan.
    Drei, vier Schritte bis zur Treppe. Allerdings wurde sie von Bruder Matteo als Letztem in der langen Reihe der Mönche versperrt.
    Romy hatte keine Zeit für Skrupel. Vero

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