Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB)
umgesiedelt. Für 200 Jahre war die Gegend fast menschenleer und zur Wüstung geworden.
Das sehenswerte Nationalmuseum aus dem Jahr 1903 war der Sitz des vorletzten Herrschers von Nan. Nachdem sein Nachfolger 1931 gestorben war, ging das Gebäude an den Staat über, der darin 1973 ein Museum eröffnete. In sechs Ausstellungsräumen im Erdgeschoss werden die Ethnien der Provinz vorgestellt: Lanna Thai, Thai Lue, Htin, Khamu, Mabri, Hmong und Yao. Modelle traditioneller Haustypen, Waffen, Reusen, traditionelle Kleidung, Silberschmuck und Flaggen
(tung),
die bei schamanischen Zeremonien verwendet werden, vervollständigen die exzellente ethnologische Sammlung. Der 1. Stock enthält Ausstellungsstücke zur Geschichte des Fürstentums, Steininschriften aus dem 14.–16. Jh., alte Howdahs sowie in einem abgedunkelten Raum den berühmten schwarzen, in Wahrheit aber rotbraunen Stoßzahn eines Elefanten, der 97 cm lang ist und 18 kg wiegt. Er wird von einergroßen hölzernen Garudastatue gehalten. Ungewöhnliche Buddhastatuen im Lanna-, Sukhothaiund Luang Prabang-Stil ergänzen die Sammlung, die mit Erläuterungen auf Thai und Englisch versehen ist.9–16 Uhr, Eintritt 100 Baht.
Wände, die Geschichten erzählen
Das ungewöhnliche Wat Phumin vereint in einem Gebäude Bot und Viharn. Es wurde bereits 1596 errichtet und Ende des 19. Jhs. restauriert. Das kreuzförmige Hauptgebäude wird umgeben von zwei Naga-Schlangen. Durch mächtige, mit Holzschnitzereien verzierte Tore gelangt man in den hohen, symmetrischen Innenraum. In seinem Zentrum stehen vier große Buddhastatuen in einem Kreis und blicken in alle Himmelsrichtungen. Wenn sich die Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, kann man in aller Ruhe die überaus interessanten Wandgemälde im Thai Lue-Stil betrachten. An den westlichen und nördlichen Wänden sind Episoden aus den Jataka-Erzählungen dargestellt, an den anderen Szenen aus dem Alltagsleben. Das bekannteste Bild ist der Flüsterer südlich des Westtors. Bilder und mehr s. eXTra [ 2734 ] .
1866 wurde die Residenz des Königs von Nan erbaut, die gegenüber dem Hintereingang des Wat Chang Kham in einem Garten liegt. Die letzte Renovierung erfolgte 1941, was dem Gebäude anzusehen ist. Trotzdem lohnt ein Besuch. Der freundliche Hausmeister führt gegen eine Spende von 20 Baht Besucher auch durch das Innere des großen Teakhauses. Hier stehen verstaubte Howdahs, Holzpflüge und anderes, was man ebenso auf einem Flohmarkt finden könnte. Lohnend ist neben alten Fotos die Originalküche im hinteren Bereich.
Etwa 400 m der einst 3600 m langen Stadtmauer erstrecken sich im Westen der Stadt zwischen Mahawong und Ananthavoraritdej Road. Sie wurde erst 1885 erbaut.
Wat Ming Muang , nicht weit vom Wat Phumin, beherbergt den Lak Muang , den Grundstein der Stadt. Er steht auf einem geschnitzten, vergoldeten Fundament und wird von einem Brahma-Kopf mit vier Gesichtern gekrönt. Dahinter leuchtet ganz in Weiß die Gebetshalle, deren Außenwände monumental mit figürlichen Darstellungen überladen sind: mit Szenen aus der Mythologie und dem Alltag ebenso wie mit Tieren und Dinosauriern. Die Wandmalereien im Inneren greifen den alten Nan-Stil wieder auf.
Wat Chang Kham , der zweitwichtigste Tempel der Stadt, wurde bereits 1458 errichtet. Die derzeitigen Gebäude sind allerdings noch keine 100 Jahre alt. Im Viharn werden einige Lanna-Schriftrollen aufbewahrt, die sich mit dem Buddhismus, dem Alltagsleben, der Geschichte und der Gesetzgebung auseinandersetzen. Die beeindruckende Stupa wird von 24 Elefanten getragen.
Wat Suantan im Norden der Stadt besitzt eine außerordentlich interessante Stupa, die Hindubzw. Khmer-Einflüsse aufweist.
Wat Phrathat Chae Haeng , einer der heiligsten Tempel der Provinz, liegt von einer Mauer umgeben auf einem Hügel, etwa 2 km südlich der Brücke über den Nan-River, nicht weit vom H1168. Die 55 m hohe Stupa im Lanna-Stil sitzt auf einem quadratischen Fundament und ist vollständig vergoldet. Der dreistufige Bot mit geschnitzten Traufrinnen zeigt Thai Lue-Einflüsse. von oben hat man eine schöne Aussicht über den Fluss auf die Stadt.
Vom Wat Phrathat Khao Noi , auf einem 250 m hohen Hügel, 2 km westlich von Nan, blickt ein riesiger vergoldeter Buddha auf die Stadt und die weite, vom Nan-Fluss durchzogene Ebene hinab.
Jährlich im September/Oktober, wenn der Wasserspiegel nach dem Monsun am höchsten ist, werden auf dem Nan-Fluss farbenprächtige Bootsrennen veranstaltet. Die Boote
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