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Teufelskreise (German Edition)

Teufelskreise (German Edition)

Titel: Teufelskreise (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Robertson
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mal, der Rat? Sie meinen den Rat der Ältesten?«
    Vivian nickte grimmig. »Der Ältestenrat hat es getan.«
    »Moment, Moment, Moment.« Ich ließ mich wieder auf dem Klappstuhl nieder. »Wollen Sie mir etwa weismachen, dass der Rat wusste, dass Sie einen Wær spirituell berieten? Und dass deshalb alle seine Mitglieder zusammen gegen die Weisung verstoßen haben, indem sie Lorrie ermorden ließen?« Dass ich das Gesetz mit dem Wortlaut »Und schadet es niemandem, tu, was du willst« gebrochen hatte, das war schlimm genug, aber ich hatte es immerhin nicht vorsätzlich getan. Dass der Rat wissentlich einen Gesetzesbruch sanktioniert hatte, das war eine ganz andere Sache.
    Auch Vivian setzte sich. »Genau genommen war es nicht der Rat, sondern … «
    »Sondern?«
    Mein Ton war schärfer als beabsichtigt. Sofort parierte Vivian mit dem Anflug eines hochnäsigen Lächelns. »Ruiniere ich etwa gerade Ihr naives Weltbild?«
    Ich mochte sie wirklich nicht, das stand fest. »Ich bin nicht naiv.« Oder war ich es doch?
    Als sie sich zurücklehnte, strahlte sie arrogante Selbstsicherheit aus. »Auch die Ältesten sind nicht über die Versuchung der Korruption erhaben, meine Liebe. Und mit dem RAW hat sie noch nie eine tiefe Liebe verbunden.« RAW stand für »Rudel und alliierte Wærwölfe« und vertrat als Wærwolf-Version des Ältestenrates der Hexen ebenso die »Politik der Verantwortung«. Ich imitierte Vivians Haltung bis hin zu ihrer undurchdringlichen Miene, so gut ich konnte. »Sie liefern mir besser eine Erklärung, warum der Rat solch eine Maßnahme für nötig befunden hat.«
    »Je weniger Sie wissen, desto besser.«
    »Da bin ich anderer Meinung.«
    »Ihr Pech.«
    »Dann lautet meine Antwort: nein. Ich verhelfe Ihnen nicht zu einem Sitz im Rat, und ich lasse mich auch nicht in eine Art Weitpinkelwettbewerb zwischen dem Rat und dem RAW hineinziehen.« Ich erhob mich und verließ das Büro, ohne noch einmal zurückzuschauen. Dieses Mal gelang es mir ohne Schwierigkeiten.
    Erst als ich den großen Gastraum durchquerte, wurden meine Schritte langsamer. Beverley tat mir schrecklich leid. Ihre Mutter war tot, und niemanden schien es zu kümmern. Keine Behörde würde auch nur einen Finger krumm machen, um ihr zu helfen oder den Fall zu lösen. Wenn ich nichts unternahm, würde es für Lorries Tochter keine Gerechtigkeit geben …
    Andererseits wäre das der reine Wahnsinn. Ich durfte mich in die Sache nicht einmischen. Was tat ich da nur? Es war schon dumm, darüber nachzudenken.
    An der Eingangstür des Coffeeshops war meine Wut schon halb verraucht. Ich drückte die Tür so heftig auf, dass ihre Glasscheibe klirrte, dann stampfte ich Richtung Fußgängerübergang, der zu dem Parkplatz führte, auf dem ich meinen Wagen abgestellt hatte.
    »Miss Alcmedi, warten Sie!«
    Ich hörte Vivians Stimme, als ich an der Straße stand. Ich wartete mit verschränkten Armen und nahm mir vor, sofort über die Straße zu gehen, wenn die Ampel umschaltete. Aber Vivian war schneller an meiner Seite. Bevor sie etwas sagen konnte, hielt ich die Hand hoch und begann zu sprechen.
    »Möglicherweise war der Rat nicht damit einverstanden, dass Sie sich um einen Wær kümmerten, trotzdem würde er niemals gegen die Weisung verstoßen. Schon gar nicht so. Stattdessen wäre vorab eine mündliche oder schriftliche Warnung erfolgt, und hätten Sie darauf nicht reagiert, hätte man Sie wahrscheinlich Ihres Amtes enthoben.« Aber wenn Vivian wirklich so scharf auf einen Sitz im Rat war, warum war sie dann ein solches Risiko eingegangen? »Diese ganze Geschichte stinkt doch zum Himmel. Ich glaube Ihnen kein Wort.«
    Sie reckte das Kinn nach vorn. »Hätten Sie sich die Mühe gemacht, hin und wieder zu den örtlichen Treffen zu kommen«, gab sie zurück, »dann wüssten Sie auch, dass der Rat nicht über jeden Zweifel erhaben ist, wie alle glauben.«
    Ich schwieg. In ihren Erzählungen hatte Lydia nie erwähnt, dass bei den Treffen auch der Rat infrage gestellt wurde.
    »Hören Sie«, Vivian senkte den Kopf und rieb sich mit müder Geste die Stirn. »Ich kenne Ihre Kolumne, deswegen zögere ich, Ihnen mehr zu sagen. Sie müssen mir erst versichern, dass Sie mich nicht zitieren werden. Außerdem haben Sie kein Recht, mir vorzuwerfen, ich würde mich ›verstecken‹, solange Sie Ihre Kolumne noch unter einem Pseudonym schreiben.« Sie verschränkte die Arme vor der Brust – genau wie ich. »Ich frage mich, vor wem Sie sich wohl verstecken?«
    Sie

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