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Teuflische Kuesse

Teuflische Kuesse

Titel: Teuflische Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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Rest des Anwesens. Ein Himmelbett mit Behängen aus
karmesinrotem Samt beherrschte das Schlafgemach. Es war mindestens dreimal so
groß wie Lady Eleanors anmutiges Himmelbett.
    Laura
schaute sich um und suchte nach einer Verbindungstür. »Und wo finde ich die
Suite des Herzogs?«
    »Im
Westflügel.«
    Laura
stutzte einen Moment lang. »Und welcher Flügel ist das hier?«
    »Der
Ostflügel.«
    »Oh.« Laura
hatte schlicht angenommen, dass Sterling und sie ein gemeinsames Schlafzimmer
haben würden. Wie ihre Eltern eines gehabt hatten. Sie konnte sich noch daran
erinnern, wie sie zur Musik aus Mutters leisem Gemurmel und Vaters heiserem
Lachen eingeschlafen war.
    Diana
stellte den Kandelaber auf einem Postament ab und zog für sich selbst eine
Kerze heraus. »Und wo schlafen Sie, Diana?«, fragte Laura versuchsweise.
    »Im
Nordflügel.«
    So viele
Flügel – Laura war geradezu überrascht, dass das Haus nicht davonflog. Ihr
Gesicht schien verraten zu haben, wie bestürzt sie war, denn Diana seufzte
entnervt. »Ich werde morgen mit Sterling reden, damit er Ihnen eine Kammerzofe
besorgt, die in Ihrem Ankleidezimmer schläft. Bis dahin kann ich Ihnen
einstweilen die meine ausborgen.« Sie streckte die Hand aus und schob Laura
eine lose Strähne aus der Stirn. »Sie hat ein Faible fürs Frisieren.«
    »Das wird
nicht nötig sein«, sagte Laura und nahm ihren letzten Rest von Stolz zusammen.
»Ich bin es durchaus gewohnt, selbst für mich zu sorgen.«
    Da war er
wieder, dieser unangenehme Anflug von Mitleid in Dianas Augen. »Da Sie ja nun
mit meinem Cousin verheiratet sind, ist das vermutlich gar nicht schlecht.«
    Diana zog
hinter sich die Tür zu, und Laura hörte, wie sie sich mit zackigem Schritt
entfernte.
    Sterling hatte erwartet, dass seine
ureigensten Gespenster ihn durch Devonbrooke Hall verfolgen würden, doch er
hatte nicht mit Thane gerechnet. Der Marquess blieb ihm beharrlich auf den
Fersen, den ganzen breiten Marmorkorridor hinunter bis hin zur Bibliothek. Als
Sterling ein Kind gewesen war, war die Bibliothek mit ihren hoch aufragenden
Bücherregalen und finster dreinblickenden Gipsbüsten seine einzige Zuflucht gewesen.
Zwischen den muffigen Seiten der Artus-Sage oder eines Daniel-Defoe-Romans war
er den verletzenden Beschimpfungen und dem Jähzorn seines Onkels entkommen –
und wenn es nur für ein paar Stunden gewesen war. Vor seinem wohlmeinenden
Freund schien es hingegen kein Entkommen zu geben.
    »So sehr
ich es auch schätze, dass du mir so kurzfristig als Trauzeuge zur Seite
gestanden hast, in der Hochzeitsnacht werde ich deiner Dienste nicht bedürfen«,
informierte ihn Sterling.
    Im Kamin
prasselte fröhlich ein Feuer, was zweifelsohne einem allzeit aufmerksamen Addison
zu verdanken war. Während die Hunde hinübertrotteten, um sich vor der
Feuerstelle auszustrecken, ließ Thane sich in einen plumpen Lehnensessel
fallen. »Bist du dir da so sicher? Deine letzte Hochzeitsnacht hast du, wie mir
scheint, nicht gerade mit gewohnter Finesse über die Bühne gebracht.«
    Sterlings
Lachen hörte sich nicht amüsiert an. »Was solltest du auch anders mutmaßen.
Wenn man bedenkt, wie Laura auf meinen Heiratsantrag reagiert hat.«
    Thane
schüttelte mit widerwilliger Bewunderung den Kopf. »Ich hätte nie gedacht, dass
ich einmal einer Frau begegnen könnte, die verwegen genug ist, deinem Werben zu
widerstehen. Und so dramatisch zudem! >Ich würde mich lieber hängen
lassen, als Ihre Frau zu werden!< Ich habe fast damit gerechnet, dass sie
mit ihrem kleinen Fuß aufstampft und nach einem Seil ruft. Falls diese Ehe
nicht funktionieren sollte, sieht sie jedenfalls einer großen Zukunft als
Schauspielerin entgegen. Ich habe immer schon ein Faible für Aktricen gehabt,
wie du ja weißt.«
    Sterling
nahm ein dünnes Zigarillo aus einer polierten Holzschatulle und zündete es an.
    Er lehnte
an der Kamineinfassung, sog sich einen Willkommensgruß in die Lungen und
sagte: »Ich versichere dir, sie hat nicht gespielt. Dieser Auftritt war völlig
ungekünstelt!«
    Thane zog
eine Augenbraue hoch. »Möglicherweise sogar ungekünstelter als deiner?«
    Sterling
wollte nicht antworten und blies stattdessen einen makellosen Ring aus Rauch.
Jetzt, da sein Gedächtnis zurückgekehrt war, wusste er auch wieder, wie gut
Thane ihn kannte.
    »Da hast du
dich in einen schönen Schlamassel manövriert, Dev«, sagte Thane gutmütig, doch
der alte Spitzname ließ seine Worte nur noch resignierter klingen.
    Sterling
zuckte die

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