Thailand. Stefan Loose Reiseführer E-Book (EPUB)

großen Felsen und in den Stromschnellen viele Fische gefangen. In den Vollmondnächten im Oktober strömen die Menschen in Scharen zum legendären Naga Fireball Festival , um ein mystisches, aus dem Mekong leuchtendes Licht zu bewundern. Der Legende nach soll es von einem Drachen stammen, doch gibt es durchaus auch eine wissenschaftliche Erklärung. Das gleiche Naturphänomen tritt in Phon Phisai auf, wo zu diesem Anlass ein spektakuläres Illuminated Boat Festival veranstaltet wird.
    Auf dem Holzweg zum Gipfel
    Ein Besuch dieses geheimnisvollen, von Farangs bisher kaum besuchten Heiligtums 185 km östlich von Nong Khai ist für manchen Traveller der Höhepunkt der Thailand-Reise. Ein in jeder Beziehung atemberaubender Pilgerpfad aus schmalen Stegen, steilen Treppen und Leitern führt an Steilhängen entlang und hinauf zu dem in luftiger Höhe liegenden Felsentempel Wat Phu Tok oder Chetiya Kiri Viharn, zu Deutsch „einsamer Berg“. Wer sich auf diesen Holzweg begibt, für dessen Bau buddhistische Mönche volle fünf Jahre benötigt haben, muss ein Mindestmaß an Schwindelfreiheit besitzen. Bis zu der 200 m aus dem flachen Land aufragenden Spitze muss der majestätische Felsen insgesamt sieben Mal umrundet werden, was im Buddhismus der Anzahl der Stufen zur Erleuchtung entspricht. Auf der vierten Ebene, wo die Nonnen des Klosters unter den Mönchen wohnen, hat man eine besonders tolle Aussicht in Richtung Osten. Das teilweise bewaldete, letzte Stück zum Gipfel ist nur schwer zu erklimmen. Dafür wird man mit einer grandiosen Rundumsicht belohnt. Den Rückweg kann man über Treppen durch einen Tunnel zurücklegen. Das Heiligtum war Wirkungsstätte des bekannten Mönchs Ajahn Juan , der 1980 bei einem Flugzeugabsturz ums Leben kam.6.30–17 Uhr, über Songkran geschlossen.
    Nach Wat Phu Tok geht es vom Glockenturm in Bung Kan über Siwilai auf einer insgesamt 47 km langen Strecke am besten mit einem gecharterten Tuk Tuk, hin und zurück mit zwei Stunden Aufenthalt um 800 Baht. Wer mit einem eigenen Fahrzeug anreist, folgt dem H212 bis zum KM 61, muss dort rechts abbiegen und sich nach 17 km nochmals für 4 km rechts halten. Tagesausflüge mit Charter-Taxis von Nong Khai gibt es ab 2500 Baht. Auf dem Berg gibt es die Möglichkeit, in Schlafsälen zu übernachten – oder in Homestay - Unterkünften des benachbarten Dorfs Ban Kom Kan Phattana.
    Faszinierende Einzelheiten zum mystischen Phänomen des leuchtenden Mekong , s. eXTra [ 2912 ] .
    Gegenüber der laotischen Stadt Thakhek, wo der Mekong eine Breite von 1 km erreicht, liegt das 34 000 Einwohner zählende Nakhon Phanom , eXTra [ 2913 ] . Es ist die friedliche Hauptstadt einer Provinz, in der zahlreiche ethnische Vietnamesen leben und sich noch Spuren von Revolutionär Ho Chi Minh finden. Der Ort hat sich mit Sitzbänken und Blumenbeeten am Mekong-Ufer herausgeputzt und erfreut mit idyllischem Panorama – zumal sich die Berge imNorden wie Zuckerhüte erheben. Von hier bietet sich ein Abstecher nach Sakon Nakhon (Sakhon Nakorn, eXTra [ 2914 ] ) in das Landesinnere an. Die Provinz überrascht inmitten der trockenen, steppenartigen Landschaften des Nordostens mit zahlreichen Seen. Nach den ersten 5 km auf dem H22 ist ein Zwischenstopp am sorgfältig restaurierten Holzhaus möglich, das der vietnamesische Revolutionär Ho Chi Minh in den späten 1920er-Jahren erbaute, um darin seinen Unabhängigkeitskampf vorzubereiten.
    Nach Nakhon Phanom erreicht man im weiteren Verlauf der Ostroute nach 45 km That Phanom – einen beschaulichen Wallfahrtsort mit 4000 Einwohnern, eXTra [ 2915 ] . Der schöne, 57 m hohe Stupa des Wat Phra That Phanom gilt mit einem geschätzten Alter von bis zu 1500 Jahren als ältestes und wichtigstes Heiligtum im Nordosten. Der ursprüngliche Turm stürzte 1975 ein und wurde neu errichtet. Der fünfstufige Schirm ist aus 16 kg Gold gefertigt, das gut bestückte Museum,8.30–16 Uhr, beherbergt eine bunte Sammlung von Buddhastatuen, Antiquitäten und Keramik.
    Erst durch die zweite thailändisch-laotische Freundschaftsbrücke zu einem Begriff geworden ist das 650 km von Bangkok entfernte, gern als „Mukda” abgekürzte Mukdahan , eXTra [ 2916 ] . Anfang 2007 wurde die Brücke 5 km nördlich des Zentrums als 1600 m langes und um ein Viertel längeres Bauwerk als die Mitraphap-Brücke in Nong Khai eröffnet. Jenseits des Mekong liegt das laotische Savannakhet, von wo eine gut ausgebaute Landroute bis nach Vietnam führt. Bester Beweis für die